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Hamlet

Deutscher Titel
Hamlet, Prinz von Dänemark
Originaltitel
The Tragedy of Hamlet, Prince of Denmark
Gattung/Textsorte
Erscheinungsjahr
1602
Uraufführung
1602
Originalsprache
Englisch

Über das Werk

»Sein oder nicht sein« – dieses Zitat des Protagonisten Hamlet aus dem gleichnamigen Drama »Hamlet« von William Shakespeare ist weltberühmt. Die Tragödie entstand um 1600/1601. Viele weitere bekannte tragische Werke des englischen Dichters folgten nach diesen Jahren. Eine erste genaue Angabe zur Aufführung in London lässt sich auf den 26.07.1603 zurückverfolgen. Das Elisabethanische Zeitalter war für England eine Epoche kultureller und wirtschaftlicher Blüte. Theater gehörten zum Londoner Stadtbild und wurden stetig besucht. Auf der anderen Seite hatten Kriege und Religionskonflikte das Reich immer wieder bedroht. Parallelen zu diesen historischen Gegebenheiten lassen sich auch im Werk finden.

Der Auftrag, seinen toten Vater zu rächen, verursacht bei dem dänischen Prinzen Hamlet innere Konflikte bis hin zum Wahnsinn und spinnt ein noch engeres Netz aus Intrigen, von dem das Schloss und seine Bewohner bereits befallen sind, sodass dieser Racheakt mehr als ein Todesopfer fordern wird. 

Mit einer Einteilung in fünf Akte und einer klassischen dreieckförmigen Dramenstruktur scheint die Tragödie die Merkmale eines geschlossenen Dramas zu erfüllen. Jedoch ist der zeitliche Rahmen nicht auf wenige aufeinanderfolgende Tage beschränkt, sondern wird immer wieder von größeren unbestimmten Zeitspannen unterbrochen. Angelehnt an die Entstehungszeit spielt das Stück in der Renaissance. Schauplatz ist, abgesehen von jeweils einer Szene an der dänischen Küste und auf dem Friedhof, das Schloss im dänischen Helsingör.

Der Stoff lässt sich auf eine Sage des 12. Jahrhunderts zurückführen. Bis heute wird er immer wieder neu aufgelegt und interpretiert. Die verschiedenen Epochen fanden jeweils ihren eigenen Zugang zur Rachetragödie und ihrem Protagonisten. Während die deutschen Stürmer und Dränger, insbesondere der junge Goethe, aber auch Romantiker wie Schlegel und Tieck »Hamlet« feierten und das Augenmerk auf die emotionale Seite des Protagonisten statt auf die politischen Hintergründe legten, wurde das Drama von den Vertretern des Vormärzes und jungen Deutschlands eher kritisiert. In der DDR erhielt das Werk großen Zuspruch. Die BRD versuchte sich hingegen an zunehmend individuellen Interpretationen. Während andere Stücke Shakespeares, wie zum Beispiel »Romeo und Julia«, vor allem auch in der Musik umgesetzt wurden, wird »Hamlet« eher von Filmproduzent*innen aufgegriffen. Sowohl im Film als auch auf der Bühne sorgten Schauspielerinnen für die Darstellung eines weiblichen Hamlets und erweiterten somit dessen Spektrum.

»Hamlet« gilt heute als eines der berühmtesten Dramen aller Zeiten. Shakespeares Sprache ist voller Bilder und Metaphern, Ironie, Oxymora und Fragen. Besonders letztere begeistern und wecken das Interesse von Regisseur*innen und Zuschauer*innen bis heute. 

 

Veröffentlicht am 11. Mai 2012. Zuletzt aktualisiert am 30. Mai 2023.

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