Skip to main content

Faust I

Titel
Faust I
Originaltitel
Faust. Eine Tragödie.
Gattung/Textsorte
Erscheinungsjahr
1808
Uraufführung
1829
Originalsprache
Deutsch
Literarische Epoche oder Strömung

Über das Werk

»Faust – Der Tragödie erster Teil« (»Faust I«) ist ein Drama von Johann Wolfgang von Goethe aus dem Jahr 1808. Ort der Handlung ist Deutschland um das Jahr 1500. Das Werk verknüpft zwei Handlungsstränge: die »Tragödie des Gelehrten Faust« und die »Gretchentragödie«. Hauptperson ist der Wissenschaftler Heinrich Faust, der nach Erkenntnis strebt und unfähig ist, sein Leben zu genießen. Aus diesem Grund schließt er einen verhängnisvollen Pakt mit dem Teufel und verspricht diesem seine Seele. Damit stürzt Faust auch das unschuldige Gretchen ins Unglück.

Goethe schrieb fast sein gesamtes Leben an »Faust«. Er begann mit Anfang 20 und beendete sein Werk nur einige Jahre vor seinem Tod. Daher spiegelt es seinen Werdegang besser wider als jedes seiner anderen Werke und ist auch nicht eindeutig in eine Epoche einzuordnen. Die Entstehung des Werkes lässt sich in drei Hauptphasen unterteilen: Die erste Phase begann mit einem Ereignis in 1772. Goethe wurde darauf aufmerksam, dass Susanna Margaretha Brandt wegen Kindsmords verurteilt wurde. Sie selbst sagte, der Teufel habe sie dazu angestiftet. Dies geschah in Frankfurt, somit in unmittelbarer Nähe zu Goethe. Da er Jurist war, hatte er Zugang zu den Akten des Falls und recherchierte die Geschehnisse. Es ist anzunehmen, dass Susanna Margaretha Brandt als Vorlage für Gretchen diente. Daraus entwickelte Goethe den »Urfaust«, die erste Fassung des Dramas. Diese Fassung wurde jedoch nie veröffentlicht, zeigt aber schon die Handlungsstränge der Gretchen- und Gelehrtentragödie. 

Die zweite Phase begann mit Goethes Italienreise. Er entdeckte dort seine Faszination für die Antike und deren Ästhetik. Daher arbeitete er den »Urfaust« weiter aus, entsprechend den Vorstellungen der Klassizität und entschied sich, sein Werk in Versform zu schreiben. Goethe wollte sein Werk entsprechend den Motiven der Weimarer Klassik schreiben und fand zu dem Zeitpunkt noch kein geeignetes Ende für die Gretchentragödie. Aus dieser Phase ging die Fassung »Faust. Ein Fragment« (1790) hervor. 

Die dritte Phase ist in der Hochphase von Goethes und Schillers Freundschaft einzuordnen. Dieser drängte Goethe zur Fertigstellung des ersten Teils, den er schließlich 1806 beendete und 1808 veröffentlichte. Der zweite Teil der Tragödie wurde allerdings erst kurz vor Goethes Tod fertiggestellt. 

So wie Goethe selbst einige Stationen hatte, um sein Werk zu vollenden, so hat auch das Werk viele verschiedene Schauplätze und spielt nicht nur an einem Ort. Zu den wichtigsten Schauplätzen zählt Fausts Studierzimmer, in dem er den Entschluss fasst, nach mehr Wissen zu streben und gleichzeitig Mephisto trifft. Auch der Marktplatz und die Stadt spielen eine wichtige Rolle, da Faust dort Gretchen sieht und somit sein Interesse für sie geweckt wird. Weitere wichtige Handlungsorte sind die Hexenküche, in der Faust verjüngt wird und Marthes Garten, in dem die Beziehung zwischen Faust und Gretchen entsteht. Die letzte Szene des Werkes spielt im Kerker, der ein wichtiger Ort für den Abschluss der Geschichte von Gretchen ist.

Veröffentlicht am 25. Januar 2010. Zuletzt aktualisiert am 18. April 2023.

Diese Werke könnten dich auch interessieren