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Sommerhaus, später

Entstehung

Während eines Autorenstipendiums schrieb Judith Hermann 1997 ihren ersten Erzählband »Sommerhaus, später, wobei sie sich vor allem von persönlichen Eindrücken, Erlebnissen und Gesprächen inspirieren ließ. Die historische Grundlage von Hermanns Werk ist die Nachwendezeit in Berlin. Die Passivität, Entscheidungsunfähigkeit und Melancholie der Figuren spiegeln die Stimmung Ostberlins in der Nachwendezeit wider. 

Jedoch geht Hermann in dem Werk kaum auf den realpolitischen Hintergrund ein, sondern stellt die generations-spezifischen Probleme in privatmenschlichen Beziehungen in den Vordergrund.

Hermanns Debüt, »Sommerhaus, später«, entstand zu einer Zeit, in der das Interesse an anspruchsvoller Literatur in deutscher Sprache von neuen, jungen Autorinnen und Autoren groß war. 

Etwa zeitgleich wurden einige weibliche Autoren bekannt, die als »Fräuleinwunder« der Literatur bezeichnet wurden. Im Stil ihrer Erzählungen unterscheiden sich diese Autorinnen jedoch stark, weshalb diese Kategorisierung, die nur auf das Geschlecht der Schriftstellerinnen referiert, oft kritisiert wurde.

Veröffentlicht am 7. Oktober 2022. Zuletzt aktualisiert am 7. Oktober 2022.