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Ein Sommernachtstraum

Figuren

Figurenkonstellation

Ein Sommernachtstraum – Figurenkonstellation
  • Lysander

    Lysander ist wohlhabend, von adligem Geschlecht und in Hermia verliebt, die diese Liebe erwidert. Sein selbstbewusstes Auftreten wird bei der Konfrontation mit Egeus deutlich. Dieser verachtet ihn und wirft ihm vor, er habe Hermias Herz mit Liedern, Gedichten und insbesondere mit List erobert. Lysanders Gefühle sind allerdings aufrichtig. Das zeigt sich, wenn er gemeinsam mit seiner Auserwählten über die Hindernisse der Liebe philosophiert und mit ihr wagt, aus Athen und vor dem Gesetz zu fliehen. Der von Droll fälschlich angewandte Liebeszauber bringt ihre Beziehung jedoch durcheinander. Im Bann gefangen, fühlt er sich ausschließlich von Helena angezogen. Hermia weist er hingegen ab und verletzt sie damit. Demetrius, der bereits in Bezug auf Hermia sein Rivale war, wird es auch bei Helena, da dieser ebenfalls durch den Liebeszauber beeinflusst wird. Lysander reagiert im Streit hitzig und aufgebracht und geht so weit, sich mit Demetrius duellieren zu wollen. Erst durch die Anwendung des Gegenmittels findet der Konflikt ein Ende. Lysander gesteht vor dem Herzog aufrichtig sein Vorhaben zur Flucht und gewinnt die Hand seiner wahren Liebe Hermia.

  • Demetrius

    Demetrius ist ein junger wohlhabender Mann von angesehener Abstammung und Egeus’ Tochter Hermia versprochen. Damit wird er zu Lysanders Gegenspieler. Im Gegensatz zu diesem sind Demetrius’ Versuche, Hermia seine Zuneigung darzulegen, eher kläglich. Die von Lysander aufgedeckte Tatsache, dass er bis vor Kurzem noch um Helena geworben habe, verleiht Demetrius einen wankelmütigen und unsteten Charakter. Er hat sich die Vorstellung, Hermia zu ehelichen, in den Kopf gesetzt, die er bei seiner verbissenen Suche nach dem verliebten Paar im Wald verfolgt und in der Bereitschaft, Lysander zu töten, seinen Höhepunkt erreicht. Die nötigen Informationen erlangte er von Helena, die ihm bedingungslos zugetan ist und nicht anders kann, als ihm dies immer wieder zu verdeutlichen. Demetrius gebraucht kalte und verletzende Worte, um sie abzuschütteln. Die Anwendung des Liebeszaubers verändert seinen Fokus. Nun ist es Helena, die er anbetet. Von Hermia wendet er sich ab. Lysander bleibt dabei noch immer sein Rivale, mit dem er sich duellieren will. Erst mit der Entzauberung Lysanders, der nun wieder Hermia liebt, kann ihre Konkurrenz aufgehoben werden. Demetrius bleibt hingegen unter der Wirkung des Liebestrankes. Dabei verhält er sich jedoch orientierter und aufrichtiger als zuvor, was nicht auf einen inneren Prozess, sondern auf die Wirkung des Zaubers zurückzuführen ist. Seine Beachtung für Hermia gleicht nun einer vergangenen kranken Schwärmerei, während er Helena wahrlich liebe. Man könnte vermuten, dass Demetrius wirklich verwirrt und unsicher war, wovon ihn der Liebeszauber erlöst hat. Sein Geständnis vor Theseus führt das Happy End herbei. Im letzten Aufzug sorgen seine sarkastischen Bemerkungen während der Darbietung der Handwerker für Lacher.

  • Hermia

    Hermia ist die Tochter von Egeus und als solche seinen Weisungen unterworfen. Besonders deutlich zeigt sich dies in Egeus’ Ansprache vor Theseus, bei welcher er auf das Recht, über seine Tochter als seinen Besitz bestimmen zu dürfen, aufmerksam macht. In Hermias Erwiderung, in der sie sich zu ihrer Liebe zu Lysander bekennt und einer Heirat mit Demetrius ein eheloses Leben im Kloster vorzieht, zeigt sich allerdings ihr Mut und ihre Auflehnung gegen die erwartete Norm. Theseus räumt ihr, überrascht über ihre Entschlossenheit, eine mehrtägige Bedenkzeit ein. Hermia ist bereit, mit ihrem Geliebten aus der Stadt zu fliehen. Diese sensible Information vertraut sie sogar ihrer Freundin Helena an. Dies beruht auf dem Versuch, Helenas Eifersucht zu mildern. Helena verrät das Vorhaben der Liebenden jedoch an Demetrius und wirft Hermia, nachdem die Liebeszauber für jede Menge Verwirrung sorgen, vor, sie habe sich mit den Männern gegen sie verschworen. Hermia weiß nicht, wie ihr geschieht. Sie erfährt tiefe Verletzung, als ihr Geliebter sie zurückweist. Auf Helenas Anschuldigungen reagiert Hermia jedoch aggressiv und droht, ihr die Augen auszukratzen. Die jungen Frauen messen sich an ihrem Äußeren. Hermia wird als kleiner als Helena beschrieben. Auch sei ihre Hautfarbe dunkler. Die vehemente Ablehnung Lysanders stellt sie isoliert und verzweifelt dar. Ihre Liebe zu ihm schmälert dies allerdings nicht. Erst die Auflösung des Zaubers sowie Theseus’ Entscheidung zur Vermählung stellen für Hermia die ursprünglichen Bande wieder her und bewahren sie vor einem ehelosen oder gar tödlichen Schicksal. Nach der Trauung hat sie jedoch keinen Redeanteil mehr, fast als sei sie nun ihrem Mann zugeordnet worden, der für sie spricht. Die patriarchale Gesellschaft zu Shakespeares Zeiten wird an Hermias Beispiel besonders deutlich.

  • Helena

    Helena wird als die Tochter des Nedar vorgestellt. Sie wurde zunächst von Demetrius umworben, der es dann allerdings auf Hermia abgesehen hat. Helena ist jedoch noch immer in Demetrius verliebt und leidet sehr an seinem Desinteresse. In ihrer Eifersucht gegenüber Hermia spiegeln sich ihre starken Selbstzweifel. Sie bezeichnet sich als hässlich und beklagt, dass all ihre Bemühungen, Demetrius für sich zu gewinnen, vergeblich seien. In ihren verzweifelten Versuchen, seine Aufmerksamkeit zu gewinnen, geht sie soweit, den Fluchtplan von Hermia und Lysander an Demetrius zu verraten. Als der Liebeszauber dafür sorgt, dass Helena plötzlich von zwei Männern umworben wird, ist ihr Elend komplett. Helena kann dem plötzlichen Interesse keinen Glauben schenken. Stattdessen deutet sie es als Spott und Hohn, eine Intrige, für die sie Hermia verantwortlich macht. In einer langen Passage malt sie ein Bild ihrer Freundschaft, an der Hermia nun Verrat übe. Die Alliteration ihrer Anfangsbuchstaben weise ebenfalls auf ihre vertraute Verbindung hin. Als Hermia gereizt darauf reagiert, ist Helena allerdings nicht vorbereitet. Insgesamt ist sie zurückhaltender und weniger spontan als ihre Freundin und gesteht schließlich ihren Vertrauensbruch, dass sie Demetrius über die Flucht unterrichtet habe. Als Lysanders Zauber aufgehoben und die Balance zwischen den Freunden wiederhergestellt ist, erfährt das Publikum dennoch keine Erleichterung bei Helena. Nach dem Erwachen bekennt sie sich lediglich zu der verwirrten, einem Traum gleichenden Erinnerung sowie ihrer unbeugsamen Zuneigung für Demetrius. Wie Hermia hat sie nach der Hochzeit keine Redeanteile mehr.

  • Oberon

    Oberon ist der König der Elfen. Seine Charakterzüge gleichen jedoch denen der Menschen. Mit seiner Frau Titania ist er zerstritten. Das liegt sowohl an gegenseitigen Vorwürfen der Untreue als auch an einem indischen Fürstenkind. Dass Titania dieses fürsorglich aufziehen will, schürt Oberons Eifersucht. Er will den Knaben stattdessen als Knappen an seiner Seite wissen. Sein Wüten spiegelt sich bereits in einem Ungleichgewicht der Natur wider und verursacht Katastrophen und Hungersnöte. Da sie keine Einigung finden können, beschließt Oberon, Titania mit einem Liebeszauber zu überlisten und so seinen Willen durchzusetzen, wie es der damals typischen Rolle des Mannes entspricht. Das bringt Oberon auf die Idee, auch die unter Liebeskummer leidende Helena von ihrer Schmach zu erlösen und den Liebestrank bei dem von ihr begehrten Athener anzuwenden. Drolls Verwechslung der jungen Männer stiftet jedoch Unheil statt Versöhnung. Oberon erkennt dies und ist gewillt, die Harmonie wiederherzustellen. Titania liefert ihm bereitwillig das Fürstenkind aus, da sie sich schämt, als Oberon sie wegen ihrer kranken Zuneigung zu einem Esel zur Rede stellt. Da Titania jedoch unter einem Bann steht und somit über keine Kontrolle verfügt, wird Oberons Mitleid geweckt. Er erlöst sie von dem Zauber und sie vertragen sich, was sie mit Gesang und Tanz besiegeln. Auch die Streitereien zwischen den jungen Sterblichen werden durch den Gegenzauber aufgelöst. Zum Schluss segnet das Elfenpaar die frisch Vermählten.

  • Titania

    Titania ist die Königin der Elfen und Oberons Frau. Ihr Äußeres gleicht dem der Menschen, insbesondere aber tun es ihre Charakterzüge. Aufgrund ihres Ehestreits meidet sie ihn. Als sie sich zufällig im Wald treffen, endet dies erneut in einem Wortgefecht, in welchem sie ihrem Mann vorwirft, wie sehr die Natur unter seiner Eifersucht leide. Ihre Naturverbundenheit zeigt sich in vielen ihrer Zitate, was ihre Fürsorge und Harmoniebedürftigkeit untermauert. Titania fühlt sich verantwortlich für ein junges indisches Fürstenkind, dessen Mutter starb und ist nicht bereit, es Oberon auszuhändigen. Sie macht ihm ein Friedensangebot, doch da Oberon von seinem Willen nicht abrückt, bleibt ihr Zwist bestehen. Oberon setzt seinen Willen gewaltsam durch und versieht Titania mit einem Liebeszauber. Durch diesen verliebt sie sich in den Handwerker Zettel, der obendrein von dem Kobold Droll mit einem Eselskopf versehen wurde. Somit entsteht ein starker Kontrast zwischen der vornehmen Elfenkönigin und dem entstellten Zettel. Während Titania ihren Geliebten mit den lieblichsten Worten umgarnt, behält sie gegenüber ihren Dienern einen autoritären Ton. Vor Oberon wird sie jedoch kleinlaut und von Scham erfüllt, als dieser ihr ihre Vernarrtheit vorwürft. Das führt dazu, dass sie ihm den Jungen aushändigt. Oberons Mitleid wird geweckt. Er erlöst Titania von ihrem Bann, die sich an diesen nur wie einen schrecklichen Traum erinnern kann. Sie versöhnen sich, singen und tanzen. Gemeinsam segnen sie die frisch getrauten menschlichen Paare.

  • Droll

    Droll wird als Elfe, Kobold und Poltergeist beschrieben und ist somit ebenfalls ein Vertreter der Feen- und Geisterwelt. Dort ist er bereits bekannt für seine Streiche, die insbesondere ihn, aber auch seinen Herrn König Oberon belustigen. Droll hört auf die Befehle des Königs, hat aber dennoch seinen eigenen Kopf. Obwohl er bei der Anwendung des Liebeszaubers den Falschen erwischt und dafür von Oberon verantwortlich gemacht wird, gibt er sich keine Schuld. Viel eher findet er die Streitigkeiten zwischen den jungen Sterblichen höchst amüsant. Trotzdem führt er auf Oberons Geheiß hin den Gegenzauber aus, und macht sich doch auch einen Spaß daraus, Lysander und Demetrius voneinander fortzujagen und zu necken. Seine übernatürliche Geschwindigkeit und seine Formulierung von Reimen und Beschwörungsformeln verleihen ihm die Macht, Zauber auszuführen. Obwohl Droll immer für Schabernack zu haben ist, ist er den Menschen und Wesen wohlgesinnt, solange diese ihm im Guten begegnen. Er ist es, der durch die Verwechslung für jede Menge Verwirrung sorgt, letztendlich aber ein gutes Ende herbeiführt. Droll rundet das Drama zum Schluss mit seinem Monolog ab.

  • Theseus

    Theseus ist der Herzog von Athen. Er ist eine Figur aus der griechischen Mythologie: Er kämpft gegen die Amazonen und entführt deren Königin Hippolyta, die er anschließend heiratet (Ellenrieder, 24). Shakespeares Stück setzt kurz vor der Trauung des Paares ein. Theseus kann es kaum erwarten, seine Verlobte zu ehelichen. Das Fest soll heiter und ausgelassen sein. In seiner Planung wird er von Egeus und dessen Konflikt mit seiner Tochter unterbrochen. Theseus muss Egeus in seinem Verweis auf das Gesetz nachgeben und Hermia die Heirat mit Lysander untersagen. Dabei wird seine Rolle als richtende und von der Vernunft geleitete Figur sichtbar. Theseus versucht, für Demetrius zu werben. Andernfalls stünde Hermia der Tod oder das ehelose Leben im Kloster bevor. Dabei wird deutlich, dass Theseus von letzterem nicht viel hält. Von Hermias Bereitschaft, diesen Weg in Erwägung zu ziehen, überrascht, räumt er ihr eine Bedenkzeit bis zum Tag seiner Hochzeit ein. Dies zeigt außerdem seinen Anspruch, allen Beteiligten des Konflikts Aufmerksamkeit zu schenken und gerecht vorzugehen. Am Morgen nach den nächtlichen Verwirrungen stößt er mit seinem Jagdgefolge auf die Schlafenden im Wald. Obwohl er Fantasie- und Feengeschichten keinen Glauben schenkt, erkennt er, dass die jungen Männer ihre Rivalität aufgegeben und sich für ihre jeweilige Herzensdame entschieden haben. Das gibt Theseus den Anlass, Egeus’ Forderung zu übergehen und am Tag seiner eigenen noch zwei weitere Hochzeiten zu veranstalten. Dabei zeigt sich seine Freude an Tanz und Unterhaltung. Mit der Wahl, das Schauspiel der Handwerker zu sehen, will er zwar zunächst deren Mühen würdigen, kann sich aber letztendlich den Spott nicht verkneifen. Die Feierlichkeiten reichen bis in die Nacht hinein. Theseus will sie über die nächsten 14 Tage fortsetzen.

  • Hippolytas

    Hippolytas Figur stammt wie Theseus’ aus der griechischen Mythologie. Theseus zog gegen die Amazonen in den Krieg und raubte Hippolyta (Plutarch, Theseus, 26). In Shakespeares Version gilt Hippolyta ebenfalls als Amazonenkönigin, die durch einen Schwertkampf von Theseus erobert wurde und die er nun heiraten will. Während Theseus die Hochzeit kaum herbeisehnen kann, reagiert Hippolyta tröstend und glaubt, dass die Zeit schnell verstreichen wird. Ihr Redeanteil im Drama ist sehr gering. Wenn sie allerdings zu Wort kommt, äußert sie deutlich ihre Meinung und erfüllt damit das Bild einer stolzen und selbstbewussten Frau (vgl. Aufzug 5, Szene 1). Dennoch lehnt sie sich nie gegen ihren Verlobten und baldigen Ehemann auf. Die Entscheidungen obliegen letztlich immer Theseus.

  • Egeus

    Egeus ist Hermias Vater. Als solcher sieht er sich in dem Recht, sie wie sein Eigentum zu behandeln. Ihre persönlichen Wünsche haben für ihn keine Bedeutung. So spricht er vor dem Herzog vor, um öffentlich auf das Gesetz hinzuweisen, das ihm erlaubt, über Hermias Zukunft entscheiden zu dürfen. Seine Rolle als Vater prägt er durch Dominanz und Kontrolle. Lysander, der seine Tochter verführt habe, begegnet er mit Verachtung. Bis zum Schluss hält Egeus an seiner starrsinnigen und bestimmenden Position fest. Durch Theseus wird diese jedoch außer Kraft gesetzt, als er die dreifache Hochzeit ankündigt.

  • Zettel

    Klaus Zettel ist ein Weber und an dem Schauspiel beteiligt, das er gemeinsam mit anderen Handwerkern zur Hochzeit von Theseus und Hippolyta aufführen will. Dabei scheint er am liebsten jede Rolle übernehmen zu wollen. Er ist lebhaft, extrovertiert und von seinem Können überzeugt. Außerdem hat er immer gute Laune. Seine aufgeregte Art spiegelt sich auch in seiner Sprache wider. Häufig verwechselt er Worte oder Silben. Die verdrehten Bedeutungen seiner Aussagen bringen die Zuhörenden darum zum Schmunzeln. Aus Sorge, das Stück könnte missverstanden werden oder die Damen gar verschrecken, ordnet Zettel jede Menge Änderungen an, welche das Endprodukt jedoch lächerlich wirken lassen. Zettel wird Opfer von Drolls Zauber, der ihm einen Eselskopf verpasst. Die Elfenkönigin Titania verliebt sich aufgrund des Liebestranks in ihn und nimmt ihn mit in ihr Elfenreich. Zettel ist somit der einzige Sterbliche im Werk, der direkten Zugang zur Feenwelt erhält. Für Titania, die ihn mit liebevollen Worten umgarnt, zeigt er wenig Interesse. Jedoch genießt er es, die kleinen Elfen als seine Diener herumzukommandieren. Dabei begegnet er ihnen aber trotzdem höflich und nimmt die Situation so, wie sie ist, ohne diese in Frage zu stellen. Als Droll ihn von seinem Bann erlöst, fühlt sich das Erlebte für ihn wie ein wirrer Traum an, den er nicht fassen kann, dessen Bedeutung ihm aber durchaus bewusst ist. Darin zeigt er seine tiefgründige Seite und distanziert sich von der Rolle des Tölpels. Zurück unter den Sterblichen wird er von seinen Kollegen herzlich empfangen. Das Spiel kann stattfinden, in dem Zettel die Rolle des Pyramus übernimmt.

  • Squenz

    Peter Squenz ist Zimmermann und übernimmt die Organisation für die Proben sowie die Regie für das Schauspiel. Seine Mitspieler, insbesondere Zettel, kosten ihn jedoch einige Nerven. Trotz vieler Diskussionen, wer welche Rolle übernimmt, legt Squenz sie letztendlich fest. Er vereinbart die nächste Probe und mahnt die Akteure, das Spiel ernst zu nehmen. Wenn diese ihre Texte und Einsätze vergessen, ist seine Geduld gefragt.

  • Schnock, Flaut, Schnauz, Schlucker

    Schnock, der Schreiner, Franz Flaut, der Bälgenflicker, Thomas Schnautz, der Kesselflicker und Matz Schlucker, der Schneider bilden neben Squenz und Zettel die übrigen Mitglieder der Handwerkertruppe, die das Schauspiel zur Hochzeit aufführen. Ihre Figuren werden kaum näher beleuchtet. Es zeigt sich sowohl ihr Eifer als auch ihre Überforderung mit der darstellerischen Aufgabe. Als es scheint, als ob sie das Stück aufgrund Zettels Abwesenheit nicht vorführen können, sind sie enttäuscht. Umso größer ist die Freude, als dieser wieder auftaucht. Die Interpretation und Darbietung der Handwerker ist von keinem großen Können gesegnet. Dennoch amüsieren sich die Zuschauer auf und vor der Bühne. Auffallend sind ihre grotesken Namen. Die Forschung geht davon aus, dass Shakespeare mit der amateurhaften Herangehensweise der Handwerker neben Witz auch auf ein Problem aufmerksam machen wollte: Zu seiner Zeit gab es kein Urheberrecht, sodass drittklassige Theatergruppen Werke stahlen und absurd verunstalteten. Solche Raubdruck erschweren heute die Analyse, wer die tatsächlichen Verfasser bestimmter Werke sind. (Ellenrieder, 30f.)

  • Philostrat

    Philostrat ist der Zeremonienmeister am Athenischen Palast und somit für die Lustbarkeiten verantwortlich. Demzufolge fällt es ihm zu, eine unterhaltsame und freudige Hochzeitsfeier zu organisieren. Philostrat ist Theseus zu Diensten und begegnet ihm höflich und ergeben. Er erstellt für den Herzog eine Liste verschiedener Stücke, aus denen dieser wählen kann. Theseus’ Entscheidung für die komische Tragödie versucht Philostrat ihm allerdings auszureden. Erstens hält er von dem Stück nicht viel, zweitens wird dieses von einer Handwerkertruppe dargestellt, die nur über bescheidenes schauspielerisches Talent verfügt. Der Herzog hat allerdings das letzte Wort und das Schauspiel findet statt.

  • Bohnenblüte, Spinnweb, Motte, Senfsamen

    Diese vier Elfen gehören zur Dienerschaft von Titania. Sie werden Zettel zugeteilt, als Titania ihn mit in ihr Reich bringt. Der Naturbezug ihrer Namen weist auf ihre Zerbrechlichkeit hin sowie ihre Aufgaben, Beeren, Honig und Wachs zu sammeln.

  • Weitere Elfen

    Weitere Elfen bilden das Feenvolk und die Untertanen von Oberon und Titania. Während das Königspaar dem Äußeren von Menschen gleicht, sind einige Elfen so klein, dass sie in eine Eichel passen. Sie leben im Wald und sind eng mit der Natur verbunden.

  • Pyramus, Thisbe, Wand, Mondschein, Löwe

    Diese Figuren sind keine eigenständigen Charaktere, sondern werden als Rollen von den Handwerkern gespielt. Ihre Darstellung hat allerdings eine mehrschichtige Bedeutung für das Gesamtwerk. Das tragische Ende von Pyramus und Thisbe steht im Kontrast zur glücklichen Hochzeit, wie sie insbesondere Hermia und Lysander, aber auch Helena und Demetrius erfahren. Außerdem wirkt die ungeschickte Darbietung wie eine Parodie Shakespeares Können und stellt auf diese Weise einen Kontrast zur dramatischen Raffinesse des Gesamtwerks her. Die Wortwahl der Handwerker sorgt außerdem für Lacher.

Veröffentlicht am 30. Juni 2023. Zuletzt aktualisiert am 18. Juli 2023.