Skip to main content

Leben des Galilei

Figuren

Figurenkonstellation

Leben des Galilei – Figurenkonstellation
  • Galileo Galilei

    Galileo Galilei ist die zentrale Figur des Stücks und verkörpert, neben seinen Schülern und Bekannten, die Welt der Wissenschaft und den gesellschaftlichen Aufbruch in eine neue Zeit. Seine Neugier und sein Wissensdurst treiben ihn stets an, auch gegen viele Widerstände, seiner Leidenschaft, dem Erforschen des Kosmos zu folgen. Er glaubt an den »Sieg der Vernunft« (80) und damit an den, unter anderem von Descartes propagierten Rationalismus.

    Zu Beginn der Handlung ist Galileo Galilei 46 Jahre alt. Das Stück endet mit Andreas Grenzübertritt nach Italien im Jahr 1637, als Galilei etwa 74 Jahre alt ist. Doch aus der Überschrift im vierzehnten Bild wissen die Leserinnen und Leser, dass Galilei in seinem Landhaus in der Nähe von Florenz noch bis zu seinem Tod in 1642 leben wird.

    Er wohnt gemeinsam mit seiner Tochter Virginia, der Haushälterin Frau Sarti und ihrem Sohn, Andrea Sarti, zunächst in einem Haus in Padua und später in Florenz. Zuletzt steht er unter Hausarrest der Inquisition und bewohnt gemeinsam mit Virginia ein Landhaus bei Florenz.

    Mit seiner Arbeit als Lehrer und Forscher stellt sich Galilei bereitwillig in den Dienst der Gemeinschaft. Aus diesem Grund möchte er seine Schriften auch nicht auf Latein, sondern »in der Sprache des Volkes« (94) abfassen. Da er jedoch finanziell vom Adel abhängig ist, verpflichtet er sich, Privatschüler zu unterrichten, um genug Geld für die Familie und seine Forschungen zu haben. Die harte Arbeit geht nicht spurlos an ihm vorbei. So leidet er zunehmend an einem schlechten Augenlicht. Symbolisch ist damit Galileis Blindheit und Naivität gegenüber den Gefahren verknüpft, die ihn in Florenz und Rom erwarten.

    Da Galilei bis zuletzt an den wissenschaftlichen Fortschritt glaubt, ist er ein unbeugsamer Optimist. Dennoch zeigt er, als er die kopernikanische Lehre widerruft, Angst vor der Folter, was ihn vor seinen Schülern und Weggefährten schwach, aber auch »menschlich« (126) erscheinen lässt. Generell erfreut er sich an körperlichen Genüssen, wie dem Essen und Trinken, aber auch am Wahrnehmen und Erforschen mit allen Sinnen. Als ihm verboten wird, öffentlich seinem Wissensdrang nachzugehen, fügt ihm das geradezu körperliche Schmerzen und Qualen zu.

    Teilweise erweist sich Galileis Verhalten gegenüber seinen Mitmenschen als skrupellos und moralisch verwerflich. So schreckt er nicht davor zurück, die Erfindung des Fernrohrs, die bereits durch einen holländischen Forscher erfolgte, als seine eigene auszugeben. Auch kommt er seinen Pflichten als fürsorglicher Vater nicht nach, als seine Kinder ohne ihn vor der Pest fliehen müssen. Außerdem lässt Galilei zu, dass Ludovico seinetwegen die Verlobung mit Virginia auflöst.

    Nach seinem Widerruf verurteilt sich Galilei selbst als Verräter an der Wahrheit, da er seiner gesellschaftlichen Verantwortung als Wissenschaftler nicht nachgekommen ist und sein eigenes Wohl über das der Menschheit gestellt hat. Als letzte Konsequenz zieht er sich aus der wissenschaftlichen Welt zurück. Er empfindet eine tiefe Reue und schämt sich. Dennoch lässt er es sich nicht nehmen, sein Lebenswerk, die »Discorsi«, zu beenden und somit zumindest sein wissenschaftliches Erbe für die Nachwelt zu hinterlassen.

    Insgesamt ist Galilei eine Figur mit widersprüchlichen Eigenschaften: »Forscher und Genießer, vernunftbegabt und naiv, voller Zuneigung für den Ziehsohn und Kälte gegenüber der Tochter, leidenschaftlicher Kämpfer und ironisierender Unterlegener, verantwortungsvoller Wissenschaftlicher und skrupelloser Betrüger.« (Diekhans und Völkl 168) Doch gerade diese Ambivalenz ist es, die ihn für das Publikum glaubhaft und interessant macht.

  • Andrea Sarti

    Andrea ist ein Schüler Galileis und Sohn der Haushälterin Frau Sarti. Bei Einsetzen der Handlung ist der junge Andrea etwa zehn Jahre alt. Zusammen mit seiner Mutter, Galilei und dessen Tochter Virginia wohnt er unter einem Dach.

    Galilei und Andrea verbindet eine besondere Beziehung. Auch wenn er nicht sein leiblicher Sohn ist, behandelt Galilei Andrea herzlich und unterrichtet ihn kostenlos. Genau wie sein Lehrer ist Andrea wissbegierig und liebt es, sich mit wichtigen Fragen über das Weltbild auseinanderzusetzen.

    Als Schüler von Galilei fühlt Andrea sich verpflichtet, das Wissen auch an andere Menschen weiterzugeben. So versucht er vergeblich, seiner Mutter, Frau Sarti, physikalische Gesetzmäßigkeiten anhand von anschaulichen Beispielen näher zu bringen. Zudem ahmt er Galilei in seiner Art, Dinge zu erklären, nach und wird schließlich auch selbst zum Gelehrten, der eigene Schüler in Physik unterrichtet.

    Andreas Impulsivität, die sich bis zur Aggression steigern kann, zeigt sich im vierten Bild, als er mit dem gleichaltrigen Großherzog Cosmo de Medici aneinandergerät und beginnt, sich zu raufen. Cosmo verkörpert all das, was Andrea nicht ist: adelig, mächtig und blind für Wahrheit und Vernunft.

    Andrea begleitet Galilei auf allen Stationen seines Lebens. Selbst als in Florenz die Pest ausbricht, weicht er nicht von der Seite seines Lehrers. Furchtlos springt er vom Wagen, der sie gemeinsam in Sicherheit bringen soll, und kehrt unter größter physischer und psychischer Belastung zurück in das von der Pest verseuchte Florenz.

    Als junger Erwachsener arbeitet Andrea weiterhin als Galileis Forschungsassistent. Dabei ist er »unnachgiebig und radikal in seinen Ansichten« (Diekhans und Völkl 172). Bis zuletzt glaubt er an seinen Lehrmeister. Als dieser jedoch unter Androhung von Folter widerruft, ist Andrea am Boden zerstört und bricht körperlich zusammen. Seine Enttäuschung wandelt sich schnell in Abneigung oder gar Hass gegenüber Galilei um.

    Nach neun Jahren des Schweigens sucht er Galilei schließlich auf, um sich nach seinem Befinden zu erkundigen. Dabei wird ihm klar, dass Galilei nicht aufgehört hat zu forschen und sogar die »Discorsi« zu Ende geschrieben hat. Diese Neuigkeit lässt Andreas Begeisterung für seinen Lehrmeister wieder entfachen. Optimistisch blickt er nun in die Zukunft und möchte seinen Beitrag für die Wissenschaft leisten, indem er Galileis Worte verbreitet.

  • Virginia

    Virginia ist Galileis Tochter und zu Beginn der Geschichte etwa 15 Jahre alt. Anders als Andrea hat sie ein distanziertes Verhältnis zu ihrem Vater, der sie abschätzig als »nicht intelligent« (33) bezeichnet. Obwohl sie viel Interesse an den Forschungen ihres Vaters zeigt und gerne auch einmal durch das Fernrohr schauen möchte, weist ihr Vater sie schroff mit den Worten ab, dass dies »kein Spielzeug« (38) sei.

    Für ihren Vater fungiert Virginia aufgrund ihres hübschen Aussehens des Öfteren als Vorzeigedame. So lässt Galilei sie das Fernrohr in Venedig präsentieren, als er sich vor den Ratsherren beweisen muss. Auch in Rom betont Galilei, wie wichtig es ist, dass sich seine Tochter von ihrer schönsten Seite zeigt, damit die Kardinäle und letztlich auch der Inquisitor seine Forschungsergebnisse akzeptieren.

    Genau wie Frau Sarti versucht Virginia, Galilei zu unterstützen, indem sie sich auf ihre häuslichen Pflichten als fromme Christin konzentriert. So geht sie regelmäßig zur Messe in die Kirche und näht gemeinsam mit Frau Sarti Kleidung als Aussteuer für ihre bevorstehende Hochzeit mit Ludovico Marsili. Dabei ist sie sehr genau und arbeitet gewissenhaft, weil ihr der gesellschaftliche Ruf der Familie wichtig ist.

    Die geplante Hochzeit mit Ludovico kommt nicht zustande, da dieser Galileis Forschungen zum kopernikanischen System nicht gut heißt. Als Galilei davon erfährt, dass Barberini der nächste Papst werden soll, nimmt er seine Studien entgegen dem Rat seiner Familie wieder auf und bewirkt damit wissentlich die Auflösung der Verlobung zwischen Virginia und Ludovico. Als Virginia erfährt, dass Ludovico sie verlassen hat, macht sie ihrem Vater Vorwürfe und bricht verzweifelt zusammen.

    In der Arbeit ihres Vaters erkennt Virginia schon früh die Gefahr der Ketzerei, weshalb sie für ihn und sein Seelenheil betet. Als dieser vor der Inquisition widerruft, ist sie erleichtert. Bis zu Galileis Lebensende kümmert sie sich hingebungsvoll um ihn und übernimmt Frau Sartis Rolle als Haushälterin.

    In dieser letzten Phase seines Lebens vertraut Galilei dem Wort seiner Tochter. Sie berät ihn beim Schreiben von Briefen an den Erzbischof und liest ihrem Vater Bücher vor, weil dessen Augenlicht schlechter wird. Als Andrea ihn besucht, wird jedoch wieder die Distanz zwischen Vater und Tochter deutlich, da Galilei Virginia aus dem Zimmer schicken will, um ungestört mit seinem ehemaligen Schüler sprechen zu können.

  • Ludovico Marsili

    Ludovico wird bereits im ersten Bild des Dramas als »reicher junger Mann« (16) eingeführt, da er Privatunterricht bei Galilei nehmen möchte. Er und seine Familie gehören dem Landadel an und besitzen Ländereien und »Güter in der Campagna« (ebd.). Seine vornehme Herkunft drückt sich auch in seinem äußeren Erscheinungsbild aus, da er »[s]ehr gut angezogen« (14) ist.

    Auf Wunsch seiner Mutter bildet Ludovico sich durch Reisen und Lehrstunden fort. Dabei scheint er sehr viel Wert auf die Meinung der Mutter zu legen (»Die Mutter wünschte [...] Und da die Mutter wünscht«, 16), ohne diese zu hinterfragen. Das heißt, er studiert bei Galilei die Wissenschaften, obwohl er dazu weder Begabung noch Interesse hat, was im deutlichen Widerspruch zum Forscherdrang von Galilei und Andrea steht.

    Als Großgrundbesitzer braucht Marsili das althergebrachte ptolemäische und aristotelische Weltbild, um seinen gesellschaftlichen Stand mit der von Gott gewollten Ordnung zu rechtfertigen. Durch die Erkenntnisse Galileis fürchtet er ein Aufbegehren der Bauern und den Verlust seiner Vormachtstellung in den feudalen Herrschaftsstrukturen. Indem er Galilei beiläufig von dem Fernrohr erzählt, unterstützt er nichts ahnend dessen weitere Forschungen.

    Trotz der Differenzen mit Galilei geht Ludovico eine Liebesbeziehung mit Virginia ein und verlobt sich mit ihr. Allerdings gestaltet sich das Verhältnis zwischen den beiden Liebenden schwierig, da Galilei nicht von seinen Studien zum kopernikanischen Weltbild ablassen will. Die Verlobung hält insgesamt acht Jahre an, bis es zum Bruch mit Galilei und damit auch mit Virginia kommt.

    »Ludovico verkörpert als Gutsherr die obere Gesellschaftsschicht, die neben der Kirche der zweite einflussreiche Gegenspieler Galileis ist. Mit dem adligen Ludovico als weltlichem ›Vertreter des alten Weltbildes‹ wird ein Gegenbild zu den bürgerlichen Freunden Galileis – Sagredo, Federzoni, Vanni – gezeichnet.« (Diekhans und Völkl 180)

  • Sagredo

    Sagredo ist ein Vertreter der Wissenschaft und unterstützt die Arbeiten seines Freundes Galileo Galilei. Allerdings ist er besorgt und hat Angst, dass Galileo etwas zustoßen könnte, wenn er weiter forscht. Anders als Galileo, der unerschütterlich an die Vernunft des Menschen glaubt, schätzt Sagredo die Gefahren durch die bestehende Gesellschaftsordnung realistisch ein.

    Als warnendes Beispiel erwähnt er Giordano Bruno, welcher für seine Aussagen von der Kirche wegen Ketzerei angeklagt und verbrannt wurde. Auch als Galilei nach Florenz gehen möchte, erinnert ihn Sagredo daran, dass es enge Verbindungen zwischen Rom und Florenz gibt. Bereits im dritten Bild prophezeit Sagredo, dass Galilei »sehenden Auges [...] ins Verderben geht« (40).

  • Federzoni

    Federzoni ist bei Galileo Galilei als Linsenschleifer beschäftigt und reiht sich damit in die gesellschaftliche Schicht der einfachen Arbeiter und Handwerker ein. Gleichzeitig gehört er als wissenschaftlicher Mitarbeiter aber auch zum Kreis des Gelehrten und ist mit Galilei befreundet, der ihn auf die gleiche Stufe wie sich selbst stellt.

    Allerdings erfährt Federzoni an verschiedenen Stellen, wie schwierig es für einfache Leute wie ihn ist, sich an wissenschaftlichen Gesprächen zu beteiligen, da Latein immer noch die Sprache der Gelehrten ist. Als Galilei widerruft, ist er sehr enttäuscht und konzentriert sich daraufhin wieder auf sein Handwerk.

  • Vanni

    Vanni ist ebenfalls Mitarbeiter von Galilei und dessen Freund. Im Gegensatz zu Federzoni besitzt er einen eigenen Handwerksbetrieb und gehört dem Bürgertum an. Als Eisengießer interessiert er sich für die praktische »Verwertbarkeit wissenschaftlicher Ergebnisse« (Große 56).

    Damit ist er Teil einer fortschrittlichen Gruppe von bürgerlichen Unternehmern, die besonders technischen und gewerblichen Neuerungen zugetan sind. Da Vanni viele Geschäftsbeziehungen in und um Venedig hat, bietet er Galilei großzügig seine Hilfe an, um sich an der Förderung der Wissenschaften zu beteiligen.

  • Frau Sarti

    Frau Sarti ist die Haushälterin Galileis und Andreas Mutter. Sie kümmert sich gemeinsam mit Virginia um die Organisation im Haus. Dazu gehören auch die Finanzen. So sorgt Frau Sarti dafür, dass Galilei genügend Privatstunden gibt, damit die Familie ausreichend Geld für den Milchmann hat.

    Frau Sarti zeichnet sich durch Treue, Gutherzigkeit und eine realistische und praktische Lebenseinstellung aus. Immer wieder erinnert sie Galilei an seine Pflichten als Hausherr. Außerdem schätzt sie die durch Galileis Forschung drohende Gefahr richtig ein und ermahnt ihn zur Vorsicht.

    Ihre Treue zeigt sich vor allem, als in Venedig die Pest wütet und sie dennoch bei Galilei bleibt, um ihren Aufgaben als Haushälterin weiter nachzukommen. Als Vertreterin des einfachen Volks steht sie den Forschungen Galileis skeptisch gegenüber und lässt sich auch unter größter Anstrengung Andreas und Galileis nicht von ihrem Aberglauben abbringen.

  • Herr Priuli

    Herr Priuli ist der Kurator der Universität in Padua, der geschäftlich mit Galilei zu tun hat. Nach ihm ist die Wissenschaft »eine brotlose Kunst« (18). Aus diesem Grund kann er Galileis Gesuch nach einem höheren Gehalt nicht nachkommen. Als Sprachrohr der Republik Venedig und der dort ansässigen Fürsten ist ihm der Profit wichtiger als der Erkenntnisgewinn und die Entdeckung neuer Gestirne. Außerdem möchte er weiterhin der Nutznießer der katholischen Kirche und Inquisition sein, weswegen er Galilei im Zaum halten muss. Laut Kurator ist der Handel mit neuen Erfindungen der einzig sinnvolle Zweck der Forschung.

  • Cosmo de Medici

    Cosmo de Medici ist der Großherzog von Florenz und später der Toskana. Zu Beginn des Dramas ist er neun Jahre alt und möchte sich auf Gesuch von Galileo Galilei das Fernrohr ansehen. Begleitet wird er vom Hofmarschall und den Hofgelehrten, die das Gespräch mit Galilei führen.

  • Die Hofgelehrten

    Die Hofgelehrten sind zwar vermeintliche Vertreter der Wissenschaft, aber richten sich nur nach dem althergebrachten und tradierten Wissen aus. »Für sie hat die Philosophie des Aristoteles eine unangreifbare Autorität.« (Große 61) Neuerungen sind dabei erlaubt, aber nur solange, wie sie in das bestehende Weltbild passen.

    Die Gelehrten weigern sich, durch das Fernrohr zu schauen und stellen sich damit gegen eine empirische Wissenschaft, die nach Beweisen sucht. Ihre Engstirnigkeit geht dabei so weit, dass sie Federzoni und Galilei sogar vorwerfen, das Fernrohr manipuliert zu haben.

  • Der kleine Mönch

    Der kleine Mönch wird meist nur in seiner Funktion genannt, trägt jedoch den Namen »Fulganzio« (122) und hat Mathematik studiert. Somit ist er zugleich Vertreter der Kirche und der Wissenschaft. Da er aus einer armen Bauernfamilie in der Campagna stammt, ist er der Ansicht, dass man den einfachen Leuten nicht den Glauben nehmen dürfe. Aus diesem Grund lehnt Fulganzio die neuen Lehren der Astronomie ab, obwohl er sie für wissenschaftlich korrekt hält. Brecht zeigt in seiner Figur den Konflikt und Wettstreit »zwischen Glauben und Erkenntnis, Kirche und Wissenschaft [sowie] alter und neuer Ordnung.« (Nutz 49 f.)

  • Kardinal Inquisitor

    Der Kardinal Inquisitor ist nach dem Papst der oberste Vertreter der katholischen Kirche. Im Verlauf des Konflikts mit der von Galilei vertretenen kopernikanischen Lehre kommt ihm eine Schlüsselrolle zu. Zum einen organisiert er die Verhaftung Galileis, zum anderen überzeugt er durch geschickte Taktiken den Papst, Galilei die Folterinstrumente zu zeigen, um diesen zum Widerruf zu zwingen.

  • Kardinal Bellarmin

    Kardinal Bellarmin ist weniger radikal eingestellt als der Kardinal Inquisitor. Dennoch verteidigt er vehement das alte Weltbild und die von Gott gegebene Ordnung. Zwar erkennt er die Sternkarten als neue Errungenschaft an, lehnt jedoch die kopernikanische Lehre ab, auf welche sich diese Sternkarten stützen.

    Statt Vernunft sieht er nur »Verbrechen, Leid und Schwäche« (70) unter den Menschen. Er ermahnt Galilei, seine Haltung bezüglich des neuen Weltbildes nach Kopernikus aufzugeben und seine Forschungen nur noch gemäß den Glaubensgrundsätzen der Kirche zu betreiben.

  • Kardinal Barberini

    Kardinal Barberini ist sowohl ein Vertreter der Kirche als auch ein Wissenschaftler. Dieser Konflikt tritt deutlich zutage, als er zum Papst ernannt wird und über das Schicksal von Galilei urteilen soll. Entgegen seiner Überzeugungen als Wissenschaftler muss er seine Rolle als Oberhaupt der Kirche annehmen und stimmt zu, dass Galilei unter Androhung der Folter verhört wird.

Veröffentlicht am 13. November 2023. Zuletzt aktualisiert am 13. November 2023.