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Frühlings Erwachen

Titel
Frühlings Erwachen
Gattung/Textsorte
Erscheinungsjahr
1906
Uraufführung
1906
Originalsprache
Deutsch
Literarische Epoche oder Strömung

Über das Werk

Das Werk »Frühlings Erwachen« von Frank Wedekind wurde erstmals 1891 auf eigene Kosten des Autors im Zürcher Verlag Jean Groß veröffentlicht. Am 20.11.1906 fand die Uraufführung bei den Berliner Kammerspielen unter der Regie von Max Reinhardt statt. Erst diese verhalf dem Stück zu mehr Bekanntheit.

Bei dem Werk handelt es sich um ein Drama, das bereits durch den Untertitel »Eine Kindertragödie« einen Hinweis auf den tragischen Handlungsverlauf bietet. Nach eigener Aussage orientierte sich Wedekind während des Schreibprozesses an eigenen Erfahrungen und Beobachtungen aus seiner Schulzeit. 

»Frühlings Erwachen« handelt von Kindern, die zu jungen Erwachsenen heranwachsen. Die Protagonisten werden sowohl mit den Herausforderungen hormoneller, körperlicher und mentaler Veränderungen als auch mit dem Erwartungsdruck und Moralzwang durch die Erwachsenen konfrontiert.

»Frühlings Erwachen« wird in den ersten Jahren nach der Veröffentlichung als skandalös und unsittlich kritisiert. Das Theaterstück wird ausschließlich zensiert dargeboten. Wedekinds Drama sticht durch diese Eigenschaften gegenüber anderen Dramen der damaligen Zeit deutlich hervor. Es repräsentiert die Folgen der starren Vorstellungen von Sittlichkeit und Moral während des wilhelminischen Zeitalters. Dabei darf die zentrale Intention des Autors nicht außer Acht gelassen werden: Wedekind verfolgte das Ziel einer Sensibilisierung für die verletzliche Lebensphase der Pubertät. Ein besonderer Fokus soll auf dem Leid und der psychischen Belastung der Protagonisten liegen. Die Tragik des Stückes bleibt daher zeitlos und berührt die Leserschaft bis heute.

Wie für ein Drama typisch, erfolgt die Gliederung in Akten. In diesem individuellen Fall liegt ein klassisches Drei-Akt-Schema vor. Darüber hinaus lässt sich von einem offenen Drama sprechen, da eine Handlung, die sich über einen längeren Zeitraum erstreckt, in einzelnen, prägnanten Szenen dargestellt wird. Das Theaterstück kennzeichnet sich durch Zeitsprünge und Schauplatzwechsel. Die Ortswechsel sind dabei stets abwechslungsreich gestaltet und lassen sich sowohl in der Natur, als auch im häuslichen Umfeld und der Schule verorten. So werden die zentralen Lebensbereiche der Jugendlichen veranschaulicht, ebenso wie die Ambivalenz zwischen Zwang und Freiheit. Die Szenen wechseln zwischen Innenräumen und der Natur. Man kann davon ausgehen, dass sich die Handlung etwa über ein halbes Jahr erstreckt, da das Drama im Frühjahr beginnt und im November endet. Auch die Handlung verläuft thematisch an die drei Jahreszeiten angelehnt. 

Veröffentlicht am 17. Januar 2013. Zuletzt aktualisiert am 20. November 2023.

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