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Es war als sängen die Engel

In seinem 1943 erschienenen Erlebnisbericht »Es war als sängen die Engel« schildert James C. Whittaker die wundersame Rettung einer Fliegerbesatzung, der der Autor angehörte. Nach einer Notwasserung werden sieben der acht Männer einundzwanzig Tage später lebend aus dem Pazifischen Ozean geborgen. Am 20. Oktober 1942 startet eine Boeing B-17 der US-Luftwaffe vom Militärflughafen auf Hawaii. …

Werkdaten

Deutscher Titel
Es war als sängen die Engel
Originaltitel
We thought we heard the angels sing
Gattung/Textsorte
Erscheinungsjahr
1943
Originalsprache
Englisch

Inhaltsangabe

In seinem 1943 erschienenen Erlebnisbericht »Es war als sängen die Engel« schildert James C. Whittaker die wundersame Rettung einer Fliegerbesatzung, der der Autor angehörte. Nach einer Notwasserung werden sieben der acht Männer einundzwanzig Tage später lebend aus dem Pazifischen Ozean geborgen.

Am 20. Oktober 1942 startet eine Boeing B-17 der US-Luftwaffe vom Militärflughafen auf Hawaii. Ihr Ziel ist eine Insel etwa 1700 Meilen südwestlich der Hawaii-Gruppe. An Bord befinden sich acht Männer: der Pilot und Kommandant Bill Cherry, sein Kopilot, der Ich-Erzähler James C. Whittaker, der weltberühmte Fliegerhauptmann Eddie Rickenbacker, genannt Rick, sein militärischer Begleiter Oberst Hans Adamson, Leutnant John J. De Angelis, der Funker Sergeant James W. Reynolds, Johnny Bartek und der nach langer Krankheit eben aus dem Lazarett entlassene Sergeant Alex Kaczmarczyk.


Beim Start der Maschine verklemmt sich ein Steuer, und dem Piloten gelingt ein Manöver, mit dem er das Flugzeug zum Stehen bringt. Dabei bekommt der Oktant, ein Navigationsgerät, einen heftigen Stoß, wird aber trotzdem an Bord der Ersatzmaschine genommen und dort eingesetzt. Aufgrund des defekten Oktanten kommt es zu einer erheblichen Kursabweichung, was erst zu dem Zeitpunkt festgestellt wird, als das Flugzeug planmäßig landen soll. Die Besatzung hat sich verflogen, und die Suche nach einer Insel in den Weiten des Südpazifik bleibt erfolglos. Da der Treibstoff zur Neige geht, ist eine Notlandung auf dem Ozean unvermeidbar. Das heikle und gefährliche Unterfangen gelingt, und die acht Männer retten sich in drei winzige Schlauchboote.

Die Boote sind so klein, dass die Männer nur eng nebeneinander sitzend darin Platz finden. Sie binden die Boote aneinander, um sich nicht zu verlieren. Die Flottille schaukelt auf drei bis vier Meter hohen Wellen inmitten einer Herde von Haien dahin. Die Männer haben kein Trinkwasser bei sich, und als einzigen Essensvorrat vier Orangen. Sie befinden sich auf Höhe des Äquators, und tagsüber brennt die Sonne erbarmungslos auf sie herunter. Nachts dagegen leiden sie unter der frostigen Kälte. Am vierten Tag fangen sie eine Seeschwalbe, die sich auf Ricks Kopf niedergelassen hat, am fünften einige Fische. Die Tiere werden geteilt und roh verzehrt.

Anfangs liest Bartek allein für sich in einer Taschenausgabe des Neuen Testaments, doch nach ein paar Tagen rudern alle morgens und abends die Boote zusammen, um gemeinsam in der Bibel zu lesen und zu beten. Auch der Gottesleugner Whittaker nimmt daran teil. Am nächsten Tag bittet Cherry im Gebet um Essen. Danach springen zwei Fische aus dem Meer und plumpsen ins Boot. Am darauf folgenden Tag wird auch das Bitten um Wasser erhört, indem plötzlich ein Regenguss niedergeht. Daraufhin beginnt Whittaker, sich Gott zu nähern.

Inzwischen sind alle Männer stark geschwächt, nahe am Verdursten und leiden unter Salzwassergeschwüren. Am dreizehnten Tag stirbt Kaczmarczyk und findet sein Grab in den Tiefen des Pazifik. Die anderen haben immer wieder Wahnvorstellungen. Hoffnungslosigkeit greift um sich, doch Rick lässt nicht zu, dass die Männer sich aufgeben. Gezielt greift er sie an, staucht sie zusammen, appelliert an ihre Ehre, fordert sie damit zum Widerspruch heraus und erhält so ihren Lebenswillen. Whittaker findet jetzt in seinen Gebeten neue Kraft. Er und Rick glauben wider alle Vernunft an Rettung.

Am achtzehnten Tag sichten die Männer in drei Meilen Entfernung ein Flugzeug, doch es gelingt ihnen nicht auf sich aufmerksam zu machen. Von da an tauchen regelmäßig Flugzeuge auf, woraus geschlossen wird, dass es sich um Patrouillenflüge handelt. Also beschließen Cherry und Whittaker zwei Tage später, den Bootsverband aufzulösen und in verschiedene Richtungen zu rudern, um die Chance zu erhöhen, entdeckt zu werden.

Am einundzwanzigsten Tag erspäht De Angelis, der sich bei Whittaker im Boot befindet, am Horizont eine Insel. Whittaker beginnt zu rudern. Restlos erschöpft und voller Angst schreit und fleht er Gott um Hilfe an, und er spürt, wie ihm übermenschliche Kräfte zuwachsen. Wie durch ein Wunder erreicht das Boot die Insel, und die drei Männer werden von Eingeborenen gerettet. Zwischenzeitlich wird Cherry von einem Flugzeug entdeckt und aufgenommen, woraufhin Suchflugzeuge gestartet werden, um auch die anderen zu bergen. Nach drei Wochen in der Wasserwüste des Pazifiks sind die sieben Überlebenden ausgezehrt und entkräftet, aber in Sicherheit.


Am Rande ihrer physischen und psychischen Kräfte haben James C. Whittaker und seine Kameraden tröstende Erfahrungen gemacht. Der Autor des Romans »Es war als sängen die Engel« sagt von sich, dass er dort draußen seinen Gott gefunden habe. Es fällt schwer, nach der Lektüre seines spannenden und bewegenden Erlebnisberichts nicht an eine höhere Macht zu glauben. Auch wenn man zu dem Schluss kommen will, dass die Männer es aus eigener Kraft und mithilfe glücklicher Zufälle geschafft haben zu überleben, wird man doch mit einer gewissen Ehrfurcht anerkennen müssen, wie viel Gefahren, Entbehrungen und Verzweiflung ein Mensch auszuhalten vermag.

Veröffentlicht am 25. Januar 2010. Zuletzt aktualisiert am 27. September 2022.

Autor des Werkes

US-amerikanischer Autor
»Es war als sängen die Engel« (Originaltitel: »We thought we heard the angels sing«) ist das wohl bekannteste Werk James C. Whittakers, eines 1901 geborenen, US-amerikanischen Autors, der darin seine eigenen Erlebnisse während einer Notwasserung im Zweiten Weltkrieg schildert. Biografie lesen
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