Der große antike griechische Dichter Sophokles wurde 497 oder 496 v. Chr. in Kolonos geboren. Seine Tragödien, etwa »Antigone« (442 v. Chr.), »König Ödipus« (429-425 v. Chr.) oder »Elektra« (ca. 413 v. Chr.) gehören zu den bedeutendsten Dramen der Weltliteratur und hatten Einfluss auf das dramatische Schaffen von Generationen – bis heute. Sophokles wurde schon zu seinen Lebzeiten als »Liebling der Götter« betrachtet, stammte er doch aus einer vornehmen Familie. Im 5. Jahrhundert v. Chr. erlebte die athenische Sklavenhalterdemokratie ihre Blütezeit. Beruhend auf dieser war es Sophokles’ Vater möglich, als erfolgreicher Geschäftsmann ein Vermögen anzuhäufen. Sophokles konnte sich folglich auf seine schriftstellerischen Tätigkeiten konzentrieren. Er fiel nicht nur durch sein überragendes dichterisches Talent, sondern auch durch große Schönheit und Musikalität auf. Er soll insgesamt 24 mal bei den Dionysien gesiegt haben. Später übte er auch wichtige Staats- und kultische Ämter aus.
Von den insgesamt rund 120 bis 130 Stücken des Sophokles sind nur sieben vollständig erhalten. Diese sieben Tragödien haben ein religiöses Weltbild gemeinsam. Dieses trägt aber einen pessimistischen Grundton, da den handelnden Personen die Sphäre der Götter verschlossen bleibt und sie daher deren Ratschluss nicht begreifen können. Sophokles trug mit Neuerungen wie der Vergrößerung des Chors von 12 auf 15 Personen zur Weiterentwicklung der griechischen Tragödie bei. Er starb 406 in Athen und wurde in der Familiengruft vor den Toren der Stadt bestattet.