Wolfgang Borchert wurde am 20. Mai 1921 als einziges Kind eines Lehrers und einer Schriftstellerin in Hamburg geboren. Im Alter von siebzehn Jahren veröffentlichte er erste Gedichte im »Hamburger Anzeiger«. Er verließ die Oberrealschule Eppendorf nach der Obersekunda und begann 1939 eine Buchhändlerlehre. Gleichzeitig nahm er privaten Schauspielunterricht bei Helmuth Gmelin.
1940 trat Borchert aus der Kirche aus. 1941 bestand er die Schauspielerprüfung vor der Reichstheaterkammer. Nach einem kurzen Engagement an der Landesbühne in Lüneburg wurde er im Juni 1941 zum Militärdienst eingezogen. Von der Ostfront kehrte er mit Verletzungen und schweren Erkrankungen zurück. Zweimal wurde er zudem wegen staatsfeindlicher Äußerungen und Zersetzung der Wehrkraft verhaftet und verurteilt. Bei seinem letzten Fronteinsatz im Westen geriet er 1945 in französische Gefangenschaft. Es gelang ihm zu fliehen und die sechshundert Kilometer zu Fuß nach Hamburg zu marschieren, wo er am 10. Mai schwerkrank eintraf.
Nach kurzer Arbeit beim Kabarett und Theater zwangen ihn Gelbsucht und andere Leiden aufs Krankenlager. Borchert erholte sich nicht mehr, wurde aber schriftstellerisch sehr produktiv. Hatte er bisher fast ausschließlich Gedichte geschrieben, entstanden jetzt die Erzählung »Die Hundeblume« und viele weitere Prosatexte. Damit gab Borchert einer »verratenen Generation« eine Stimme. Er wurde einer der wichtigsten Vertreter der sogenannten Trümmerliteratur. Bitterkeit und Trauer fanden ihren Ausdruck auch in dem Kriegsheimkehrer-Stück »Draußen vor der Tür«, das, zunächst als Hörspiel ausgestrahlt, einen Tag nach Borcherts Tod in den Hamburger Kammerspielen uraufgeführt wurde.
Borchert starb am 20. November 1947 in Basel im Alter von nur 26 Jahren. Die Urne wurde am 17. Februar 1948 auf dem Ohlsdorfer Friedhof beigesetzt.