Siegfried Lenz wurde am 17. März 1926 im ostpreußischen Lyck geboren. Nach dem frühen Tod seines Vaters wuchs er bei seiner Großmutter auf. Im Jahre 1943 wurde er zur Marine eingezogen, desertierte und geriet in Dänemark in britische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Entlassung studierte er in Hamburg Philosophie und Literaturwissenschaften. Ab 1948 erschienen Kurzgeschichten des Autors in Zeitungen und Zeitschriften. Sein erster Roman »Es waren Habichte in der Luft« wurde 1951 veröffentlicht.
Lenz war ein regelmäßiger Gast der »Gruppe 47«, einem Autorentreffen, zu dem Hans-Werner Richter von 1947–1967 einludt. Wie Günter Grass engagierte Lenz sich für die SPD unter Willy Brandt und dessen Ostpolitik. Mit der »Deutschstunde« gelang ihm 1968 endgültig der literarische Durchbruch.
Lenz zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern der deutschen Nachkriegs- und Gegenwartsliteratur. Für sein Werk wurde er vielfach ausgezeichnet, er erhielt unter anderem den Gerhart-Hauptmann-Preis, den Thomas-Mann-Preis, den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und 2010 den Nonino-Preis.
Siegfried Lenz starb am 7. Oktober 2014 im Kreise der Familie. Er lebte zuletzt in Hamburg und auf der dänischen Insel Alsen.