Erich Maria Remarque wurde am 22. Juni 1898 in Osnabrück als Erich Paul Remark geboren. Er war das zweite von vier Kindern des Buchbinders Peter Franz Remark und Anna Maria Remark. Er wurde in ärmlichen Verhältnissen groß. Nach der Volksschule besuchte er ein katholisches Lehrerseminar, um selbst Volksschullehrer zu werden.
Erster Weltkrieg
1916 wurde Remarque im Alter von 18 Jahren eingezogen und nach einer militärischen Ausbildung 1917 an die Westfront geschickt. Er wurde schwer verletzt und kam in ein Lazarett, wo er den Rest des Krieges verbrachte. Hier begann er auch erstmals an einem Roman über den Krieg zu schreiben.
Beginn der Schriftstellertätigkeit
Remarque schloss nach dem Krieg seine Ausbildung als Lahrer ab, arbeitete aber nur kurze Zeit als Lehrer, dann zunächst als Zeitungsredakteur und Werbetexter, um sich schließlich ganz der Schriftstellerei zu widmen.
Sein Debütroman war der Jugendroman »Die Traumbude«. Er erschien 1920, brachte aber noch nicht den gewünschten Erfolg. 1921 nahm der Schriftsteller seinen Künstlernamen Erich Maria Remarque an und kehrte damit zu einer früheren Schreibweise seines Familiennamens zurück.
Im Westen nichts Neues
1927 nahm Remarque seine Arbeiten an einem Roman über den Ersten Weltkrieg wieder auf. In der »Vossischen Zeitung« erschien ab 1928 der Fortsetzungsroman »Im Westen nichts Neues«, der die grauenhaften Erlebnisse der Frontsoldaten im Ersten Weltkrieg schilderte. Anfang 1929 erschien der Roman in geänderter Fassung als Buch und wurde in kurzer Zeit ein weltweiter Erfolg.
Die Zeit des Nationalsozialismus und Exil
Während Remarque im Ausland sogar für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen wurde, war er in Deutschland, wo die Nationalsozialisten an Einfluss gewannen, starken Anfeindungen ausgesetzt. Reichspropagandaleiter Joseph Goebbels wollte die Aufführung der US-amerikanischen Verfilmung »All Quiet on the Western Front« 1930 verhindern und ließ den Film schließlich verbieten. Bereits 1931 ging Remarque ins Exil in die Schweiz, von wo er weitere Bücher veröffentlichen konnte. 1933 wurden seine Bücher in Berlin verbrannt. 1938 wurde ihm die deutsche Staatsbürgerschaft entzogen.
Er stand in Kontakt zu anderen deutschen Emigranten, darunter Schriftstellern wie Else Lasker-Schüler, Thomas Mann und Carl Zuckmayer. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs siedelte Erich Maria Remarque in die USA über, wo er in den folgenden Jahren etliche Romane mit unterschiedlichem Erfolg publizierte. Mit der Schilderung eines Emigrantenschicksals in »Arc de Triomphe« gelang ihm 1946 ein weiterer Welterfolg.
Anerkennung in Deutschland und Tod
Ab 1939 lebte Remarque in den USA und setzte sich für Aufklärung über die Verbrechen der Nationalsozialisten in Deutschland ein. Ein Anlass dafür war die Ermordung seiner jüngeren Schwester Elfriede Scholz, die von den Nationalsozialisten wegen »Wehrkraftzersetzung« ermordet worden war. Hierfür wurde er teilweise scharf kritisiert, da er »als Emigrant […] keinerlei Legitimation [habe], sich mit der jüngsten dt. Vergangenheit kritisch auseinanderzusetzen; die Texte seien daher ›Trivialliteratur‹« (Schneider b, S. 553).
In Deutschland fand Remarque erst ab den 1960er-Jahren mehr Beachtung. 1967 erhielt er das Große Bundesverdienstkreuz und ein Jahr später wurde er als Mitglied in die »Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung« aufgenommen.
Erich Maria Remarque starb am 25. September 1970 in Locarno in der Schweiz.
Ab den 1970er-Jahren fand sein Roman »Im Westen nichts Neues« Eingang in den deutschen Schulunterricht, ab den 1990er-Jahren bekam er auch in der Literaturwissenschaft mehr Beachtung. Er wurde noch einmal neu bewertet und nicht nur aus politischer Sicht, sondern auch unter ästhetischen Aspekten untersucht. Heute gilt Remarque als bedeutender Autor der deutschen Literatur im 20. Jahrhundert.
Prägende Erlebnisse
Neben den Kriegserfahrungen gehörten der Tod seines älteren Bruders in der frühen Kindheit, der Tod der Mutter 1917 und der Tod des von Remarque sehr geschätzten Malers Fritz Hörstemeier zu den einschneidenden Ereignissen in seinem Leben.
Sie können als Ursache für Remarques intensive Beschäftigung mit den Themen Tod und Vergänglichkeit angesehen werden, die in seinem Werk häufig eine Rolle spielen.
Auch die Ermordung seiner Schwester durch die Nationalsozialisten hat sein literarisches Schaffen beeinflusst.