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Macbeth

Deutscher Titel
Macbeth
Originaltitel
The Tragedy of Macbeth
Gattung/Textsorte
Erscheinungsjahr
1611
Uraufführung
1611
Originalsprache
Englisch

Über das Werk

»Macbeth« zählt neben »Hamlet«, »King Lear« und »Othello« zu den sogenannten Großen Tragödien William Shakespeares (1564-1616). Es ist unter diesen – und unter allen Tragödien Shakespeares – das kürzeste Stück. Die Handlung ist der schottischen Geschichte des 11. Jahrhunderts entnommen, Hauptquelle sind die »Chronicles of England, Scotland, and Ireland« von Raphael Holinsheds (in der 2. Auflage von 1587). Die Handlung trägt sich also in Schlössern und auf Ländereien Schottlands zu. Nur eine Szene spielt in England.

Macbeth, dem siegreichen Anführer des schottischen Heeres, wird von drei Hexen der Königstitel prophezeit, woraufhin er von Machtgier und Ehrgeiz getrieben den amtierenden König Duncan umbringt und sich, um seine Position zu halten, in Isolation und mörderischer Kontrollsucht verliert, bis er gestürzt wird. Das Böse bildet die Grundthematik des Werks. Weitere Motive sind Täuschung, das Spiel zwischen Schein und Sein und tragische Ironie. Macbeth täuscht und wird getäuscht. Seine Usurpation des Königsamtes bringt die göttliche Ordnung in Gefahr, denn diese war nach Elisabethanischen Verständnis hierarchisch strukturiert und sah für jedes Element einen bestimmten Platz vor, den es nicht verlassen durfte. 

Das Stück ist in fünf Akte und insgesamt 21 Szenen unterteilt. Versmaß ist der Standardvers des Elisabethanischen Dramas, der Blankvers, also ein fünfhebiger, reimloser Jambus mit beliebiger Kadenz. Wenige Passagen in Prosa dienen der Charakterisierung von Personen niederen Standes oder besonders vertraulicher Gesprächssituationen. Da es im Elisabethanischen Theater keine Kulissen gab, mussten die Schauplätze rein sprachlich evoziert werden.

Die erste nachgewiesene Aufführung fand im April 1611 im Londoner Globe Theater statt, doch datiert man den Text im Allgemeinen auf das Jahr 1606. Er liegt nur in der Folio-Ausgabe von 1623 vor.

Trotz zahlreicher Übersetzungsversuche ist die Annäherung an das Original nur schwer möglich. Christoph Martin Wieland fertigte 1763 die erste deutsche Übersetzung an, die jedoch als fehlerhaft gilt. Anerkannt ist die Version von Ludwig und Dorothea Tieck aus dem Jahr 1833. Auch im 20. Jahrhundert wagten sich Übersetzer wie Frank Günther (1947-2020) an Shakespeares Werk. Weiterhin wurde das Drama von verschiedenen internationalen Autoren überarbeitet und neu ausgelegt, darunter der deutsche Dichter Friedrich Schiller. 

Außerdem kam es zu musikalischen Umsetzungen, wie einer Oper von Guiseppe Verdi 1847, und zahlreichen Verfilmungen, zuletzt 2015.

Veröffentlicht am 1. Juni 2012. Zuletzt aktualisiert am 30. Oktober 2023.

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