William Shakespeare wurde 1564 in Stratford-upon-Avon geboren. Sein genaues Geburtsdatum ist nicht überliefert. Bekannt ist nur sein Tauftag: der 26. April 1564.
Sein Vater John Shakespeare war ein angesehener Handelsmann und Ratsherr, der es zu einigem Wohlstand gebracht hat. Mit sieben Jahren wurde William daher, wie man vermutet, Schüler an der Grammar School in Stratford. Obwohl der Lateinunterricht im Fokus stand, kam er hier auch in Kontakt mit Werken klassischer Dichter, Historiker und Moralisten, welche der junge Shakespeare mit Leidenschaft aufnahm. Außerdem wurde er in religiösem und sozialem Verhalten ausgebildet.
Die Lateinschule verließ er vermutlich bereits mit 15 Jahren. Statt eine Universitätsausbildung zu absolvieren, studierte der englische Dichter das Leben: Er wurde ein zuverlässiger Chronist seiner Zeit.
Das Elisabethanische Zeitalter (1558-1603), in dem Shakespeare wirkte, war eines der interessantesten der Neuzeit. Es war geprägt von Aufbruch und Veränderung. Die Literatur erlebte eine Blütezeit; das Theater bot handfeste Unterhaltung und war beliebt als Schauplatz für alle Bevölkerungsschichten.
Im Alter von 18 Jahren heiratete William Shakespeare die acht Jahre ältere Bauerntochter Anne Hathaway. Das Datum der Hochzeit ist nicht belegt, doch weiß man von der Bestellung des Aufgebots am 27. November 1582. Das Ehepaar hatte drei gemeinsame Kinder.
Shakespeare lebte vermutlich ab 1590 ohne seine Familie in London. Er wurde zu einer prägenden Figur der dortigen Theaterwelt und hatte bald eine Führungsrolle inne. 1599 wurde in Bankside, einem Vergnügungsviertel Londons, das »Globe Theatre« erbaut. Eigentümer war eine Gemeinschaft von Anteilseignern, zu denen auch William Shakespeare gehörte. Viele der dort aufgeführten Stücke stammten aus seiner Feder. »Shakespeare’s Globe« war wohl die erfolgreichste Spielstätte ihrer Zeit.
Zu Shakespeares bekanntesten Dramen zählen die Tragödien »Romeo und Julia«, »Julius Caesar«, »Hamlet«, »König Lear« und »Macbeth« sowie die Komödien »Ein Sommernachtstraum«, »Der Kaufmann von Venedig« und »Viel Lärm um nichts«. Unter seinen lyrischen Werken nimmt der Zyklus von 154 Sonetten eine herausragende Stellung ein.
Seine letzten Lebensjahre verbrachte Shakespeare wieder in Stratford-upon-Avon. Dort starb er am 23. April 1616 als wohlhabender Mann. Die Beisetzung erfolgte zwei Tage später in derselben Kirche, in der er getauft wurde. Sein Testament, das er am 25. März desselben Jahres schrieb, enthält die einzige erhaltene autobiografische Aussage des Dichters und beinhaltet einen Vermerk zu seinem gesundheitlichen Zustand.