Die Synekdoche ist eine rhetorische Figur. Das eigentlich gemeinte Wort wird durch ein anderes ersetzt. Ausgangswort und Ersatzwort stammen bei der Synekdoche aus demselben Begriffsfeld. Die Wörter unterscheiden sich nicht im Begriffsinhalt, sondern im Begriffsumfang.
Übersicht:
Die Synekdoche gehört zu den Tropen. Das eigentlich gemeinte Wort wird durch ein anderes ersetzt. Dabei kann die Ersetzung ein Oberbegriff oder Unterbegriff des eigentlichen Worts sein.
Eine Synekdoche kann also ein engerer Begriff sein, der einen umfassenden meint (Nase = Mensch) oder umgekehrt (Natur = Vögel). Es handelt sich immer um eine Veränderung im Umfang des Begriffs (Vereinzelung oder Zusammenfassung).
Der Begriff »Synekdoche« leitet sich ab vom griechischen synekdoché = Mitverstehen, Mitaufnehmen (eines Ausdrucks durch einen anderen).
Die bekanntesten Formen der Synekdoche sind Pars pro toto und Totum pro parte. In enger Beziehung dazu steht Singularis pro plurali.
Das Ersatzwort hat fast immer eine engere Bedeutung gegenüber dem Ausgangswort. Hier spricht man von Pars pro toto, also einem Teil, der eigentlich das Ganze meint.
Mitunter kann bei der Synekdoche aber auch ein größerer Begriff für einen kleineren aus demselben Feld stehen. Dies kommt deutlich seltener vor. Deshalb ist die Bezeichnung Totum pro parte unbekannter und wird weniger häufig verwendet.
In Dichtung oder Werbung taucht häufig die Ersetzung des Vielfachen durch das Einfache auf. Damit wird die Wirkung der Aussage verstärkt bzw. ihre Allgemeingültigkeit unterstrichen.
Die Gefahr einer Verwechslung der Synekdoche mit der Metapher ist gering. Die Metapher ersetzt den eigentlich gemeinten Begriff durch einen aus einem anderen Begriffsfeld.
Die Synekdoche ist eng verwandt mit der Metonymie. Die Übergänge sind fließend. Für beide trifft zu, dass der eigentliche Begriff aus demselben Zusammenhang stammt wie die Ersetzung. Handelt es sich um Ober- und Unterbegriff, liegt eine Synekdoche vor. Stehen Ausgangs- und Ersatzwort in einem anderen realen Verhältnis zueinander, ist das Stilmittel eine Metonymie. Die Beziehung kann zum Beispiel zeitlich, räumlich oder ursächlich sein.
Mitunter werden Synekdochen auch als Sonderformen der Metonymie betrachtet.
Bei der Antonomasie wird der Eigenname einer historischen oder bekannten Person zur Gattungsbezeichnung; der Name steht für Menschen mit denselben Eigenschaften wie der ursprüngliche typische Vertreter.
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