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Auerhaus

Autor
Gattung/Textsorte
Erscheinungsjahr
2015
Originalsprache
Deutsch
Literarische Epoche oder Strömung

Über das Werk

Mit dem Roman »Auerhaus« gelingt dem Autor Bov Bjerg sofort nach seiner Veröffentlichung im Jahr 2015 ein großer literarischer Erfolg. In Fachkreisen wird er hochgelobt und avanciert schnell zum Bestseller. Im Dezember 2015 schafft der Roman den Einzug in die renommierte Sendung des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF), »Das Literarische Quartett«, in der sich die Literaturkritikerinnen und -kritiker einhellig positiv und begeistert über das Werk äußern. 

Bjerg trifft sowohl mit seiner Thematik als auch mit seiner Art des einfühlsamen Erzählens das Lebensgefühl einer Generation, die ihre Jugend in den frühen 80er-Jahren in der Bundesrepublik Deutschland verbracht hat. Die gesellschaftspolitischen Verhältnisse sind in dieser Zeit vor allem durch den Beginn der Kanzlerschaft Helmut Kohls, den Aufstieg einer neuen Partei »Die Grünen« und den Terrorismus der »Rote Armee Fraktion« (RAF) geprägt, die durch ihre Anschläge das Land in Atem hält.

In diese historische Kulisse bettet der Autor Bov Bjerg seine Geschichte ein. Er legt den Fokus auf eine Lebensphase junger Heranwachsender, die durch den Prozess der Sinn- und Identitätssuche gekennzeichnet ist und als Adoleszenz bezeichnet wird. 

Schauplatz der Handlung ist ein altes Bauernhaus in einem schwäbischen Dorf, in dem sechs Jugendliche Anfang der 80er-Jahre für circa ein Jahr in einer Wohngemeinschaft leben, deren Priorität es ist, den suizidgefährdeten Freund Frieder vor einem nochmaligen Selbstmordversuch zu bewahren.

Aufgrund seiner Thematik kann das Werk in die Tradition der Adoleszenzromane eingeordnet werden, deren Wurzeln bis ins 18. Jahrhundert zurückreichen. Goethes Roman »Die Leiden des jungen Werther« (1774), der vom Autor geschickt in die eigene Romanhandlung eingebaut wird, gehört zu den bekanntesten Vertretern dieser Gattung. Die Adoleszenzromane eint vor allem, dass sie sich mit dem Prozess der Identitätsfindung befassen. Wie schmerzlich dieser Weg für Heranwachsende auch sein kann, wird durch das Ende des Romans »Auerhaus« verdeutlicht: Die Jugendlichen müssen mit dem Verlust ihres Freundes Frieder zurechtkommen, der sich letztendlich doch noch das Leben genommen hat. 

Veröffentlicht am 24. November 2021. Zuletzt aktualisiert am 10. Februar 2023.