Der zeitgenössische Jugendroman »Löcher« von Louis Sachar wurde im Jahre 1998 veröffentlicht. Der Roman und die Geschichte des Camps Green Lake sind rein fiktiv und beruhen weder auf einem anderen Werk noch auf konkreten historischen Ereignissen.
Es werden jedoch viele politische und soziale Themen der damaligen Zeit wie Rassismus, soziale Ungerechtigkeit, das Aufwachsen in finanziell prekären Verhältnissen sowie das Aufwachsen ohne festen Wohnsitz aufgegriffen, die heute noch genauso aktuell und relevant für Kinder und Jugendliche sowohl in den USA als auch in Deutschland sind.
Diese von Sachar gewählten Themen ähneln den Inhalten, die in anderen preisgekrönten Büchern der Kinder- und Jugendliteratur des ausgehenden 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts verhandelt werden.
Ein Beispiel für ein deutsches Jugendbuch ist »Krabat« von Otfried Preußler aus dem Jahr 1971. Obwohl es schon etwas älter ist als »Löcher«, teilt es ähnliche Aspekte und thematisiert den Kampf gegen Unterdrückung, Ausbeutung und Ungerechtigkeit. Es stellt wie »Löcher« die Frage nach individueller Freiheit und der Bedeutung von Solidarität und Widerstand gegen ein unterdrückendes Regime.
Sowohl in »Krabat« als auch in »Löcher« sind mehrere Jungen in einem Lager bzw. einer Mühle gefangen, werden zum Arbeiten gezwungen und kennen die Motive der Machthabenden nicht. In beiden Büchern wird deutlich, wie unterschiedlich die Jungen mit ihrer Situation umgehen und welchen Einfluss ihre Charaktereigenschaften auf ihre Entscheidungen haben.
Ein weiteres Beispiel für ein Jugendbuch, das ähnliche Themen anspricht, ist »Tschick« von Wolfgang Herrndorf, das im Jahr 2010 erschien. Dieser Roman erzählt die Geschichte von zwei Jugendlichen, die sich auf eine abenteuerliche Reise begeben. Dabei werden Themen wie soziale Unterschiede, Ausgrenzung und das Erwachsenwerden in schwierigen Lebensumständen behandelt.
»Tschick« unterscheidet sich in der Handlung stark von »Löcher«. Beide Bücher beleuchten jedoch die Herausforderungen und Ungerechtigkeiten beim Aufwachsen junger Menschen in schwierigen Umständen. Sie zeigen außerdem, wie eine Freundschaft zweier Jugendlicher, die in der Schule oder in ihrem sozialen Umfeld als Außenseiter betrachtet werden, ihr Schicksal verändern kann und beide selbstbewusster und entscheidungsfreudiger werden lässt.
»Löcher« unterscheidet sich von beiden Büchern durch die Einbeziehung verschiedener Zeitebenen, die unter anderem zeigen, wie ein Ort wie Green Lake über Generationen hinweg von sozialen Ungerechtigkeiten durchzogen sein kann.
