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Buddenbrooks

In seinem 1901 erschienenen Roman »Buddenbrooks« mit dem Untertitel »Verfall einer Familie« erzählt Thomas Mann vom sukzessiven – sich über mehrere Generationen erstreckenden – Untergang der wohlhabenden Kaufmannsfamilie Buddenbrook. Zentrale Figur der Handlung, die von 1835 bis 1877 in Lübeck spielt, ist Thomas Buddenbrook. Der Roman ist in elf Teile gegliedert, die wiederum in Kapitel […]

Werkdaten

Titel
Buddenbrooks
Originaltitel
Buddenbrooks: Verfall einer Familie
Autor
Gattung/Textsorte
Erscheinungsjahr
1901
Originalsprache
Deutsch
Literarische Epoche oder Strömung

Inhaltsangabe

In seinem 1901 erschienenen Roman »Buddenbrooks« mit dem Untertitel »Verfall einer Familie« erzählt Thomas Mann vom sukzessiven – sich über mehrere Generationen erstreckenden – Untergang der wohlhabenden Kaufmannsfamilie Buddenbrook. Zentrale Figur der Handlung, die von 1835 bis 1877 in Lübeck spielt, ist Thomas Buddenbrook. Der Roman ist in elf Teile gegliedert, die wiederum in Kapitel unterteilt sind.


1835 ist Johann Buddenbrook Inhaber eines Getreidehandels, den sein Vater gegründet hat. Sein Sohn Johann, genannt Jean, ist Associé in der Firma. Mit seiner Frau Elisabeth hat Konsul Jean Buddenbrook drei Kinder: den neunjährigen Thomas, die achtjährige Antonie, genannt Tony, und den siebenjährigen Christian, die von der Kinderfrau Ida Jungmann betreut werden. 1838 wird die Tochter Clara geboren. Die alteingesessene Familie gehört zu den Ersten in der Stadt.

Thomas ist der ernsthafteste unter den Geschwistern und wird schon früh auf seine Pflichten als zukünftiger Inhaber der Firma hin erzogen. Seine Schwester Tony genießt den Reichtum und ist sich der besonderen Stellung der Familie bewusst. Auf die zugezogenen Hagenströms, die geschäftlich mit den Buddenbrooks konkurrieren, sieht sie herab. Der fantasievolle Christian ist leichtsinnig und immer zu Späßen aufgelegt. Nach dem Tod der Eltern übernimmt Jean 1842 die Firma; zu Ostern tritt Thomas in das Geschäft ein. Die eitle Tony wird in ein Mädchenpensionat gegeben, während man Christians Entwicklung mit Sorge betrachtet. Clara ist still und unauffällig.

Aus Pflichtgefühl gegenüber ihrer Familie heiratet Tony im Januar 1846 den ungeliebten Bendix Grünlich aus Hamburg, der als gute Partie gilt. Während Thomas sich zu einer eineinhalbjährigen Ausbildung in Amsterdam aufhält und Christian zur Ausbildung zu einem Geschäftsfreund nach London geschickt wird, bringt Tony im Oktober 1846 die Tochter Erika zur Welt. Als Grünlich vor dem Bankrott steht, stellt sich heraus, dass die Verbindung mit Tony Buddenbrook nur dazu dienen sollte, die Konkursgefahr, die schon vor der Hochzeit bestanden hatte, abzuwenden. Tony zieht mit Erika zurück ins Elternhaus und reicht die Scheidung ein.

1855 stirbt der Konsul plötzlich und hinterlässt seiner Frau Elisabeth als Universalerbin ein beträchtliches Vermögen. Neunundzwanzigjährig wird Thomas Familienoberhaupt und Firmenchef. Er bringt frischen Wind in das Unternehmen und erwirbt sich in Geschäftskreisen rasch Ansehen. 1856 kehrt Christian auf Wunsch seiner Mutter nach Lübeck zurück. Er hat englische Manieren angenommen, ist weiterhin unterhaltsam und schwärmt für das Theater. Vor allem gibt er sich der Beobachtung seines Körpers hin. Seine Mitarbeit in der Firma bleibt ein kurzes Intermezzo.

Die frömmelnde Haltung der Konsulin zu Lebzeiten ihres Mannes wird zur tiefen Religiosität, die von der bigotten Clara unterstützt wird. Unter den Pastoren, die im Haus ein- und ausgehen, ist auch Sievert Tiburtius, der im Dezember 1856 Clara heiratet und mit ihr nach Riga zieht.

Thomas heiratet im Januar 1857 die reiche und unnahbare Kaufmannstochter Gerda Arnoldsen aus Amsterdam; 1861 bringt Gerda einen Sohn zur Welt, genannt Hanno.

Da Christian in Lübeck die Firma kompromittiert, wird er nach Hamburg geschickt, wo er in das bestehende Geschäft eines Kaufmanns eintritt. Gegen Thomas‘ Rat übernimmt Christian nach dem Tod seines Sozius dessen Anteile. Ein Abschlag auf sein Erbe ermöglicht es Christian später, die Firma zu liquidieren und nach London zu gehen. Er ist inzwischen Vater einer Tochter mit der Theaterstatistin Aline Puvogel. Die beabsichtigte Hochzeit wird von der Konsulin strengstens untersagt.

Unterdessen hat Tony während einer Reise nach München den Hopfenhändler Permaneder kennengelernt. Sie hofft den Makel der Scheidung durch eine weitere Heirat ausmerzen zu können. Die Ehe mit mit dem unkultivierten Permaneder wird unglücklich, das gemeinsame Kind stirbt nach der Geburt und Permaneder vergreift sich an einem Hausmädchen. Tony reist mit Erika nach Lübeck und betreibt von dort aus die Scheidung.

Bei der Wahl zum Senator obsiegt Thomas über Hermann Hagenström. Seiner nachlassenden Spannkraft setzt er noch mehr Sorge für ein reinlich gepflegtes Äußeres entgegen. Von einem neuen repräsentativen Haus erhofft er sich ebenfalls neue Energie. Tatsächlich nimmt seine Kraftlosigkeit zu. Neben geschäftlichen Misserfolgen und einer politischen Niederlage schwächt ihn die Sorge um seine Geschwister: Christians Gelenkrheumatismus wird im Krankenhaus behandelt und Clara ist todkrank.

Unter dem Einfluss ihres Mannes bittet die im Sterben liegende Clara ihre Mutter um Auszahlung ihres zukünftigen Erbes an Sievert Tibertius. Die Konsulin weist die hohe Summe ohne Rücksprache mit Thomas an. Dieser ist erschüttert über den Vertrauensbruch und den Vermögensverlust. Er sieht die Firma in Gefahr.

Tonys Tochter Erika heiratet 1867 den aus einfachen Verhältnissen stammenden Direktor der städtischen Feuerversicherung Hugo Weinschenk; Anfang 1868 kommt die Tochter Elisabeth zur Welt.

Thomas‘ Kräfte sind erschöpft und zu den Feierlichkeiten zum hundertjährigen Firmenjubiläum am 7. Juli 1868 muss er sich zwingen. Sein Sohn Hanno ist ein zartes und furchtsames Kind. Nur der Musik gibt er sich – ebenso wie seine Mutter – mit Leidenschaft hin. Thomas leidet unter der wachsenden Entfremdung zwischen sich und seinem Sohn. Als Hanno eines Tages die Familienpapiere offen liegend entdeckt, ist er von den vielen Namen im Stammbaum so verwirrt, dass er mit dem Lineal einen Doppelstrich unter die Seite zieht. Als der Senator ihn dafür zur Rechenschaft zieht, stammelt Hanno, er habe geglaubt, da käme nichts mehr. Vergeblich versucht Thomas Buddenbrook in späteren Jahren den verträumten Hanno für die Firma zu interessieren.

Während Hugo Weinschenk wegen eines Betrugsdelikts in Haft sitzt, stirbt die Konsulin. Das Elternhaus wird einem Makler überlassen, der es zu Tonys Entsetzen an Hermann Hagenström verkauft. Auch Thomas verbietet seinem Bruder Aline Puvogel zu heiraten. Nach seiner Entlassung aus der Haft taucht Hugo Weinschenk unter; Tony bleibt mit Erika und Elisabeth allein im Haus.

Während der jugendlichen Gerda eine Affäre mit einem Leutnant nachgesagt wird, verfällt Thomas zusehends. Im Januar 1875 wird er nach einer Zahnbehandlung auf der Straße ohnmächtig und stürzt. Er stirbt, ohne das Bewusstsein wiedererlangt zu haben.

Christian heiratet in Hamburg Aline Puvogel, die ihn bald darauf gegen seinen Willen wegen seiner Wahnvorstellungen in eine geschlossene Anstalt einweisen lässt.

Thomas‘ testamentarischen Anordnungen zufolge wird die Firma aufgelöst. Sein Freund Kistenmaker ist zum Testamentsvollstrecker bestimmt. Es stellt sich heraus, dass der Nachlass wesentlich weniger wert ist als angenommen. Zudem beweist Kistenmaker mit der Nachlassverwaltung ebenso wenig Geschick wie beim Verkauf des Hauses, das Thomas hatte bauen lassen. 1876 zieht Gerda mit Hanno in eine kleine Villa vor der Stadt. Die altgediente Kinderfrau Ida Jungmann wird entlassen.

Die Oper »Lohengrin« berauscht den sechzehnjährigen Hanno, während er die Schule – desinteressiert und schlecht vorbereitet – als qualvoll erlebt. Schulisches Versagen und die Erkenntnis, dass er selbst beim Musizieren keiner Leistung, sondern nur der Improvisation fähig sei, lassen ihn am Leben verzweifeln. Auch seinem innig geliebten Freund Kai gelingt es nicht ihn zu ermutigen. Hanno erkrankt an Typhus. Er kann der schweren Krankheit keinen Lebenswillen entgegensetzen und stirbt im Frühjahr 1877.

Ein halbes Jahr später verlässt Gerda Buddenbrook die Stadt und kehrt zu ihrem Vater nach Amsterdam zurück.


In seinem Roman, der in seiner Heimatstadt Lübeck spielt, und der eng an die Familiengeschichte des Autors angelehnt ist, zeichnet Thomas Mann ein detailreiches Bild des hanseatischen Großbürgertums im 19. Jahrhundert. Hervorzuheben sind die klare Sprache des Autors und seine feine Ironie. Es erscheint lohnend, der Frage nachzugehen, worin die Ursachen für den Niedergang der Familie tatsächlich liegen.

Thomas Mann hat 1929 den Nobelpreis für Literatur erhalten, vornehmlich für »Buddenbrooks«.

Veröffentlicht am 15. April 2013. Zuletzt aktualisiert am 27. September 2022.

Autor des Werkes

Deutscher Schriftsteller und Nobelpreisträger von 1929
Thomas Mann (1875–1955) war der bedeutendste Epiker deutscher Sprache des 20. Jahrhunderts. Sein Gesamtwerk umfasst 12 Romane, über 30 Erzählungen, zwei Bühnenstücke, rund 30 Essays sowie ein knappes Dutzend autobiografische Schriften. Für den Roman »Buddenbrooks. Verfall einer Familie« wurde der…

Übersicht

1. Teil
Oktober 1835. Traditionell werden an jedem zweiten Donnerstag die Familie und guten Freunde ins Haus der Buddenbrooks, die zu den ersten Kreisen der Stadt gehören, zu einem einfachen Mittagsbrot geladen. Das in Wirklichkeit aufwändige und üppige Essen im großbürgerlichen Rahmen findet im kürzlich aus einer Konkursmasse erworbenen und neu bezogenen Haus in der Mengstraße statt.







Gastgeber sind das siebzigjährige Familienoberhaupt M. Johann Buddenbrook, der Ältere, und seine Frau Antoinette, geborene Duchamps aus Hamburg und ihr gemeinsamer Sohn, Konsul Johann Buddenbrook, genannt Jean, mit seiner Frau Elisabeth, geborene Kröger. Die dritte Generation repräsentieren Elisabeths und Jeans Kinder: der neunjährige Thomas, die achtjährige Antonie (Tony) und der siebenjährige Christian. Klothilde, die etwa gleichaltrige Tochter eines verarmten Neffen von Johann Buddenbrook, wird mit ihnen zusammen aufgezogen. Die Kinder stehen unter der Obhut von Ida Jungmann, einer Mamsell aus Marienwerder.







Gäste sind die Eltern der Konsulin Elisabeth, Lebrecht Kröger und seine Frau, deren Sohn Konsul Justus Kröger und seine Frau mit den Kindern Jakob und Jürgen, die im Alter von Thomas und Christian sind, und Justus‘ Schwiegereltern, Holzgroßhändler Oeverdieck und seine Frau.







Zu den Hausfreunden zählen der Dichter Jean Jacques Hoffstede, der Arzt Doktor Grabow, der alte Pastor Wunderlich und Makler Grätjens, Senator Langhals und Frau sowie der neureiche Weinhändler Köppen.







Als die Gäste gegangen sind, gibt Jean seinem Vater einen Brief von dessen Sohn Gotthold aus erster Ehe. Dieser ist wegen einer unstandesgemäßen Heirat verstoßen und ausbezahlt worden. Trotzdem verlangt er jetzt ein Drittel der Kaufsumme des Hauses von 100.000 Mark Courant, was sein Vater ablehnt. Jean ist geneigt Gottholds Forderung zu akzeptieren, doch nach kurzer Überlegung siegt sein rationaler Geschäftssinn über seine christliche Grundhaltung.
2. Teil
Zweieinhalb Jahre später bringt die Konsulin die Tochter Clara zur Welt. Konsul Johann trägt das Ereignis – ergänzt um Lob und Dank für Gott – in ein Heft mit Goldschnitt ein, das die Familienchronik enthält. Die Aufzeichnungen reichen zurück bis zum Ende des 16. Jahrhunderts. Sie werden ausführlicher seit der Zeit von Jeans Großvater, der nach Lübeck kam und den Getreidehandel gründete, den jetzt sein Sohn Johann führt, und in der Jean Associé ist.







Im Sommer wohnt Tony bei ihren Großeltern Kröger, die ihren Reichtum zelebrieren, was Tony sehr genießt. In der Nachbarschaft haben sich die Hagenströms niedergelassen. Herr Hagenström ist Teilhaber einer Exportfirma und wird zunehmend zur Konkurrenz für die Buddenbrooks; gleichzeitig opponiert er in städtischen Fragen gegen die Alteingesessenen und ist deshalb unbeliebt. Seine Kinder Julchen und der ältere Hermann rivalisieren mit der – stolzen und sich der Stellung ihrer Familie bewussten – Tony Buddenbrook. Als Hermann Tony einen Kuss stehlen will, kommt es zu einer Schlägerei unter den Kindern, in deren Folge sie sich aus dem Weg gehen.







Im Unterschied zu dem launischen, leichtsinnigen und fantasievollen Christian wird Thomas zwar auf seine Pflichten als zukünftiger Inhaber der Firma hin erzogen, genießt aber trotzdem eine ebenso unbeschwerte Kindheit wie die anderen.







Im Januar 1842 stirbt Antoinette Buddenbrook, woraufhin Johann rasch altert, das Geschäft seinem Sohn übergibt und wenige Monate nach seiner Frau stirbt. Zu Ostern tritt der jetzt sechzehnjährige Thomas in das Geschäft ein. Der Konsul arbeitet hart, um das Geschäftsvermögen, das infolge der Auszahlungen des Erbes an Gotthold und eine Schwester in Frankfurt stark abgenommen hat, wieder zu erhöhen.







Als der vierzehnjährige Christian einer Schauspielerin Blumen bringt, wird er zum Stadtgespräch. Auch die fünfzehnjährige Tony, die eitel und hoffärtig ist, gibt dem Konsul Anlass zur Sorge. Man gibt sie deshalb in das Mädchenpensionat von Sesemi Weichbrodt, wo sie rasch Freundschaften knüpft und gute Jahre verlebt. Clara ist ein ruhiges und unauffälliges Kind.
3. Teil
Herr Bendix Grünlich, ein gut situierter Kaufmann aus Hamburg, hält bei Konsul Buddenbrook um die Hand der achtzehnjährigen Tony an. Empört weist Tony ihn zurück, während ihre Eltern sie zwar nicht drängen, aber auf ihre Verpflichtungen der Familie gegenüber hinweisen: Grünlich sei eine gute Partie und die Verbindung mit ihm gut für das Geschäft.







Hartnäckig hält Grünlich an seinem Antrag fest und machen Familie und Freunde keinen Hehl aus ihrer Meinung. Tony fühlt sich in einer zunehmend ausweglosen Lage, wird blass und appetitlos. Man schickt sie deshalb zur Erholung nach Travemünde, wo sie in der Familie des Lotsenkommandeurs Schwarzkopf wohnt. Der Sohn Morten, der in Göttingen Medizin studiert, verbringt seine Sommerferien ebenfalls im Haus der Eltern.







Morten begleitet Tony jeden Tag auf ihren Spaziergängen, hält sich ansonsten aber fern von der sogenannten feinen Gesellschaft. Er gehört einer Burschenschaft an und vertritt sozialistische Gedanken. Am Ende des Sommers gestehen die beiden sich ihre Liebe, nach seinem Examen will Morten um Tonys Hand anhalten.







Tony schreibt ihrem Vater von ihrer Liebe zu Morten. Daraufhin erscheint Grünlich in Travemünde und beruft sich Mortens Vater gegenüber auf ältere Rechte. Der bis dahin unwissende Lotsenkommandeur Schwarzkopf entrüstet sich über die unstandesgemäße Verbindung und schickt seinen Sohn sofort nach Göttingen.







Zurück in Lübeck überwindet Tony schnell ihre Trauer um Morten und begreift ihre Rolle in der Familie als Glied in einer Kette: Eigenhändig macht sie einen Eintrag in der Familienchronik: Antonie verlobt sich mit dem Kaufmann Grünlich. Im Januar 1846 findet die Hochzeit statt.







Thomas wird zur weiteren Ausbildung nach Amsterdam geschickt. Zuvor trennt er sich schweren Herzens von seiner Geliebten, dem hübschen Ladenmädchen Anna, in der Gewissheit, dass sich ihre Lebenswege nicht verbinden lassen.
4. Teil
Am 8. Oktober 1846 bringt Tony in Grünlichs Villa am Rande Hamburgs die Tochter Erika zur Welt. Christian ist zur Ausbildung bei einem Geschäftsfreund in London, Thomas arbeitet erfolgreich in Amsterdam.







Das Geschäft der Buddenbrooks ist in einer Flaute. Die Revolution im Oktober 1848 verläuft glimpflich, was auch dem unerschrockenen Eingreifen Jean Buddenbrooks zu verdanken ist. Sein Schwiegervater Lebrecht Kröger jedoch stirbt infolge der Aufregungen.







Grünlichs Kreditwürdigkeit hat sich bisher auf die Bonität der Firma Buddenbrook gegründet. Als die Firma Westfal in Bremen in Konkurs geht, verlieren die Buddenbrooks 80.000 Mark und damit an Ansehen in Geschäftskreisen. Folglich werden Grünlich sämtliche Kredite gekündigt und ihm droht der Bankrott.







Er geht seinen Schwiegervater um Hilfe an. Jean informiert zunächst seine Tochter über Grünlichs finanzielle Situation. Tony hat Grünlich aus Pflichtgefühl geheiratet und findet ihn noch immer widerlich. Jean fühlt sich schuldig, weil er die Ehe arrangiert hat und wäre um seiner Tochter willen bereit, Grünlich vor dem Bankrott zu retten. Damit würde er die Existenz der eigenen Firma aufs Spiel setzen, was Tony entschieden ablehnt.







In Anwesenheit des zwielichtigen Bankiers Kesselmeyer teilt Jean Grünlich mit, dass von ihm keine Hilfe zu erwarten sei. Kesselmeyer entlarvt die Eheschließung mit Antonie als einen geschickt eingefädelten Betrug. Da Tonys Mitgift zur Schuldentilgung benötigt wurde, hatte man dem Konsul, als er Erkundigungen über Grünlich einzog, gefälschte Unterlagen vorgelegt.







Tony zieht mit Erika zurück in Elternhaus, die Ehe mit Grünlich wird geschieden. Thomas kommt zurück aus Amsterdam und nimmt seinen Platz in der Firma ein. Christian ist in London wenig erfolgreich und nach vier Jahren nimmt er eine Stelle in Valparaiso an.







Als Madame Kröger stirbt, erben die Buddenbrooks eine beträchtliche Summe, die das Betriebskapital der Firma stärkt.







Justus Kröger setzt sich mit seinem Erbe zur Ruhe. Seinen Sohn Jakob hat er wegen dessen Leichtlebigkeit verstoßen, doch Justus‘ Frau unterstützt ihren Sohn heimlich, was die Familie in den Ruin treiben wird. Auch Jürgen ist wenig erfolgreich und wird später Beamter.







Die Buddenbrooks führen ein gastfreies Haus, insbesondere für Geistliche, da der Konsul und seine Frau im Alter immer religiöser werden. Im Jahre 1855 stirbt der Konsul plötzlich.
5. Teil
Bei der Testamentseröffnung über das Vermögen des Johann Buddenbrook sind neben dem jungen Familienoberhaupt und Firmenchef Thomas und dem Prokuristen Marcus, der jetzt Teilhaber wird, die Konsulin, ihr Bruder Justus als Claras Vormund und Tony anwesend. Das hinterlassene Vermögen ist mit 750.000 Mark größer als erwartet. Universalerbin ist die Konsulin Elisabeth Buddenbrook.







Der neunundzwanzigjährige Thomas bringt frischen Wind in das Unternehmen und ist risikofreudiger als sein Vater es war. Sein Auftreten ist einwandfrei, er ist ehrgeizig und geschäftstüchtig, bei seinen Verhandlungspartnern beliebt und respektiert.







1856 kehrt Christian auf Wunsch seiner Mutter nach Lübeck zurück. Er hat englische Manieren angenommen, ist noch immer unterhaltsam und schwärmt für das Theater. Auch gibt er sich gern der Beobachtung seines Körpers hin. Er wird als Prokurist in der Firma eingestellt, verliert jedoch schon nach zwei Wochen die Lust an der Arbeit und zieht vergnügliche Stunden im Club vor, wo er unter den anderen Junggesellen ein gern gesehener Gast ist.







Die frömmelnde Haltung im Haus nimmt zu und wird besonders von der Konsulin und der bigotten Clara gepflegt. Pastoren gehen ein und aus, unter ihnen Sievert Tiburtius aus Riga, der um Claras Hand anhält.







Während einer längeren Geschäftsreise nach Amsterdam begegnet Thomas Gerda Arnoldsen, einer Freundin von Tony aus dem Mädchenpensionat, die aus einer reichen Kaufmannsfamilie stammt. Gerda ist von außergewöhnlichem Äußeren und spielt hingebungsvoll Violine.







Clara und Sievert heiraten im Dezember 1856, Thomas und Gerda im Januar 1857. Während sich letztere auf eine zweimonatige Hochzeitsreise nach Italien begeben, richtet Tony für die beiden ein Haus in Lübeck ein. Nach deren Rückkehr gesteht Tony ihrem Bruder, dass sie sich langweile und gern wieder heiraten würde.
6. Teil
Tony gibt Erika in die Obhut von Sesemi Weichbrodt, reist nach München und kommt gutgelaunt und mit der Hoffnung auf eine neuerliche Verheiratung zurück.







Christian gibt durch sein Verhalten – Liebschaften, Albernheiten, seine übertriebene Selbstbeobachtung und Hypochondrie – sich und die Familie der Lächerlichkeit preis, was Thomas verabscheut und die Brüder entzweit. Als Christian im Mai 1857 jedoch mit der Bemerkung, alle Kaufleute seien Gauner, die Firma kompromittiert, gerät Thomas außer sich. Man beschließt, dass Christian die Firma verlässt, um mit einem Abschlag auf sein Erbe Teilhaber einer Firma in Hamburg zu werden.







Tony dagegen weiß, dass sie die Firma durch ihre bloße Existenz als geschiedene Frau kompromittiert und will den Hopfenhändler Permaneder, ihre Bekanntschaft aus München, heiraten. In der gediegenen Atmosphäre in der Mengstraße wirkt er laut und distanzlos und Tony schämt sich für seine fehlenden Manieren. Zudem fehle es ihm an Ehrgeiz, aber sich diesen anzueignen wolle sie ihm helfen. Die Hochzeit findet in kleinem Rahmen statt.







Thomas hat sich zu einer geachteten Persönlichkeit entwickelt. Er führt seine Geschäfte mit Erfolg, gibt großartige Diners für die Reichen der Stadt und ist ein angenehmer Unterhalter. Weltläufig und verantwortungsvoll setzt er sich in der Politik ein. Sorgen bereiten ihm jedoch seine Geschwister und das Fehlen eines künftigen Erben: In Hamburg hat Christian nach dem Tod seines Sozius die Anteile des Verstorbenen übernommen, wovon Thomas dringend abgeraten hatte. Die Schwester Clara bleibt gewollt kinderlos und leidet zunehmend an Gehirnschmerzen. Seine Frau Gerda steht einer Schwangerschaft ablehnend gegenüber, und Tony ist in München nicht glücklich.







Sie gewöhnt sich nur schwer an die fremde Mentalität, beklagt die Eintönigkeit im Alltag. Sie ist entsetzt, als ihr Mann sich nach Erhalt der Mitgift zur Ruhe setzt und von den Zinsen leben will. Ihr mit großer Freude erwartetes zweites Kind stirbt kurz nach der Geburt.







Tony wird Zeugin, wie Permaneder sich am Hausmädchen vergreift. Sie reist mit Erika nach Lübeck und betreibt von dort aus die Scheidung. Thomas verlangt von ihr – aus Rücksicht gegenüber der Familie – zu Permaneder zurückzukehren. Tony wirft ihm Falschheit vor. Sie sei nicht bereit, sich Demütigungen auszusetzen und sich zu verstellen, nur um nach außen den Schein zu wahren. Die Ehe wird einvernehmlich geschieden und Permaneder zahlt freiwillig die Mitgift zurück.







Unterdessen ist Christians Geschäft in große Schwierigkeiten geraten, und er erhält einen weiteren Vorschuss auf sein Erbe.
7. Teil
1861 bringt Gerda einen Sohn zur Welt, genannt Hanno, und getauft auf die Namen Justus Johann Kasper. Man kann den Bürgermeister als Paten gewinnen. Die Familie ist glücklich und Tony sieht die Buddenbrooks im Aufwind. Ida Jungmann übernimmt Hannos Pflege.







Christian steht vor dem Bankrott und erhält weitere 5.000 Taler, um sein Geschäft ordnungsgemäß liquidieren zu können, bevor er nach London geht. Er ist inzwischen Vater einer Tochter mit der Theaterstatistin Aline Puvogel und will diese heiraten, was die Konsulin strengstens untersagt.







Bei der Wahl zum Senator stehen sich 1862 zwei ungleiche Kandidaten gegenüber, beide mit großem Rückhalt in der Wählerschaft: Hermann Hagenströms zweifelhafte Herkunft tritt zurück hinter dem großen Reichtum, zu dem er es gebracht hat. Geschickte Heiratspolitik hat die Hagenströms zu den fünf oder sechs herrschenden Familien der Stadt gemacht, und man schätzt Hermanns fortschrittliche und liberale Einstellung. Thomas Buddenbrook dagegen repräsentiert auf liebenswerte und geschmackvolle Art eine alte Lübecker Bürgerfamilie. Er gewinnt die Wahl und wird Senator.







Die Aufgaben des pflichtbewussten siebenunddreißigjährigen Thomas nehmen zu, während seine Spannkraft nachlässt. Mehrmals tägliche frische Kleider bedeuten ihm ein Gefühl von Erneuerung, und dasselbe verspricht er sich von einem neuen repräsentablen Haus, das 100.000 Mark kosten wird.







In dem neuen Haus lebt Thomas sich nur schwer ein. Weitere Gründe für seine zunehmende Kraftlosigkeit sind ein geschäftlicher Misserfolg, eine politische Niederlage gegen Konsul Hagenström und Sorge um seine Geschwister: Christians Gelenkrheumatismus wird im Krankenhaus behandelt, und Clara ist todkrank.







Unter dem Einfluss ihres Mannes bittet die im Sterben liegende Clara ihre Mutter um Auszahlung ihres zukünftigen Erbes an Sievert Tibertius. Ohne Thomas zu informieren, zahlt die Konsulin 127.500 Mark an Tibertius. Thomas Buddenbrook ist tief erschüttert über den Vertrauensbruch und den Vermögensverlust. Er sieht die Firma in Gefahr.







1866, im Jahr des Deutschen Kriegs, verliert die Firma weitere 20.000 Taler, als ein Frankfurter Unternehmen in Konkurs geht.
8. Teil
1867 hält Hugo Weinschenk, Direktor der städtischen Feuerversicherung, um Erikas Hand an. Obwohl er aus kleinbürgerlichen Verhältnissen stammt und seine Bildung sowie Umgangsformen zu wünschen übrig lassen, begegnen die Buddenbrooks ihm wohlwollend. Erika heiratet Weinschenk und bringt Anfang 1868 die Tochter Elisabeth zur Welt.







Thomas‘ Kräfte sind erschöpft. Er hält das Bild von sich in der Öffentlichkeit nur mit äußerster Selbstdisziplin aufrecht. Zwar spricht man respektvoll von dem Senator als rechter Hand des Bürgermeisters, gleichzeitig ist es stadtbekannt, dass es mit seiner Firma bergab geht. Schuld daran sind weniger äußere Umstände als vielmehr Thomas‘ innere Haltung. Er ist überzeugt davon, dass die Zeit des Glücks und Erfolgs vorbei sei. Ihm fehlt der Schwung, den die Firma dringend bräuchte. Sich selbst zur Räson rufend, ringt er sich zu einem von Tony vorgeschlagenen Spekulationsgeschäft durch: Er kauft die Pöppenroder Getreideernte des zahlungsunfähigen Grafen Ralf von Maiboom auf dem Halm.







Hanno ist am Tage unruhig und hat nachts Alpträume. Er ist von langsamer Auffassung und träumerischer Unaufmerksamkeit. Ida Jungmann schützt seine körperliche Zartheit.







Beim 100jährigen Firmenjubiläum am 7.7.1868 ist Thomas düsterer Stimmung. Er zwingt sich zu den Feierlichkeiten, die ihn sehr anstrengen. Gegen Mittag erfährt er aus einer Depesche, dass Hagelschlag das gesamte Pöppenroder Getreide zerstört habe.







Der Organist Edmund Phühl, der Gerda Buddenbrook regelmäßig zur Violine begleitet, beginnt Hanno Klavierunterricht zu erteilen. Hanno ist mit Hingabe bei der Sache, und die Musik lässt ihm Kräfte zuwachsen.







Thomas schätzt die Entwicklung seines Sohnes nicht: Gerda ziehe Hanno zu sich in die Welt der Musik, zu der Thomas keinen Zugang habe. Das führt zur Entfremdung zwischen Vater und Sohn.







Von Hannos Freundschaft mit dem verwilderten Kai Graf Mölln aus verarmter Familie erhofft Thomas sich, dass Hanno temperamentvoller wird.







Als Hanno eines Tages die Familienpapiere offen liegend entdeckt, ist er von den vielen Namen im Stammbaum so verwirrt, dass er mit dem Lineal einen Doppelstrich unter die Seite zieht. Als der Senator ihn dafür zur Rechenschaft zieht, stammelt Hanno, er habe geglaubt, da käme nichts mehr.







Das Weihnachtsfest wird prunkvoll im großbürgerlichen Rahmen gefeiert, jedoch überschattet von dem gegen Weinschenk laufenden Prozess. Er soll Rückversicherungen zugunsten seiner eigenen Gesellschaft in Haftung genommen haben und wird zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt.
9. Teil
Die alte Konsulin stirbt 1871 nach langer und schwerer Krankheit. Bei der anschließenden Aufteilung des Hausstands meldet Christian unerwartet Ansprüche auf Geschirr und Wäsche an. Er will nach dem Tod der Mutter Aline Puvogel heiraten, was Thomas als Taktlosigkeit bezeichnet. Ein heftiger Streit zwischen den Brüdern entbrennt, auf dessen Höhepunkt Thomas androht, Christian entmündigen zu lassen, wenn dieser an seinem Plan festhalte. Zudem obliege ihm die Verwaltung von Christians Erbe.







Das Elternhaus wird für 87.000 Mark dem Makler überlassen, der es – zu Tonys Entsetzen – an Hermann Hagenström verkauft. Thomas bleibt gelassen und spricht von Ironie des Schicksals. Hagenströms fehle bei ihrem großen Reichtum die Herkunft, die das Haus der Buddenbrooks repräsentiere. Anfang 1872 räumen die Buddenbrooks das Haus.
10. Teil
Mit sechsundvierzig Jahren hat Thomas Buddenbrook den Zenit überschritten, fühlt sich müde und antriebslos. Diesen Zustand versucht er hinter der Maske von bewährter Gepflegtheit und Eleganz zu verbergen, was nicht gelingt: Hinter seinem Rücken verspottet man ihn. Sein Vermögen schätzt er auf 600.000 Mark.







Der elfjährige Hanno ist ein mittelmäßiger Schüler von schwacher Konstitution und unsportlich. Thomas nimmt ihn mit zu Geschäften und versucht vergeblich, in ihm einen Sinn für das Praktische zu wecken. Hanno durchschaut seinen Vater und erkennt, wieviel Mühe ihn das Aufrechterhalten des Scheins kostet. Hanno wird zu sportlicher Ertüchtigung angehalten, die ebenso wenig abhärtende Wirkung zeigt wie Sommeraufenthalte in Travemünde. Im Gegenteil lassen ihn die Träumereien am Meer – wie auch Kais phantastische Geschichten – den widrigen Alltag vergessen.







1873 wird Hugo Weinschenk vorzeitig aus der Haft entlassen. Aus Scham wagt er sich nicht aus dem Haus. Wenige Wochen nach seiner Entlassung reist er nach London ab, wo er sich angeblich eine neue Existenz aufbauen will, um dann Erika und Elisabeth nachzuholen. Schon in Hamburg verliert sich seine Spur und er bleibt verschollen.







Während das Befinden des achtundvierzigjährigen Thomas sich verschlechtert und er zusehends verfällt, erhält die nur drei Jahre jüngere Gerda sich ihre Jugendlichkeit. Sie pflegt mit Leutnant René Maria von Trotha zu musizieren, dessen einzige Leidenschaft ebenfalls die Musik ist. Einladungen des Senators lehnt er ab, er beschränkt sich auf den Kontakt zu Gerda. Die Gesellschaft und der Senator vermuten eine Affäre.







Thomas ist gedrückter Stimmung und denkt über den Tod nach, der Erlösung sein könnte. Er setzt sein Testament auf. Dr. Langhals, Nachfolger des Hausarztes Grabow, empfiehlt ihm eine Kur in Travemünde. Christian, der sich endgültig zur Ruhe gesetzt hat, begleitet ihn. Der Herbst dort bringt viel Regen und nicht die notwendige Erholung.







Im Januar 1875 wird Senator Buddenbrook nach einer Zahnbehandlung auf der Straße ohnmächtig und stürzt. Er stirbt, ohne das Bewusstsein wiedererlangt zu haben.
11. Teil
Viele von Thomas‘ Weggenossen sterben. Christian zieht nach Hamburg, wo er Aline Puvogel heiratet. In einem Brief an Aline weigert sich Tony, die Verwandtschaft anzuerkennen. Wegen Christians Wahnvorstellungen veranlasst Aline bald darauf die Einweisung ihres Mannes in eine geschlossene Anstalt. Christian wehrt sich erfolglos.







Thomas‘ testamentarischen Anordnungen zufolge wird die Firma aufgelöst. Sein Freund Kistenmaker ist zum Testamentsvollstrecker bestimmt. Es stellt sich heraus, dass der Nachlass wesentlich weniger wert ist als die angenommenen 650.000 Mark. Zudem beweist Kistenmaker mit der Nachlassverwaltung ebenso wenig Geschick wie beim Verkauf des Hauses, das Thomas hatte bauen lassen. 1876 zieht Gerda mit Hanno in eine kleine Villa vor der Stadt. Die altgediente Kinderfrau Ida Jungmann wird entlassen.







Die Oper »Lohengrin« berauscht den sechzehnjährigen Hanno, während er die Schule – desinteressiert und schlecht vorbereitet – als qualvoll erlebt. Schulisches Versagen und die Erkenntnis, dass er selbst beim Musizieren keiner Leistung, sondern nur der Improvisation fähig sei, lassen ihn am Leben verzweifeln. Auch seinem innig geliebten Freund Kai gelingt es nicht, ihn zu ermutigen.







Hanno erkrankt an Typhus. Er kann der schweren Krankheit keinen Lebenswillen entgegensetzen und stirbt im Frühjahr 1877.







Ein halbes Jahr später verlässt Gerda Buddenbrook die Stadt und kehrt zu ihrem Vater nach Amsterdam zurück.

Zeitgeschichtlicher Hintergrund

Thomas Mann lebte von 1875 bis 1955 in Deutschland, in der Emigration in Frankreich und den USA, schließlich in der Schweiz.

Seine großbürgerliche Herkunft und sein künstlerisches Selbstbewusstsein, aber auch sein Freiheitssinn prägten sein Schaffen.

»Buddenbrooks« (1901) ist Thomas Manns erster und vermutlich bekanntester Roman, für den er 1929 den Nobelpreis für Literatur erhielt. Es folgten noch zahlreiche andere Werke.

Entstehung und Quellen

Ursprünglich war nur eine Künstler-Novelle um Hanno Buddenbrook, den jüngsten Spross der Familie, geplant, doch entwickelte Thomas Mann mit seinem Bruder Heinrich ab 1897 den Plan eines umgreifenden Familienporträts, das er dann bis Sommer 1900 allein vollendete. Zu diesem Zeitpunkt war er gerade einmal 25 Jahre alt. Der Roman erschien 1901 in zwei Bänden.

Chronologie und Schauplätze

Der Roman spielt von 1835 bis 1877 in Lübeck und umfasst damit ungefähr die Spanne einer Generation.

Hauptpersonen

Thomas Buddenbrook:

  • ehrgeizig
  • standes- und pflichtbewusst
  • am Ende resignativ und ausgepowert

Tony Buddenbrook:

  • naiv, kindlich
  • widerstandsfähig
  • auf Familienehre bedacht

Christian Buddenbrook:

  • exaltiert, überspannt
  • kein geschäftlicher Ehrgeiz
  • Lebemann, zum Künstlertum hingezogen
  • hypochondrisch
  • nicht belastbar

Hanno Buddenbrook:

  • kränklich
  • fantasiebegabt
  • empfindsam, introvertiert, grüblerisch
  • künstlerisch veranlagt

Stil und Sprache

Thomas Mann schreibt realistisch, wobei seine Sprache aber auch eine Nähe zum Naturalismus aufweist. Sie ist

  • nüchtern und genau,
  • detailreich durch komplexe, lange Sätze,
  • im Stil oft ironisch,
  • abwechslungsreich durch die Verwendung von Sprachvarianten.

Interpretationsansätze

Vier Interpretationsansätze bieten sich an: »Buddenbrooks« ist

  • ein Familienroman,
  • ein Dekadenzroman,
  • ein Gesellschaftsroman,
  • ein Künstler-Roman.

Lektürehilfe

Königs Erläuterungen zu »Buddenbrooks«

Verlässliche Interpretationshilfe
Mit ausführlicher Inhaltsangabe, Informationen zur Textanalyse und Interpretation sowie Prüfungsaufgaben mit Musterlösungen.
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