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Die Küchenuhr

Inhaltsangabe

Ein zwanzig Jahre alter Mann setzt sich zu einer Gruppe ihm fremder Leute auf eine Bank. Er zeigt ihnen eine Küchenuhr, die er aus seinem von einer Bombe vollständig zerstörten Elternhaus geborgen hat. Alle seine Familienangehörigen sind bei dem Angriff ums Leben gekommen. Über den Fund der Küchenuhr, die allerdings nicht mehr geht und auf halb drei Uhr stehen geblieben ist, zeigt er sich sehr erfreut und möchte diese Freude mit den fremden Leuten teilen. Während ein Mann vermutet, die Uhr sei zum Zeitpunkt des Bombeneinschlags stehen geblieben, sieht er in der Uhrzeit einen Verweis auf die Zeit, zu der er nachts immer nach Hause kam. Dann hatte er immer Hunger und schlich sich, bemüht, die Mutter nicht zu wecken, in die Küche. Die Mutter wachte aber jedes Mal doch auf, trat zu ihm in die kalte Küche, machte das Licht an und wärmte ihm das Abendbrot auf. Jetzt verstehe er, dass dies das Paradies gewesen sei. Auf die Frage, ob seine Familie und seine Eltern noch lebten, wiederholt er die Auskunft, dass alles weg sei – auch die. Wiederholt äußert er seine Freude über die erhaltene Uhr und die darauf angezeigte Zeit. Dann sagt er nichts mehr. Der neben ihm sitzende Mann schaut auf seine Schuhe und denkt immerzu an das Wort Paradies.

Veröffentlicht am 7. September 2023. Zuletzt aktualisiert am 7. September 2023.