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Othello

Inhaltsangabe

Othello, ein hochverdienter venezianischer General schwarzer Hautfarbe, hat während einer neunmonatigen Dienstpause durch Erzählungen seiner Kriegstaten die Liebe Desdemonas, der Tochter des angesehenen Ratsherren Brabantio, gewonnen. Ohne Einwilligung ihrer Eltern heiratet sie ihn in eben der Nacht, in der Nachrichten von der Annäherung der türkischen Flotte in Venedig eintreffen. Jago, ein Fähnrich Othellos, der bei einer letzten Beförderung zugunsten Cassios übergangen wurde, hat einen Mitbewerber Othellos, Roderigo, von der heimlichen Heirat in Kenntnis gesetzt und rät ihm, den Vater der Braut gegen Othello aufzuhetzen. Der aufgebrachte Brabantio erreicht Othello, als gerade Cassio, vom Rat abgeschickt, bei ihm eingetroffen ist, um ihn zur dringenden Ratssitzung wegen der Bedrohung durch die Türken einzubestellen. Vor dem Dogen kann Brabantio seine Klage gegen die unlautere Verführung seiner Tochter nicht durchbringen: Desdemona bekennt sich zu Othello, der zuvor durch die Erzählung ihrer Liebesgeschichte das Wohlwollen der Ratsherren gewinnen konnte. Er wird umgehend nach Zypern entsandt, wohin ihn Desdemona begleiten will. Jago ermuntert Roderigo, seine Bemühungen um Desdemona fortzusetzen. Er fasst den Plan, Othello auf Cassio eifersüchtig zu machen.

Als die Venezianer in getrennten Schiffen auf Zypern eintreffen, ist die Gefahr wegen eines Sturmes, der die türkische Flotte zerstreute, bereits vorüber. Jago entwickelt seine Intrige weiter: Er möchte die Absetzung Cassios dadurch erwirken, dass er ihn auf der Freudenfeier, die wegen der abgewendeten Gefahr befohlen wurde, betrunken macht und dann, mit Hilfe Roderigos, in eine gewaltsame Auseinandersetzung verwickelt. Dies gelingt ihm: Cassio wird in der Nacht von Othello abgesetzt. Jago rät ihm, Desdemona zu bitten, für ihn bei Othello ihr Wort einzulegen.

Am nächsten Morgen bemüht sich Cassio um ein Gespräch mit Desdemona, das Jago, mit Othello gerade hinzukommend, als Cassio abgeht, für seine Zwecke zu nutzen weiß. Ihm gelingt es, durch Andeutungen und durch das vorgetäuschte Widerstreben, überhaupt etwas in der Sache zu sagen, Othello misstrauisch und eifersüchtig zu machen. Als Othello, von der Ungewissheit geplagt, Beweise verlangt, sagt Jago, er habe Cassio im Traum von den Liebesbegegnungen mit Desdemona reden hören und ein Taschentuch Desdemonas sei in seinem Besitz. Dabei handelt es sich um ein erstes Liebespfand Othellos – ein Erbstück mit besonderer Bedeutung. Jagos Ehefrau Emilia konnte das von Desdemona fallengelassene Tuch an sich nehmen und – wie er schon lange gefordert hatte – Jago übergeben. Dieser platziert es in Cassios Wohnung und Cassio gibt es Bianca, einer Kurtisane, damit sie das Muster kopiere. Desdemona erneuert ihre dringende Bitte nach einer Begnadigung Cassios, Othello aber fragt sie nach dem Taschentuch.

Jago stachelt die Eifersucht Othellos weiter an. Ihm gelingt es, eine Situation einzurichten, in der er mit Cassio über Bianca spricht, und Othello, ohne dem Wortlaut folgen zu können, glauben muss, Cassio rede von seiner Liebe zu Desdemona. Othello beauftragt Jago mit der Ermordung Cassios. Er selbst will Desdemona noch in derselben Nacht erdrosseln.

Von Venedig kommen Lodovico und Gratiano, um Othello nach Venedig zurückzurufen. In ihrer Anwesenheit, als Desdemona von dem Bruch zwischen Cassio und Othello erzählt, schlägt dieser zum Entsetzen der Umstehenden seine Gattin.

Emilias Beteuerung, Desdemona sei immer unschuldig gewesen, schenkt Othello keinen Glauben. Er konfrontiert Desdemona mit seinem Vorwurf, ohne Details zu nennen und ihr die Möglichkeit der Aufklärung zu geben.

Noch einmal kann Jago Roderigo für seinen Plan gewinnen: Er, Roderigo, müsse Cassio umbringen, damit Othello – und mit ihm Desdemona – noch eine Weile auf Zypern blieben.

Voller Vorahnungen geht Desdemona an diesem Abend, von Emilia bedient, zu Bett.

Die Ermordung Cassios misslingt. Jago verwundet ihn nur. Auch Roderigo wird von Cassio verwundet. Gegenüber den herbeigeeilten Venezianern tut Jago, als bemühe er sich um die Versorgung Cassios; in der Dunkelheit ermordet er den darniederliegenden Roderigo.

Desdemona erwacht, während Othello noch über die Tat nachdenkt, die er gleich zu tun willens ist. Sie bittet um Erbarmen und wird abermals mit dem Vorwurf der Untreue konfrontiert. Als sie hört, Cassio sei tot, hat sie Mitleid mit ihm, und dies steigert Othellos Wut so sehr, dass er seinen Vorsatz ausführt und sie erstickt. Emilia kommt hinzu, die von der Verwundung Cassios und der Ermordung Roderigos berichtet. Desdemona kommt noch einmal zu sich und behauptet, Othello trage keine Schuld an ihrem Tod. Dann stirbt sie. Emilia klagt Othello laut an, der sich zu ihrer Ermordung bekennt, und es kommen weitere Personen hinzu. Als Othello, um sich zu verteidigen, erläutert, wie er von Desdemonas Vergehen erfahren habe, wird Emilia die Schuld ihres Ehemanns, Jagos, klar. Sie überführt ihn seiner Intrige, obwohl er versucht, sie zum Schweigen zu bringen, und schließlich – doch zu spät – ersticht. Othello versucht noch, sich an Jago zu rächen, wird aber rechtzeitig entwaffnet. Er ersticht sich. Cassio wird von Lodovico zum Kommandeur Zyperns eingesetzt und mit der harten Bestrafung Jagos beauftragt.

Veröffentlicht am 17. Oktober 2023. Zuletzt aktualisiert am 17. Oktober 2023.