Judith Hermann, geboren 1970 in Berlin, ist eine deutsche Schriftstellerin.
Sie wuchs im Stadtteil Neukölln in einem Mietskasernenviertel mit zwei Geschwistern auf. Hermann begann zunächst ein Philosophie- und dann ein Musikstudium, brach jedoch beides ab. Daraufhin entschied sie sich für eine journalistische Ausbildung an der Berliner Journalistenschule, die sie 1997 mit Diplom abschloss. Im Anschluss absolvierte Hermann ein Praktikum in New York.
Ihr Debüt gab sie 1998 mit »Sommerhaus, später«; der Erzählungsband wurde als Erfolg gefeiert. Das Buch erschien, wie auch alle zukünftigen Werke, im Fischer-Verlag und wurde in 17 Sprachen übersetzt. 2003 folgte ein weiterer Erzählband, „Nichts als Gespenster“. Einige der Geschichten wurden 2007 für das Kino verfilmt.
Internationale Resonanz erfuhr 2009 auch Hermanns Erzählband „Alice“. Ihren ersten Roman, „Aller Liebe Anfang“, veröffentlichte Hermann 2014, der von der Kritik negativ aufgenommen wurde. Es folgte 2016 wieder ein Band mit Erzählungen, „Lettipark“, der mit dem dänischen Blixen-Preis für Kurzgeschichten ausgezeichnet wurde.
Hermanns zweiter und jüngster Roman mit dem Titel „Daheim“ erschien 2021. Er wurde für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert und mit dem Rheingau-Literatur-Preis ausgezeichnet.
Judith Hermann erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Kleist-Preis und den Friedrich-Hölderlin-Preis. Die Autorin lebt mit ihrem Sohn im Prenzlauer Berg in Berlin und arbeitet als Journalistin und freie Schriftstellerin.