1. Kapitel
Die Kompanie des Ich-Erzählers Paul Bäumer liegt neun Kilometer hinter der Front. Paul gehört zur Gruppe des vierzigjährigen kriegserfahrenen Stanislaus Katczinsky, genannt Kat. Weitere Mitglieder sind Albert Kropp, Müller und Leer, die zuvor in dieselbe Schulklasse gegangen sind. Der Schlosser Tjaden und der Torfstecher Haie Westhus, beide neunzehn, sowie der Bauer und Familienvater Detering haben sich ihnen angeschlossen.
Die Soldaten der Zweiten Kompanie freuen sich über die doppelte Ration Essen und Tabak, da nur achtzig von hundertfünfzig Mann von einem Kampfeinsatz zurückgekehrt sind. Paul erinnert sich, wie sein Klassenlehrer Kantorek die Schüler gedrängt hatte, als Freiwillige in den Krieg zu gehen. Vor dem Hintergrund der an der Front erlebten Realität stellt Paul die Autorität der Erzieher in Frage.
Die Kameraden besuchen ihren schwer verwundeten früheren Mitschüler Franz Kemmerich im Lazarett und beschaffen dem Sterbenden Morphium. Kemmerich wurde ein Bein amputiert und Müller versucht, an dessen hochwertige Stiefel zu gelangen.
2. Kapitel
Paul reflektiert die zehnwöchige militärische Ausbildung im Heidelager, in der das System und der Drill an die Stelle von selbständigem Denken und Freiheit gerückt sind. Die brutale Tyrannei seines Ausbilders Himmelstoß hat seine Gefühle verrohen lassen. Paul sieht die Abstumpfung der Rekruten aber als unerlässlich an, um im Schützengraben nicht verrückt zu werden.
Im Angesicht des Todes verschenkt Kemmerich seine Stiefel an Müller. Paul begleitet seinen Schulfreund beim Sterben.
3. Kapitel
Die gefallenen Kameraden der Kompanie werden durch neue Leute ersetzt, die zum Teil jünger sind als Paul. Dieser ist froh, zu den Freunden des findigen Kat zu zählen. Kat gelingt es in jeder Situation, das Notwendige aufzutreiben, vor allem Essen.
Kat erläutert den anderen, wie Macht die Menschen verändere und wie die Hierarchien beim Militär dem Vorschub leisten. Tjaden erscheint und verkündet aufgeregt, dass Himmelstoß an die Front versetzt worden sei. Tjaden hatte im Rekrutierungslager am meisten unter Himmelstoß zu leiden gehabt. Am letzten Abend hatten er und andere sich an dem Ausbilder gerächt und ihn verprügelt.
4. Kapitel
In der Nacht wird Pauls Kompanie zum Schanzenbau an die Front gebracht. Paul schildert, wie sich sein Körper in Nähe der Gefechtslinie instinktiv auf Gefahr einstellt. Als die Baukolonne ihre Arbeit beendet hat, schlafen die Männer erschöpft ein. Sie wachen auf, als in der Nähe Menschen und Pferde unter Beschuss geraten. Die Schmerzensschreie der verwundeten Tiere klingen schrecklich. Auf dem Rückweg zu den Lastwagen, die sie ins Barackenlager zurückbringen soll, wird die Kompanie angegriffen. Die Soldaten suchen Deckung zwischen den Gräberhügeln eines Friedhofs. Geschosse und Gasgranaten schlagen ein. Fünf Männer sterben.
5. Kapitel
Paul und seine Freunde versuchen, sich ihre Zukunft in Friedenszeiten vorzustellen. Ihnen wird bewusst, dass sie kein Leben haben, in das sie zurückkehren können, keinen Beruf, keine Familie. Der Gedanke an Schule, Universität oder ein geregeltes Leben erscheint ihnen nach den Erlebnissen an der Front absurd. Sie fühlen sich als Verlierer des Krieges.
Himmelstoß gehört jetzt der Zweiten Kompanie an. Die Kameraden widersetzen sich erfolgreich ihrem einstigen Peiniger. Dieser muss einsehen, dass an der Front andere Regeln gelten als auf dem Kasernenhof.
In der Nacht stehlen Paul und Kat eine Gans und braten sie in einem verdunkelten Schuppen. Sie genießen das Essen und ihre Kameradschaft.
6. Kapitel
Eine Offensive wird erwartet. Die Kompanie ist an der Front und muss unter Artilleriebeschuss tagelang in Unterständen ausharren. Eine Rattenplage, Hunger und Todesangst bringen die Soldaten an ihre physischen und psychischen Grenzen. Schließlich greifen die Franzosen an. Im Kampf von Mann gegen Mann werden die Linien verteidigt. In einer schlaflosen Nacht sinniert Paul Bäumer, dass er und seine Generation im Krieg die Bindung an das Leben und sich selbst verloren habe.
Massive Angriffe und Gegenangriffe wechseln sich ab. Viele Soldaten kommen ums Leben, können wegen des anhaltenden Trommelfeuers nicht geborgen oder beerdigt werden. Der Nachschub für die Kompanie besteht aus jungen Rekruten, die gänzlich unvorbereitet in den Stellungskampf gehen und aufgerieben werden. Einer der letzten Angriffe kostet Haie Westhus das Leben. Von den hundertfünfzig Mann der Kompanie kehren nur zweiunddreißig ins Lager zurück.
7. Kapitel
Die Kompanie wird weit zurückverlegt in ein Feldrekrutendepot, wo sie neu zusammengestellt werden soll. Paul und seine Freunde begegnen dort drei Französinnen. Heimlich tauschen sie Brot gegen Liebe ein.
Paul erhält zwei Wochen Heimaturlaub. Die vertraute Umgebung erscheint ihm fremd; es gelingt ihm nicht, an die Vergangenheit anzuknüpfen. Anders als bei seinem ersten Urlaub ein Jahr zuvor findet er keinen Zugang zu den Daheimgebliebenen. Deren Vorstellung von Krieg ist weit entfernt von der grauenhaften Wirklichkeit. Paul kann und will sie ihnen nicht vermitteln.
Paul besucht seinen früheren Klassenkameraden Mittelstaedt. Dieser ist jetzt der Vorgesetzte ihres ehemaligen Lehrers Kantorek. Mittelstaedt genießt es, Kantorek vorzuführen und ihm so die einstigen Schikanen heimzuzahlen. Der Mutter von Kemmerich versichert Paul wahrheitswidrig, dass ihr Sohn gestorben sei, ohne zu leiden.
Pauls Urlaub ist zu Ende. In der letzten Nacht wacht seine krebskranke Mutter an seinem Bett. Der Abschied fällt beiden schwer; vieles bleibt zwischen ihnen unausgesprochen.
8. Kapitel
Nach dem Urlaub wird Paul noch einmal ins Heidelager beordert. Gleich daneben befindet sich jetzt ein russisches Gefangenenlager. Die Russen leben unter erbärmlichen Umständen. Indem Paul ihnen von dem Wenigen abgibt, das er hat, entsteht in ihm die Hoffnung, dass die Menschlichkeit den Krieg überleben wird.
Am letzen Sonntag in der Heide bekommt Paul Besuch von seinem Vater und seiner Schwester. Die Mutter ist inzwischen im Krankenhaus und die mittellose Familie sorgt sich um die Höhe der Behandlungskosten.
9. Kapitel
Paul kehrt zu seiner Kompanie zurück. Der Besuch des Kaisers bei der Truppe gibt Anlass für eine Diskussion unter den Freunden. Sie fragen nach den Ursachen für einen Krieg und nach den Verantwortlichen für seinen Ausbruch.
Paul meldet sich freiwillig für einen Patrouillengang an der Front. Dabei werden die Soldaten von einem gegnerischen Angriff überrascht. Paul sucht Deckung in einem Bombentrichter und stellt sich tot. Als ein Franzose in den Trichter springt, sticht Paul mit seinem Dolch auf ihn ein. Es dauert Stunden, bis der Mann verblutet ist. Paul gibt dem Sterbenden Wasser und nennt ihn Kamerad. Später schließt er die Augen des Toten und muss den ganzen Tag neben ihm ausharren. Paul betrachtet das leblose Gesicht des angeblichen Feindes und erkennt darin das Individuum. Er bittet den Franzosen um Vergebung.
Im Schutz der Nacht wagt Paul sich aus der Deckung und trifft auf Kat und Albert. Das Gespräch mit den Freunden verändert Pauls Perspektive: Er sieht in dem Getöteten wieder den Feind, der ihm nach dem Leben trachtet und dem er zuvorkommen muss.
10. Kapitel
Pauls Gruppe soll ein evakuiertes Dorf bewachen, das stark unter Beschuss steht. In den verlassenen Häusern finden die Freunde reichlich zu essen. Trotz der ständigen Angriffe verleben sie eine gute Woche.
Auf dem Fußmarsch zum nächsten Einsatzort gerät die Kompanie in eine französische Offensive. Paul und Alfred Kropp werden am Bein verletzt. Um eine Amputation verhindern zu können, lässt Paul die notwendige Operation ohne Betäubung über sich ergehen. Ein Lazarettzug bringt die Freunde nach Deutschland in ein katholisches Hospital. Unzählige Frontsoldaten mit schwersten Verletzungen werden dort behandelt. Viele von ihnen sterben; Alberts Bein muss amputiert werden. Paul wird nach einigen Wochen zur Erholung nach Hause geschickt, bevor er wieder ins Feld muss.
11. Kapitel
Paul erlebt zahllose weitere Fronteinsätze. Er schildert, wie alles Individuelle hinter das Soldatsein zurücktritt. Handeln und Tun sind auf das nackte Überleben ausgerichtet. Kameradschaft ist wichtig. Der Bauer Detering desertiert und wird aufgegriffen. Die Gruppe hört nichts mehr von ihm. Müller fällt und hinterlässt Paul die Stiefel, die er einst von Kemmerich geerbt hatte. Pauls Freund Leer kommt beim selben Angriff ums Leben wie der tapfere Kompanieführer Bertinck.
Die Armee ist ausgezehrt und den gut genährten Alliierten unterlegen. Die deutsche Artillerie ist abgenutzt und es fehlt an Munition. Im Sommer 1918 steht fest, dass die Deutschen den Krieg nicht gewinnen können. Trotzdem wird der aussichtslose Feldzug fortgesetzt und ein hoher Verlust in Kauf genommen. Schließlich wird auch Kat angeschossen. Es gelingt Paul nicht, ihn zu retten.
12. Kapitel
Im Herbst 1918 steht der Waffenstillstand bevor; alle von Pauls Freunden sind im Krieg gefallen. Paul hat einen Gasangriff überlebt und darf sich zwei Wochen erholen. Er ist sehr ruhig und fragt sich, ob der Überlebenswille seiner Generation ausreichen wird, um sich nach dem erlebten Grauen im Alltag einzurichten.
Ein anonymer Erzähler berichtet, dass Paul im Oktober 1918, kurz vor Kriegsende, fällt. Er stirbt ohne zu leiden; sein Gesichtsausdruck ist gefasst und einverständig. Es ist ein ruhiger Tag an der Front und der Heeresbericht meldet nur, dass es im Westen nichts Neues gebe.