Da das Drama nicht vollendet und auch nicht zu der Zeit veröffentlicht wurde, in der es geschrieben wurde, lässt sich nicht sagen, wie das historische Publikum das Drama aufgenommen hätte. Es wurde nämlich erst 1879 von Karl Emil Franzos, einem Freund des Autors, veröffentlicht. Unter dem Namen »Wozzeck« wurde das Drama erstmals 1913 im Residenztheater in München aufgeführt. Das Stück erfreute sich großer Beliebtheit und wurde immer wieder, in veränderten Versionen, aufgeführt (vgl. Schläbitz 44). 1925 wurde sogar eine Oper zu Woyzeck komponiert. Dazu wurde das Werk auch mehrfach verfilmt, besonders bekannt ist die 1979 Filmversion mit Klaus Kinski in der Hauptrolle.

Woyzeck ist eine literarische Besonderheit; wegen der offenen Form des Dramas und als erstes soziales Drama der deutschen Literaturgeschichte wird es von Literaturexperten bis heute gefeiert. Der Autor Bertolt Brecht lobt es »als eines der stärksten Werke der deutschen Literatur« (vgl. Bernhardt). Dazu ist es gesellschaftskritisch, spricht die Themen der literarischen Epoche des Vormärz an und verbreitet eine fast revolutionäre Stimmung. Zudem ist das Drama sehr kurz und daher auch für den Schulunterricht geeignet.