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Romeo und Julia

Aufbau des Werkes

»Romeo und Julia« ist ein geschlossenes Drama in Form einer Tragödie. Die Handlung erfolgt in chronologischer Reihenfolge und die Szenen bauen kausal aufeinander auf. Sie ist zielführend und endet in einer Katastrophe. Das Werk besteht aus fünf Akten, die sich in einen klassischen Spannungsbogen einteilen lassen. 

Der Prolog und der 1. Akt bilden die Exposition. Der zweite Prolog und der 2. Akt umfassen die steigende Handlung mit dem erregenden Moment. Mercutios und Tybalts Tode in der ersten Szene des 3. Aktes setzen die Peripetie, den Höhe- und Wendepunkt des Dramas. Von da an schlägt die steigende in eine fallende Handlung um. Alle weiteren Szenen zählen also zur fallenden Handlung. Die erste Szene des 4. Aktes sorgt mit dem retardierenden Moment nochmals für einen Hoffnungsschimmer. Wie es sich allerdings für eine Tragödie gehört, endet diese mit der letzten Szene in einer Katastrophe. 

Die Charaktere sind klar herausgebildet. Die Aufteilung in die Häuser Montague und Capulet geben Struktur und verdeutlichen den Konflikt. Der Handlungsschauplatz beschränkt sich auf öffentliche Plätze Veronas, die Räumlichkeiten der Capulets, Lorenzos Zelle und die Familiengruft der Capulets. Nur in einer Szene wird Verona verlassen und die Handlung nach Mantua verlegt, wo Romeo Zuflucht gefunden hat. Ein Wechsel zwischen privatem und öffentlichem Raum sorgt immer wieder für Abwechslung. 

Obwohl den Ereignissen eine Vorgeschichte vorausgegangen sein muss, welche den Konflikt zwischen den Häusern begründet, ist die tatsächliche Handlung selbst recht kurz. Binnen fünf Tagen flammt die Liebe zwischen Romeo und Julia auf, wird aber durch zahlreiche Hindernisse und Konflikte auf die Probe gestellt, die unausweichlich in der Katastrophe münden. Das rasante Fortschreiten der Ereignisse spiegelt deren Intensität wider. 

Veröffentlicht am 7. Februar 2023. Zuletzt aktualisiert am 17. Februar 2023.