Joseph von Eichendorff war einer der bedeutendsten Dichter und Schriftsteller der Romantik.
Er wurde am 10. März 1788 auf Schloss Lubowitz bei Ratibor (Oberschlesien) geboren. Das in einem prachtvollen Park über der Oder gelegene Schloss hatte Eichendorffs Vater (Adolf von Eichendorff, 1756-1818) durch seine Heirat erworben. Die landschaftlichen und geselligen Eindrücke von diesem Ort bestimmten das Leben und Dichten Eichendorffs. Zu den Anfängen seines Bildungsweges gehörten sein aufklärerischer Erzieher, die selbstständige Lektüre der Volksbücher des Matthias Claudius und ein inniger Umgang mit dem Neuen Testament.
Ab 1801 besuchte er zusammen mit seinem Bruder das Katholische Gymnasium in Breslau, wo er, gemäß einer noch aus der Barockzeit stammenden Tradition, viele Theater- und Musikaufführungen erlebte. Auf den öffentlichen, städtischen Bühnen wurden Kotzebue, Goethe, Schiller und Lessing gespielt. Mozarts Zauberflöte, die er in der Breslauer Oper hörte, wirkte nachhaltig auf seinen Novellenstil.
Er studierte Jura in Halle und Heidelberg und später auch in Wien und Berlin. Im Rahmen seines Studiums sowie einiger Bildungsreisen machte er Bekanntschaft mit einigen bedeutenden Schriftstellern und Lyrikern seiner Zeit, wie Achim von Arnim und Heinrich von Kleist. Er kämpfte auf preußischer Seite in den Napoleonischen Befreiungskriegen. Nach dem Tod des Vaters im Jahr 1818 musste Eichendorff den Verlust aller familiären Güter erleben. Er trat in den preußischen Staatsdienst ein und zog schließlich mit seiner Familie nach Berlin. Aufgrund einer Krankheit ging er 1843 in den Ruhestand und widmete sich vollends dem Schreiben. Eichendorff starb 1857 in Neiße.