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Sommerhaus, später

Absatz 1 – 4

Zusammenfassung

Der Text beginnt mit einem Anruf Steins im Dezember bei der Erzählerin. Er berichtet ihr aufgeregt, dass er ein Haus gekauft hat. Die Erzählerin erinnert sich in einem kurzen Abschnitt, dass Stein schon lange den Wunsch hatte, ein spezielles Haus zu finden und dass er schon öfter unterwegs gewesen ist, um nach einem solchen Haus zu suchen. Es wird deutlich, dass auch die Freunde der beiden, die anderen Mitglieder der Künstler-Clique von Steins Plan wissen und nicht daran glauben, dass er ein Haus findet und kauft.

Die Erzählerin behauptet, sie hätte Steins Plan inzwischen schon vergessen und würde auch ihn vergessen, wenn er nicht da ist. Stein ist euphorisch, was nicht zu seiner sonst so ruhigen Art passt, denn die Erzählerin sagt, sie habe ihn so noch nie gehört. Sie teilt seine Euphorie nicht, zündet sich aber nur eine Zigarette an, anstatt ihr Desinteresse zu äußern.

Stein fordert sie auf, sich das Haus mit ihm anzusehen und fragt indirekt, ob sie sofort Zeit hat. Obwohl die Erzählerin eigentlich keine Lust hat, sich das Haus mit Stein anzusehen und auch nicht versteht, warum er gerade sie danach fragt, äußert sie dies nicht und lässt sie sich nur wenige Minuten nach dem Anruf von ihm mit seinem Taxi abholen.

Analyse

Die für Stein untypische Euphorie zeigt, wie wichtig ihm das Haus ist und wie wichtig auch für ihn ist, dass die Erzählerin es sieht. Das Haus bedeutet für den wohnsitzlosen Taxifahrer Sesshaftigkeit und symbolisiert einen neuen Lebensabschnitt. Dass er es der Erzählerin unbedingt zeigen möchte, zeigt, dass er sie gedanklich bereits in seine Zukunftspläne integriert hat.

Es ist ein kalter Tag im Dezember. Diese winterliche Kulisse verstärkt die emotionale Kälte und Gleichgültigkeit der Erzählerin. Der Kontrast zwischen den Gefühlen der beiden Protagonisten wird deutlich: Stein freut sich, der Erzählerin ein Haus zeigen zu können, das ihm viel bedeutet, weil sie ihm viel bedeutet. Die Erzählerin behauptet, Stein zu vergessen, wenn er nicht da ist und wirkt genervt und gelangweilt von ihm.

Die Erzählerin hat keine Lust, mit Stein zu kommen und versteht nicht, warum ausgerechnet sie mitkommen soll, äußert diese Zweifel jedoch nicht. Damit wird schon hier deutlich, dass die gesamte Beziehung von Stein und der Erzählerin von mangelnder Kommunikation geprägt ist. Auch der Kommunikationsersatz, das Rauchen, wird bereits hier schon aufgezeigt, da die Erzählerin sich mechanisch eine Zigarette anzündet, als Stein sich meldet.

Veröffentlicht am 7. Oktober 2022. Zuletzt aktualisiert am 7. Oktober 2022.