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Streuselschnecke

Inhaltsangabe

In der Kurzgeschichte »Streuselschnecke« von Julia Franck berichtet die Ich-Erzählerin in der Rückschau von dem Kennenlernen mit ihrem leiblichen Vater zwischen ihrem fünfzehnten und achtzehnten Lebensjahr. Bereits mit dreizehn Jahren ist sie bei ihrer Mutter und ihren Schwestern ausgezogen, lebt daraufhin bei Freunden in Berlin und versorgt sich selbst mit Gelegenheitsjobs als Putzhilfe und Kindermädchen. Die Handlung setzt etwa ein Jahr später ein, als die Protagonistin vierzehn Jahre alt ist.

Die Erzählung beginnt für die Leserinnen und Leser unmittelbar mit einem Anruf eines fremden Mannes, der sich bei der Ich-Erzählerin mit seinem Namen vorstellt und erwähnt, dass er auch in Berlin lebe. Der Mann fragt sie, ob sie ihn kennenlernen möchte. Nach anfänglichem Zögern und Unbehagen des Mädchens verabreden sich die beiden in Berlin. In der Folgezeit gibt es weitere Treffen, bei denen das Mädchen auch die Freunde des Mannes kennenlernt und ihn bei seiner Arbeit beim Film besucht. Trotz dieser Annäherungsversuche bleibt das Verhältnis zwischen den beiden distanziert.

Nach einem zeitlichen Sprung in der Geschichte von zwei Jahren teilt der Mann der Ich-Erzählerin mit, dass er unheilbar krank ist. Die genaue Krankheit bleibt unerwähnt. Daraufhin lebt er noch etwa ein Jahr lang. Während dieser Zeit besucht die Ich-Erzählerin den Mann im Krankenhaus. Da er Angst vor einem langsamen und qualvollen Tod hat, bittet er das Mädchen, ihm eine tödliche Dosis Morphium zu bringen. Sie denkt über seine Bitte nach, kommt jedoch zu dem Schluss, dass sie ihm nicht helfen kann. Da das Mädchen weiß, wie gerne der Mann Torte isst, bietet sie ihm an, Kuchen mitzubringen. Der Mann entscheidet sich für Streuselschnecken, die das Mädchen ihm anschließend selbst backt.

Gegen Ende seines Lebens gesteht der Mann dem Mädchen, dass er gerne mit ihr gelebt hätte und bedauert, dass sie so wenig Zeit zusammen gehabt hätten. Kurz nach dem siebzehnten Geburtstag des Mädchens stirbt der Mann an den Folgen seiner Erkrankung. Zur Beerdigung erscheint nur die jüngere Schwester der Protagonistin. Ihre Mutter bleibt der Beerdigung fern. Im letzten Satz stellt sich heraus, dass es sich bei dem verstorbenen Mann um den Vater der Ich-Erzählerin handelt. 

Veröffentlicht am 29. August 2023. Zuletzt aktualisiert am 29. August 2023.