Das Drama »Die Räuber« wurde 1781 in seiner ursprünglichen Schauspielfassung veröffentlicht und spielt auch ungefähr in dieser Zeit. Ein großer Teil der Handlung ist auf Schloss Moor angesiedelt. Weitere Handlungsorte sind eine Kneipe an der Grenze von Sachsen und die böhmischen Wälder. Im Mittelpunkt der Handlung steht der Konflikt zwischen den Brüdern Franz und Karl.
Die Handlung beginnt mit Franz, der seinen Vater, den alten Grafen von Moor, durch eine Intrige davon überzeugt, den älteren Sohn Karl zu verbannen. Karl hatte eigentlich damit gerechnet, nach Hause zurückkehren zu können, und stimmt in seiner Verzweiflung zu, der Hauptmann einer von seinen Studienkollegen frisch gegründeten Räuberbande zu werden.
Franz kann zwar seinen Vater von Karls schlechter Lebensführung überzeugen, bei Karls Geliebter Amalia, die als Mündel des Grafen im Schloss lebt und die Franz heimlich für sich gewinnen will, funktionieren seine Lügen allerdings nicht. Amalia ist Karl treu ergeben, und auch nach mehrfachen Versuchen scheitert Franz daran, sie von sich zu überzeugen.
Um Herr über Schloss Moor zu werden, täuscht Franz mit Hilfe von Hermann, dem unehelichen Sohn eines Adeligen, Karls Tod vor. Durch diese Nachricht beabsichtigt er, seinen Vater so zu erschrecken, dass dieser stirbt. Dies gelingt nicht, aber als Amalia ihm eine Bibelgeschichte vorliest, erschüttert ihn die Parallelität zu seinem eigenen Schicksal so sehr, dass er ohnmächtig und von Amalia für tot gehalten wird. Franz erkennt zwar, dass sein Vater nicht wirklich tot ist, verheimlicht dies aber und nimmt dessen Position ein.
Karl zieht währenddessen mit seinen Räubern durch die böhmischen Wälder. Während er selbst in erster Linie unmoralisch handelnde Menschen als Opfer für seine Überfälle auswählt, handeln seine Räuber, allen voran Spiegelberg, grausam und misshandeln unter anderem auch Kinder und Nonnen. Als die Räuberbande umstellt wird und ein Pater Karl zusichert, dass seine Räuber freigesprochen werden, wenn er sich stelle, ist er bereit, für sie zu sterben. Die Räuber kämpfen jedoch weiter für ihn. Weil sie ihr Leben für ihn riskieren, sieht er sich anschließend verpflichtet, ihnen ewige Treue zu schwören.
Durch Kosinsky, einen jungen Mann, der den Räubern beitreten will, wird Karl an seine Geliebte Amalia erinnert. Er bricht zusammen mit den Räubern auf, um in die Heimat zurückzukehren, doch als er dort ankommt, verschleiert er zunächst seine Identität.
Amalia fühlt sich zu dem Fremden zwar hingezogen, erkennt Karl aber nicht. Franz hingegen merkt, um wen es sich handelt, und fürchtet eine Intrige gegen ihn. Damit konfrontiert er Daniel, den Hausknecht des Grafen von Moor, und beauftragt ihn, den Fremden zu töten. Dieser erkennt Karl durch eine Narbe und warnt ihn nach einem kurzen freudigen Wiedersehen vor Franz. Karl will sofort aus dem Schloss fliehen, entscheidet sich dann aber, Amalia noch ein letztes Mal sehen zu wollen.
Die beiden Geliebten treffen im Schlossgarten aufeinander, doch noch immer erkennt Amalia Karl nicht. Währenddessen plant Spiegelberg einen Anschlag auf Karl, dieser wird aber durch den Räuber Schweizer verhindert, der Spiegelberg ermordet. Zurück bei seinen Räubern, trifft Karl auf Hermann und erfährt, dass Franz den gemeinsamen Vater töten wollte und Hermann ihn nun versteckt hält. Karl befreit seinen Vater und schickt Schweizer los, um Franz zu holen, damit er seinen Vater rächen kann.
Im letzten Akt holen Franz seine Taten ein und er bekommt Angst vor der möglichen göttlichen Strafe. Als er die Räuber kommen hört, tötet er sich selbst, um ihnen zu entgehen. Schweizer begeht auch Selbstmord, da er Karls Auftrag nicht mehr erfüllen kann.
Der alte Moor stirbt, als er erfährt, dass sein Sohn Karl ein Räuberhauptmann ist. Amalia bleibt Karl trotz des Wissens um sein räuberisches Leben treu. Karls Hoffnung auf ein glückliches Leben mit Amalia wird allerdings von den Räubern zerstört, die ihn an seinen Treueschwur erinnern. Karl tötet Amalia, die einen erneuten Verlust ihres Geliebten nicht erträgt, und kauft sich damit von den Räubern frei. Das Drama endet damit, dass Karl sich auf den Weg macht, um sich der Gerichtsbarkeit zu stellen.
