Der Schweizer Schriftsteller und Architekt Max Frisch wurde 1911 in Zürich geboren. Zunächst studierte er Germanistik, brach das Studium jedoch ab, um später ein Architekturstudium zu absolvieren. Hin- und hergerissen zwischen bürgerlicher und künstlerischer Existenz, die für ihn unvereinbar waren, verbrannte er, als er mit seiner Arbeit als Architekt begann, seine bisherigen Schriften – wurde jedoch umgestimmt, als er schon 1938 den Conrad-Ferdinand-Meyer-Preis für seine ersten schriftstellerischen Arbeiten erhielt. Bis zu Beginn der 1950er Jahre blieb Frisch zerrissen zwischen der Lebensform als Architekt und Familienvater und der als freier Schriftsteller.
In dieser Doppelexistenz blieb ihm nur Zeit für das Schreiben an seinen Tagebüchern. Mit der Veröffentlichung des Werks »Tagebuch 1946–1949« (1950) im Suhrkamp Verlag legte Frisch das Fundament für seinen späteren Welterfolg. Bei diesem Werk handelt es sich nicht nur um private Aufzeichnungen des Autors, sondern es enthält vor allem viele Skizzen von Themen und Gedankengängen, die er später in seinen Theaterstücken und Romanen verwertete. Zudem gibt dieses Tagebuch der Leserschaft auch einen Einblick in die Zeit der Nachkriegsjahre in Europa.
Frischs Reisen durch Europa, die er verstärkt in den Jahren nach dem Krieg aufnahm, stellten ebenso eine wichtige Inspirationsquelle für seine späteren Werke dar. 1951 erhielt er ein Stipendium, sodass er sich für ein Jahr in den USA aufhielt und die Zeit nutzte, um das Land kennenzulernen. Hier führten ihn seine Reisen nach New York, Los Angeles, San Francisco und später nach Mexiko. Folglich bildete das Land Amerika den Hintergrund für seinen ersten großen Roman »Stiller«, an dem Frisch in dieser Zeit schon arbeitete.
Als er 1954 mit seinem Jahrhundertroman »Stiller« den literarischen Durchbruch schaffte, verließ er seine Familie, um eine unabhängige Existenz als Autor zu führen.
Weitere bedeutende Romane Max Frischs sind »Homo faber« (1957) und »Mein Name sei Gantenbein« (1964), die ebenso wie viele seiner Erzählungen um die Frage nach der postmodernen Identität und der Konstruktion der eigenen Biografie kreisen. Auch Frischs Dramen (»Don Juan oder die Liebe zur Geometrie«, 1953, »Biedermann und die Brandstifter«, 1958) gehören zu den wichtigsten Werken deutschsprachiger Literatur des 20. Jahrhunderts. Frisch erhielt zahlreiche hohe literarische Auszeichnungen, darunter den Georg-Büchner-Preis und den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Er starb im Jahre 1991 in seiner Heimatstadt Zürich.