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Emilia Galotti

Figuren

Figurenkonstellation

Emilia Galotti – Figurenkonstellation
  • Emilia Galotti

    Wie der Titel des Werks „Emilia Galotti“ bereits verrät, ist Emilia eine der Protagonisten. Sie ist das einzige Kind von Claudia und Odoardo Galotti. Mit ihrer Mutter wohnt sie in Guastalla in der Nähe der Kirche Allerheiligen. Das Geschlecht der Galottis ist groß. Zwar gehört sie nicht zum Adel, allerdings zum gehobenen Bürgertum. Ein Beleg dafür ist, dass sie Bedienstete haben. Zu ihrem Aussehen werden wenig spezifische Informationen genannt, jedoch gilt ihre Schönheit als vorzüglich (S. 10, Z. 35ff.). Ihr Haar ist braun und lockig. Sie ist mit Graf Appiani verlobt, den sie beabsichtigt, in Kürze zu heiraten. Außerdem ist sie das Objekt der Begierde des Prinzen von Guastalla.

    Eine ihrer Eigenschaften ist die Frömmigkeit/Religiosität. Sie besucht jeden Tag die dominikanische Messe. Ihre Eltern, Graf Appiani und auch der Prinz beschreiben sie als fromm. Über die Handlung hinweg wird Emilia öfter ängstlich dargestellt. Beispielsweise zeigt sie sich voller Angst, als der Prinz sie nach der Messe anspricht oder nachdem sie ins Lustschloss des Prinzen gebracht wird. Ansonsten erscheint Emilia als besonnen. Deutlich wird dies u. a. an ihrer Reaktion, nachdem ihr Vater ihr von Graf Appianis Tod berichtet. Sie stellt den Anspruch an sich selbst, tugendhaft zu sein. Diesem Anspruch möchte sie in solch hohem Ausmaß gerecht werden, dass sie für die Rettung ihrer Tugend und Keuschheit den Freitod wählt.

  • Prinz Hettore Gonzaga von Guastalla

    Neben Emilia ist auch Prinz Hettore ein Protagonist in Lessings Werk. Der Prinz steht in Lessings bürgerlichem Trauerspiel als Fürst für den höchsten Adelsstand. Er herrscht über Guastalla und ihm unterstehen diverse Bedienstete wie etwa Marinelli, Battista und weitere. Seine Herrschaft erscheint als willkürlich. Besonders hervorgehoben wird dies durch die Szene im ersten Aufzug, als er ohne Zögern ein Todesurteil unterschreiben möchte. Außerdem ist er unfokussiert beim Lesen der Bittschriften und schwärmt stattdessen von Emilia.
    Überdies ist die Liebe etwas, was den Prinzen hauptsächlich beschäftigt hält. Zunächst pflegte er eine Beziehung zu Gräfin Orsina, die gleich zu Anfang der Geschichte für ihn nicht mehr bedeutend ist. Dazu soll er die Prinzessin von Massa heiraten. Doch er bewertet dies als unfair und sieht sich als Opfer des Staatsinteresses. Diese Aspekte verdeutlichen die Widersprüchlichkeit der Figur des Prinzen. Er selbst möchte die Liebe Orsinas nicht mehr erwidern und parallel dazu möchte er nicht gezwungen werden, eine politische Ehe einzugehen. Er will sein Herz frei entscheiden lassen. Sein Herz entscheidet sich für Emilia Galotti, obwohl Emilia in Kürze Graf Appiani heiraten möchte. Dies zeigt den Egoismus des Prinzen, denn er akzeptiert nicht, dass er Emilia nicht haben kann. Aufgrund seiner hierarchisch höheren Stellung sieht er sich befähigt, seinen Willen mit Zwang durchzusetzen. Er wirkt von seiner Liebe zu Emilia besessen.

    Es kann spekuliert werden, ob der Prinz naiv ist und sich von Marinelli einfädeln lässt. Allerdings müsste dem Prinzen bewusst sein, welches Ausmaß eine Bitte von ihm an einen seiner Untergebenen nehmen kann. Folglich erscheint die Sichtweise, dass der Prinz sich dessen bewusst ist, als sinnvoll. Der Prinz zeigt über den Verlauf der Handlung hinweg häufig, dass ihm wichtig ist, was andere von ihm halten. Dies ist besonders bezogen auf Emilia. Als Emilia ängstlich im Lustschloss auf ihn trifft, zeigt er sich gekränkt, dass sie misstrauisch wirkt. Er lügt sogar, um sie von seiner Unschuld zu überzeugen. Auch die Meinung der Öffentlichkeit ist ihm bedeutend. Es stört den Prinzen weniger, dass Graf Appiani gestorben ist, als dass die Menschen ihn deshalb für einen Mörder halten könnten. Dies unterstreicht den Egoismus des Prinzen abermals.

    Außerdem steht der Prinz im Kontrast zu Emilia, Graf Appiani und Odoardo. Der Prinz kann nicht durch Tugendhaftigkeit überzeugen, vielmehr ist er stets verzweifelt und besorgt. Generell beweisen seine Intrige und seine Unüberlegtheit - wie etwa beim Aufsuchen Emilias bei der Messe -, dass er selbst Schuld an seinem Ende und letztlich dem Tod Appianis und Emilias trägt. Demzufolge entspricht er auch nicht seiner autoritären Rollenerwartung. Nachdem Emilia stirbt, verbannt der Prinz Marinelli vom Hof. Auch hier zeigt sich, dass der Prinz nur daran interessiert ist, sein Ziel zu erreichen. Die bloße Mühe, die Marinelli für seine Zufriedenheit einlegt, belohnt er nämlich nicht. Es illustriert seine willkürliche Herrschaft. Im ersten Aufzug beklagt sich der Prinz, ohne Freunde zu sein. Schließlich bleibt er am Ende tatsächlich alleine. Er gesteht sich ein, trotz seines hohen Standes auch nur ein Mensch zu sein, doch fehlt ihm jegliche Verantwortungsübernahme für sein Handeln.

  • Odoardo Galotti

    Odoardo ist der Vater von Emilia und der Mann von Claudia. Er lebt nicht mit ihnen in Guastalla, sondern außerhalb auf seinem Landgut in Sabionetta. Sein genaues Alter ist nicht bekannt, allerdings bezeichnen sowohl er selbst als auch der Prinz ihn als alt. Bei ihm ist eine deutlich ablehnende Haltung gegenüber der Hofgesellschaft zu erkennen. Dies kann an diversen Punkten festgestellt werden: Zwar verbalisiert er seine herzliche Liebe für Claudia und Emilia, aber diese reicht nicht aus, um ihn von einem höfischen Leben in Guastalla zu überzeugen. Er wirft zudem seiner Frau Claudia vor, die Erziehung von Emilia zu riskieren, weil sie in Guastalla leben. Außerdem sieht er den Prinzen, der als Symbol des Hofes steht, als seinen Feind und widersetzt sich ihm. Überdies möchte er nicht, dass sein zukünftiger Schwiegersohn dem Prinz untergeben ist. Demzufolge kann geschlussfolgert werden, dass Odoardo sich als Anhänger des Bürgertums identifiziert. Obwohl er diese ablehnende Haltung gegenüber dem höfischen Leben vermittelt, ist er von Graf Appiani sichtlich überzeugt.

    Ähnlich wie bei Emilia wird ihm von seinem Umfeld Tugendhaftigkeit zugesprochen. Die Tugendhaftigkeit versteht Odoardo als höchstes Gut. Dies kann damit belegt werden, dass er es eher vorzieht, seine eigene Tochter zu erstechen, als dass sie ihre Tugend verliert . Odoardo gibt sich über die Handlung hinweg als streng im Umgang mit seiner Familie. Dennoch scheinen seine Gefühle sein Handeln zu beeinflussen. Beispielsweise ist dies erkennbar an seiner Reaktion, nachdem Claudia ihm vom Kennenlernen Emilias und des Prinzen berichtet. Er verlässt das Haus, noch bevor er Emilia sieht, und entscheidet sich aufgrund seiner Aufruhr sogar, direkt nach Sabionetta aufzubrechen. Es ist auch die Wut, die ihn dazu bewegt, den Dolch von Orsina an sich zu nehmen, um Rache auszuüben. Nachdem Orsina ihn im fünften Aufzug aufklärt, durchläuft Odoardo verschiedene Emotionen und wirkt sowohl verzweifelt als auch durcheinander.

  • Claudia Galotti

    Claudia ist die Mutter von Emilia und die Frau von Odoardo. Sie lebt ohne ihren Mann mit Emilia in Guastalla. Die Beziehung zwischen ihr und Emilia kann als eine fürsorgliche Mutter-Tochter-Beziehung beschrieben werden. Emilia vertraut sich ihrer Mutter beispielsweise an, nachdem der Prinz sie bei der Messe anspricht. Die beiden tauschen sich aus und Claudia gibt Emilia Ratschläge, sodass diese sich beruhigt. Als Emilia entführt wird, sucht Claudia besorgt nach ihr. Obwohl sie Graf Appiani schätzt, zeigt sie sich bestürzt darüber, dass Emilia sie verlässt. Vor diesem Hintergrund erscheint ihre Tochter für sie von großer Wichtigkeit.

    Die Beziehung zu ihrem Mann Odoardo ist wiederum prekär. Dies kann darin begründet werden, dass sie die Nähe zur Hofgesellschaft genießt. Dadurch unterscheidet sie sich von Odoardo. Auch als sie ihrem Mann vom Kennenlernen Emilias und des Prinzen berichtet, wirkt sie stolz, dass der Prinz von ihrer Tochter angetan ist. Dadurch erweckt sie den Anschein, das Wesen ihres Mannes nicht richtig einschätzen zu können. Sie sieht ihren Mann als zu streng an und fürchtet gleichzeitig, seinen Zorn zu ernten. Dies ist beispielsweise sichtbar, als Emilia ihr von dem Vorfall bei der Messe erzählt. Claudia denkt sofort an die Konsequenzen, die folgen würden, wenn Odoardo dies herausfindet. Als Odoardo ihr befiehlt, mit Orsina das Schloss zu verlassen und mitteilt, dass Emilia von nun an bei ihm bliebe, zeigt sich Claudia fügig. Dadurch wird ein traditionell hierarchisches Verhältnis zwischen ihr und Odoardo erkennbar.

    Dennoch ist das Hofleben für Claudia wichtig, da sie nicht in Erwägung zieht, Guastalla hinter sich zu lassen. Durch die Handlung hinweg zeigt sich Claudia öfter besorgt über ihre Familie, allerdings auch als beschützerisch und entschlossen. Nach dem Überfall möchte sie Emilia retten und lehnt sich auch gegen Marinelli auf. Sie bezeichnet ihn mutig als Mörder Appianis.

  • Marinelli

    Marinelli ist der Kammerherr des Prinzen. Da er der persönliche Diener des Prinzen ist, zeigt er sich besonders willig, dessen Wünsche auszuführen. Es kann angenommen werden, dass er sich dadurch subjektive Vorteile erhofft oder zumindest die Nähe zum Prinz. Marinelli sind alle Mittel recht. Um die Hochzeit von Emilia und Appiani zu stoppen, heuert er einen der berüchtigtsten Männer an, nämlich Angelo. Somit wird verdeutlicht, wie skrupellos Marinelli ist. Den Prinzen klärt er über seine Pläne nicht vollständig auf. Es lässt vermuten, dass Marinelli subjektive Beweggründe für die Sabotage der Hochzeit hat.

    Dass Marinelli für Graf Appiani keine Sympathie empfindet, wird bereits im ersten Aufzug thematisiert. Dieser Umstand intensiviert sich, als Marinelli Graf Appiani im Hause der Galottis aufsucht. Appiani beugt sich der Bitte des Prinzen nicht. Als die Diskussion zwischen den beiden ausbricht, wünscht Marinelli Graf Appiani »Tod und Verdammnis« (S. 37, Z. 32) und fordert ihn zum Duell. Demzufolge hat Marinelli ein subjektives Motiv, Appiani zu schaden und die Bitte des Prinzen als Alibi zu nutzen. Neben seiner Skrupellosigkeit beweist Marinelli ebenso, dass er versucht, die Menschen stets durch Heuchelei zu täuschen. Beispielsweise versucht er Odoardo davon zu überzeugen, dass Orsina unehrlich ist. Ein weiteres Beispiel ist die Konfrontation mit Claudia im Lustschloss, bei dem er versucht, seine Unschuld vorzutäuschen. Zwar gelingt es Marinelli, seinen Feind zu ermorden, aber auch er wird am Ende aus der Stadt verbannt. Sein Spiel ist demnach verloren.

  • Gräfin Orsina

    Orsina ist die einstige Geliebte des Prinzen Hettore. Sie selbst gehört als einzige weibliche Figur innerhalb der Geschichte zum Adelsstand. Trotz ihres kurzen Auftritts erweist sie sich als eine Schlüsselfigur für die Handlung. Orsina zeigt sich stereotypisch als eine eifersüchtige und zurückgewiesene Geliebte. Nachdem ihre Kundschafter den Prinzen bei der Messe mit Emilia beobachteten, plante sie ihre Rache. Sie begibt sich uneingeladen zum Lustschloss des Prinzen in Dosalo. Bei sich trägt sie einen Dolch und Gift. Dies offenbart ihre Absichten. Demzufolge ist Orsina in ihrer Skrupellosigkeit ähnlich wie Marinelli, denn beiden sind alle Mittel recht.

    Gleichzeitig beweist sie eine gewisse Intelligenz, da sie sich von Marinelli nicht täuschen lässt und die Intrige erkennt. Der ungerechte Tod Appianis macht sie nicht traurig, vielmehr empfindet sie Schadenfreude. Sie vermutet schlimme Konsequenzen für den Prinzen und empfindet dies als Genugtuung. Als Odoardo hereintritt, erkennt sie ihre Chance. Sie überträgt ihre rachsüchtigen Absichten auf ihn, indem sie ihm die Wahrheit, vermengt mit einigen Unwahrheiten, mitteilt und ihm schließlich einen Dolch überreicht. Demnach ist sie die Figur, die den Verlauf der Handlung deutlich beeinflusste.

  • Graf Appiani

    Graf Appiani ist der Verlobte von Emilia. Er tritt lediglich im zweiten Aufzug mit Figurenrede auf, demzufolge deutlich weniger als die anderen Figuren. Obwohl er selbst zum Adel gehört, liebt er die bürgerliche Emilia und behandelt sie liebevoll. Dies zeigt, dass Stände für ihn nicht von großer Bedeutung sind. Auch mit seinen Schwiegereltern pflegt er ein gutes Verhältnis und beide sind von seiner Tugendhaftigkeit überzeugt. Selbst der Prinz beschreibt Appiani als würdig, schön, reich und voller Ehre. Dadurch unterscheidet sich Appiani von den anderen Adligen innerhalb des Werks, denn diese verkörpern keine Tugenden, sondern eher negative Attribute.

    Zudem sieht Graf Appiani das Hofleben als weniger wichtig an. Seine Freiheit ist von größerer Bedeutung, deshalb ergibt er sich nicht dem Dienst des Prinzen. Dass er für seine Prinzipien einsteht, zeigt sich beim Konflikt mit Marinelli. Die Heirat mit Emilia ist ihm bedeutender als der persönlichen Bitte des Prinzen zu folgen. Als er eine abfällige Äußerung Marinellis über Emilia und ihre Eltern hört, verteidigt er diese, indem er Marinelli beleidigt. Graf Appiani beweist sich als furchtlos, sogar als Marinelli ihn zum Duell fordert. Schließlich stirbt er beim Überfall auf dem Weg nach Sabionetta. Er zeigt in diesem letzten Augenblick, dass er Marinellis Hinterlist durchschaut hat und warnt Claudia.

  • Angelo

    Über die Figur Angelo gibt es wenige Informationen. Er erscheint als eine mysteriöse und zwielichtige Person. Auf seinen Kopf steht eine Belohnung, denn er ist ein gesuchter Mörder. Aus diesem Grund tarnt er sich in der Öffentlichkeit hinter seiner Kleidung. Getrieben von Habgier nimmt er den Auftrag Marinellis an, die Galottis und Graf Appiani zu überfallen. Er sucht den Bediensteten der Galottis auf und erfährt dort alle Informationen, die er benötigt. Pirro und Angelo sind nicht zum ersten Mal in gemeinsame Verbrechen verstrickt. Dass Angelo stets von Geldgier getrieben ist, erweist sich nach dem Überfall. Sein Verbündeter Nicolo stirbt und Angelo freut sich, auch dessen Anteil zu erhalten. Nach dem Überfall verschwindet Angelo, scheinbar ohne jegliche Konsequenzen.

  • Pirro

    Pirro ist der Bedienstete der Galottis. Er zeigt sich den Galottis gegenüber höflich. Allerdings erweist sich Pirros wahre Person erst, als Angelo auftritt. Pirro hat seinen ehemaligen Herrn in eine Falle geführt, um diesen auszurauben. Sodann Angelo ihm seinen Anteil überreichen möchte, versucht Pirro, gewissenhaft dazustehen und lehnt diesen zunächst ab. Er hat Angst, dass die Wahrheit über ihn herauskommt. Doch schließlich nimmt er seinen Anteil an sich. Dies zeigt, dass sein schlechtes Gewissen lediglich vorgespielt ist. Auch er ist getrieben von Habgier. Dass seine Reue nur vorgetäuscht ist, erkennt der Leser daran, dass er Angelo bereitwillig alle Informationen über die Galottis gibt. Es kann spekuliert werden, ob Pirro dies aufgrund der Befürchtung tut, dass Angelo sonst die Wahrheit über ihn verbreiten würde.

  • Conti

    Conti tritt im ersten Aufzug als Maler auf. Er besucht den Prinzen und übergibt ihm die Gemälde von Gräfin Orsina und Emilia Galotti. Im Gespräch mit dem Prinzen gibt er sich unterwürfig und schmeichelt ihm. Auch negative Äußerungen bezüglich Gräfin Orsina versucht er vorsichtig abzuwenden. Dies verdeutlicht, dass Conti sich der unterschiedlichen Stände bewusst ist und sich dieser entsprechend verhält. Gleichzeitig kontrastiert das Gespräch mit dem Prinzen, in welch abfälligem Ton der Prinz im Vergleich zu den wohl gewählten Worten des Malers spricht. Conti sucht zudem die Bestätigung des Prinzen, ein guter Maler zu sein.

  • Battista

    Zur Figur Battista gibt es wenige charakteristische Informationen im Werk. Er ist ein Bediensteter des Prinzen und steht hierarchisch unter Marinelli. Außerdem ist er derjenige, der Emilia zum Lustschloss führt und sie belügt, um sie zu beruhigen. Auch die Figur Battista erscheint in einem negativen Licht, da anzunehmen ist, dass er im Bilde über die Hinterlist Marinellis und des Prinzen ist, zumal er die Anweisungen der beiden befolgt.

  • Camillo Rota

    Camillo ist einer der Räte des Prinzen. Er tritt nur im ersten Aufzug kurz auf, um die bewilligten Bittschriften entgegenzunehmen und ein Todesurteil zu überbringen. Im Gegensatz zu den anderen Bediensteten des Prinzen zeigt nur Camillo eine ablehnende Haltung gegenüber dem Prinzen. Dies ereignet sich, nachdem der Prinz bereitwillig das Todesurteil unterschreiben will. Schockiert von seiner Reaktion, täuscht Camillo vor, die Schrift vergessen zu haben. Lessing nutzt die Figur Camillos, um die Willkürherrschaft des Prinzen kenntlich zu machen und den Adel zu kritisieren.

Veröffentlicht am 13. Februar 2023. Zuletzt aktualisiert am 18. April 2023.