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Die Räuber

Gattung/Textsorte
Erscheinungsjahr
1781
Uraufführung
1782
Originalsprache
Deutsch
Literarische Epoche oder Strömung

Über das Werk

Das Drama »Die Räuber« von Friedrich Schiller erschien 1781 im Selbstverlag unter dem Titel »Die Räuber. Ein Schauspiel« mit dem gefälschten Druckort Leipzig und Frankfurt, wobei es wohl eigentlich in Stuttgart gedruckt wurde (vgl. Hofmann: 53). Über die Entstehung ist nicht viel bekannt. Schiller hat wahrscheinlich in seinen letzten beiden Jahren an der Militärakademie 1778 und 1779 intensiv an dem Drama gearbeitet und sich dafür häufig krank gemeldet (vgl. Hofmann: 53). 

Die Uraufführung am Mannheimer Nationaltheater am 13.01.1782 unter der Regie des Intendanten Wolfgang Heribert von Dalberg konnte erst erfolgen, nachdem Schiller einige Änderungen am Stück vorgenommen hatte und damit eine neue Fassung schuf, um die politische Brisanz zu entschärfen (vgl. Hofmann: 53). 

Um der Aufführung beiwohnen zu können, setzte sich Schiller einigem Risiko aus, da er keine Erlaubnis seines Herzogs Karl Eugen zur Ausreise hatte (vgl. Hofmann: 53). Nach weiteren Auseinandersetzungen und Strafen wegen unerlaubten Ausreisens flüchtete Schiller schließlich endgültig am 22.09.1782 nach Mannheim, um dort als Theaterdichter zu arbeiten (vgl. Luserke-Jaqui: 8). 

Die notwendigen Änderungen an Schillers Drama für das Theater zeigen, wie radikal das erste Werk des gerade einmal zwanzigjährigen Autors war (vgl. Große: 11). Der Stoff der feindlichen Brüder, die gegen die patriarchale Ordnung rebellieren, war nur annehmbar, weil beide in ihrer Rebellion am Ende scheitern. Franz beendet sein Leben durch Selbstmord und Karl stellt sich der Gerichtsbarkeit und ordnet sich damit am Ende doch wieder den Gesetzen unter. 

Die Handlung kann zwar anhand der Kategorien der geschlossenen Dramenform analysiert werden, inhaltlich besteht aber keine Einheit von Zeit, Ort und Handlung (vgl. Hofmann: 58). Im Drama selbst findet sich zu Beginn die Angabe »Der Ort der Geschichte ist Teutschland, die Zeit ohngefähr zwei Jahre« (S. 10). Der zentrale Handlungsort ist zwar das Schloss Moor, dort spielt die Handlung allerdings auch an verschiedenen Stellen. Für die Räuberhandlung rund um Karl sind verschiedene Orte wichtig, die sich zumeist draußen in der Natur befinden. Karls enger Bezug zur Natur ist dabei typisch für eine Figur des Sturm und Drang. 

Inhaltlich entfaltet sich die Handlung um die beiden Brüder Karl und Franz. Weil Karl als älterer Sohn vom Vater immer bevorzugt wurde, nutzt Franz seine Abwesenheit, um eine Intrige gegen ihn zu planen, die zu dessen Verbannung führt. Als Reaktion auf die Ablehnung wird Karl zum Hauptmann einer Räuberbande. Nachdem es Franz zunächst durch weitere Intrigen gelingt, sich zum Schlossherrn zu machen, holen ihn seine Taten am Ende der Handlung ein und er begeht Selbstmord, um einer Strafe zu entgehen. Auch Karl muss scheitern, da er die Grausamkeiten der Räuber nicht zügeln kann, sich durch einen Schwur aber an diese gebunden hat. 

Veröffentlicht am 1. Juli 2011. Zuletzt aktualisiert am 18. April 2023.

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