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Leben des Galilei

Inhaltsangabe

Das Drama »Leben des Galilei« von Bertolt Brecht aus dem Jahr 1943 schildert in insgesamt fünfzehn Bildern wichtige Stationen im Leben von Galileo Galilei. Der Zeitraum der Handlung liegt zwischen 1609 und 1642. Handlungsorte sind verschiedene Städte in Italien.

Zu Beginn der Handlung, im Jahre 1609, arbeitet Galilei als Lehrer für Mathematik an der Universität in Padua. Gemeinsam mit seinem eifrigen Schüler Andrea erkundet er die Planeten und Sterne und versucht zu beweisen, dass die Sonne und nicht die Erde das Zentrum des Weltalls ist.

Aufgrund der schlechten Bezahlung muss er zusätzlich den wohlhabenden jungen Mann Ludovico Marsili unterrichten. Dieser informiert Galilei über eine neue, bahnbrechende Erfindung aus Amsterdam: das erste Linsenfernrohr. Mit diesem lassen sich die Gestirne viel genauer als bisher beobachten.

Galilei sieht seine Chance gekommen und baut selbst mithilfe des Linsenschleifers Federzoni ein Fernrohr, das er den Senatoren der Republik Venedig als eigene Erfindung präsentiert. Das bringt ihm nicht nur das für seine Forschungen dringend benötigte Geld ein, sondern er kann nun auch den Beweis für die kopernikanische Lehre erbringen, dass sich die Erde nachweislich um die Sonne dreht. Damit hätte er das bisherige ptolemäische und von Aristoteles unterstützte Weltbild widerlegt.

Trotz der Warnungen seines Freundes Sagredo wendet sich Galilei mit einem Gesuch an den Florentiner Hof. Doch seine Bemühungen, die dort herrschende Obrigkeit, bestehend aus Adel und Klerus, von seinen Beobachtungen mithilfe des Fernrohrs zu überzeugen, sind vergeblich. Unbeirrbar halten die verschiedenen Vertreter von Hof und Kirche an der Lehre Aristoteles über die Himmelssphären mit der Erde im Zentrum fest. Zusätzlich erschwert die in Italien um sich greifende Pest die weiteren Forschungen Galileis.

Im Jahr 1616 werden die Entdeckungen Galileis zwar zunächst durch das Forschungsinstitut des Vatikans bestätigt, aber die Inquisition verbietet daraufhin die Verbreitung der kopernikanischen Lehre, da sie den Glaubensgrundsätzen der katholischen Kirche widerspräche.

Nach acht Jahren des Schweigens nimmt Galilei seine Untersuchungen erneut auf, da er durch die Wahl eines neuen Papstes, der selbst Wissenschaftler ist, ermutigt wird. Ludovico löst daraufhin die Verlobung mit Galileis Tochter Virginia auf.

Schließlich wird Galileo Galilei im Jahr 1633 der Ketzerei angeklagt und verhaftet. Um der Folter zu entgehen, widerruft er seine Behauptungen und darf daraufhin seine Forschungen im Privaten weiterführen. Bis zu seinem Tod im Jahr 1642 lebt Galilei abgeschieden in einem Landhaus bei Florenz, wo er sein Lebenswerk, die »Discorsi«, fertigstellen und seinem Schüler Andrea mit auf den Weg geben kann. Auf diese Weise gelangt das neue Wissen über die Gestirne zunächst nach Holland und von dort aus in die ganze Welt.

Veröffentlicht am 3. November 2023. Zuletzt aktualisiert am 3. November 2023.