William Shakespeares Tragödie »Romeo und Julia« spielt etwa um dieselbe Zeit wie die erstmalige Aufführung um 1597 in London. Der Handlungsort liegt im italienischen Verona. Dort sorgt die Feindschaft zwischen den Familien Capulet und Montague nicht nur für die Gefährdung des Friedens der Stadt, sondern wird zum ernsthaften Hindernis für die entflammende Liebe von Romeo und Julia, die jeweils einzigen Kinder der verfeindeten Häuser. Erst als die beiden den Tod als letzten Ausweg wählen, findet die Familienfehde ein Ende.
Zu Beginn des 1. Aktes kommt es auf einem öffentlichen Platz zu einer Auseinandersetzung, in den die Bediensteten und Autoritäten der verfeindeten Häuser Capulet und Montague sowie die Bürger der Stadt verwickelt sind. Der Prinz schreitet ein und verlangt ein Ende der Friedensstörung aufgrund der Familienfehde.
Graf Capulet lässt sich davon nicht einschüchtern und plant ein Fest. Obwohl Paris um die Hand seiner einzigen Tochter Julia anhält, denkt er noch nicht daran, diese zu verheiraten. Seine Frau hingegen ermutigt Julia zur Hochzeit, die jedoch zurückhaltend reagiert.
Romeo ist von Liebeskummer um Rosalinde geplagt. Als er von den Feierlichkeiten erfährt, überreden seine Freunde ihn, daran teilzunehmen. Dort erblickt er Julia und erfährt Liebe auf den ersten Blick. Tybalt, der Neffe des Grafen Capulets, erkennt den Eindringling und kann nur unter schwerster Mühe vom Graf abgehalten werden, Romeo vor den Augen aller Gäste zum Duell aufzufordern. Er muss das Fest verlassen, doch ist auf Rache aus.
Mit dem Ende der Feierlichkeiten erfahren Romeo und Julia von der jeweiligen Herkunft des anderen und erkennen sofort den Konflikt, dem ihre Liebe ausgesetzt ist. Romeo verlässt das Fest, doch schleicht sich noch am selben Abend in Julias Garten. Die beiden offenbaren ihre Gefühle zueinander und Julia verlangt die Eheschließung, wenn es Romeo tatsächlich ernst sei. In der Hoffnung auf Frieden vollzieht Pater Lorenzo am nächsten Tag die heimliche Trauung des Paares.
Der hasserfüllte Tybalt trifft auf Romeos Freunde Benvolio und Mercutio. Als Romeo dazu stößt, will er seine Rache fordern. Doch Romeo will Milde walten lassen. Mercutio ist über das Verhalten seines Freundes entsetzt, nimmt stellvertretend die Herausforderung an und stirbt im Kampf. Um seinen Freund zu rächen, kommt es nun zum Duell zwischen Romeo und Tybalt, in dem Tybalt fällt. Romeo wird daraufhin aus Verona verbannt. Nach ihrer Hochzeitsnacht, in der sich Romeo und Julia das letzte Mal lebend sehen, flieht er nach Mantua.
Das Paar Capulet fordert, nachdem ihr Neffe Tybalt gestorben ist, dass Julia die Frau von Paris werde. Mit ihrer Weigerung zieht sie die Wut ihres Vaters auf sich. Er stellt sie vor das Ultimatum, Paris zu heiraten oder von der Familie verstoßen zu werden. Julia sucht daraufhin Hilfe bei Pater Lorenzo. Lieber will sie sterben, als mit einem anderen als Romeo zusammenzuleben. Lorenzo unterbreitet ihr einen Plan. Laut diesem soll Julia einen Schlaftrunk einnehmen, der so stark ist, dass ihre Familie sie für tot halten wird. Lorenzo will indessen Romeo über die List unterrichten, sodass dieser kommt, um sie zu retten.
Zurück im Hause Capulet lässt Julia ihre Eltern glauben, sie willige in die Hochzeit mit Paris ein. Stattdessen nimmt sie am Abend den Schlaftrunk, der seine gewünschte Wirkung entfaltet. Die entscheidende Information erreicht Romeo allerdings nicht. Stattdessen erfährt dieser von Julias Tod. Sofort beschließt er, seinem Leben ein Ende zu setzen, erwirbt ein tödliches Gift und macht sich auf den Weg nach Verona.
In der Familiengruft der Capulets trifft er auf Paris, es kommt zum Fechtkampf und Paris fällt. Romeo bittet um Vergebung und ist noch immer von Julias Schönheit überwältigt. In ihrem Gedenken nimmt er das Gift und stirbt.
Lorenzo hat währenddessen von der unglücklichen Wendung seines Plans erfahren. Er eilt zur Gruft, um Schlimmeres zu verhindern. Er bittet die soeben erwachte Julia, sie möge mit ihm kommen. Lorenzo flieht, doch Julias Entschluss steht fest. Mit einem Dolch nimmt sie sich ebenfalls das Leben. Inzwischen sind Wachen, der Prinz, Montague und das Paar Capulet auf den Plan gerufen worden. Pater Lorenzo wird gefasst, woraufhin er von den Ereignissen der vergangenen Tage berichtet und sich schuldig bekennt. Der Prinz zieht jedoch die Grafen Montague und Capulet für die Aufrechterhaltung des Familienzwistes zur Verantwortung, die am Totenbett ihrer Kinder endlich Frieden schließen.
