»Ruhm« ist ein »Roman in neun Geschichten« von Daniel Kehlmann aus dem Jahr 2009. Die eigenständigen Erzählungen sind miteinander verwoben. Zentrales Motiv ist die Bedrohung des Menschen durch moderne Technik und digitale Kommunikation. Fiktion und Realität überschneiden sich und führen auf unterschiedliche Weise zu Identitätsverlust. Eine Hauptfigur im klassischen Sinn gibt es nicht. Die neun Episoden spielen um das Jahr 2000 in Deutschland, Lateinamerika, der Schweiz, Brasilien, Asien und Afrika.
Übersicht:
1. Stimmen
Der Computer-Techniker Ebling mag seine Arbeit. Dabei hält er die Funktionsweise von Computern und elektronischen Steuergeräten für undurchschaubar. Erst nach jahrelangem Zögern kauft er sich ein Mobiltelefon. Von da an erhält er Anrufe und Nachrichten von Unbekannten. Sie alle sind der Meinung, mit dem berühmten Schauspieler Ralf Tanner verbunden zu sein.
Eblings Mobilfunkanbieter schließt die Doppelvergabe einer Nummer aus. Der verunsicherte und neben seiner Ehefrau einsame Ebling beginnt, die Anrufe zu beantworten. Er nimmt die Identität von Tanner an. Von nun an lebt er in einer aufregenden Fantasiewelt: Er ist wichtig, hat Macht und wird von mehreren Frauen begehrt. Darüber vergisst Ebling, zur Arbeit zu gehen. Nach zwei Tagen enden die Anrufe und Ebling kehrt nur widerstrebend in seine Wirklichkeit zurück.
2. In Gefahr
Der Schriftsteller Leo Richter und die Ärztin Elisabeth kennen sich erst kurz. Elisabeth begleitet den furchtsamen Leo auf einer Vortragsreise durch Mittelamerika. Leo beobachtet seine Umgebung genau. Seine Wahrnehmungen münden fortwährend in Traum und Fiktion. Er wittert überall Gefahr.
Leo reist auf Einladung deutscher Kulturinstitute. Sein Thema ist die These, dass Kultur und Tradition für die Menschheit entbehrlich seien. Jetzt lebe man im Zeitalter der Bilder und der Gegenwart. Neue Technik habe das religiöse Ideal des ewigen Jetzt Wirklichkeit werden lassen. Das Reden vor den Auslandsdeutschen und deren immer gleiche Fragen langweilen Leo zutiefst. Deshalb sagt er eine im Anschluss geplante Reise nach Zentralasien ab. Er schlägt dem PEN-Club vor, an seiner Stelle Maria Rubinstein zu schicken.
Elisabeth organisiert das gemeinsame Leben und erträgt Leos Gejammer. Sie hat für Ärzte ohne Grenzen gearbeitet. Anders als Leo stellt sie sich der Wirklichkeit und ist mit realen Problemen vertraut. Sie kennt echte Gefahr und auch Leid in seiner ganzen Brutalität. Während der Reise erfährt sie, dass ihre drei engsten Mitarbeiter in Afrika entführt worden sind. Die Zentrale in Genf setzt auf Elisabeths Vermittlung. Sie führt zahlreiche Telefonate, die sie vor Leo verheimlicht.
Leo kann die Langeweile nicht mehr ertragen. Deshalb flieht er mit Elisabeth nach Mexiko. Dabei lebt er in ständiger Angst vor den Konsequenzen seines Vertragsbruchs. Schon immer wollte er die Pyramiden im Hochland besichtigen. Dort angekommen, erlischt sein Interesse: Die reale Welt interessiere ihn nicht, er wolle nur schreiben und erfinden. Bis zuletzt ist Leo fasziniert von Elisabeths Weltläufigkeit und ihrer Lebenserfahrung. Er will sie als Vorlage für seine Buchfigur Lara Gaspard benutzen. Elisabeth bittet ihn, dies nicht zu tun.
3. Rosalie geht sterben
Rosalie ist eine erfundene Figur des Schriftstellers Leo Richter. Ihre Geschichte sei seine berühmteste, heißt es schon in der zweiten Geschichte (Seite 29). Rosalie ist eine pensionierte Lehrerin, die unheilbar an Krebs erkrankt ist. Sie nimmt Kontakt zu einem Verein in der Schweiz auf, der Sterbehilfe leistet. Dort meldet sich ein Herr Freytag. Er ist ebenfalls eine erfundene Figur, wie Leo den Leser wissen lässt. In der folgenden Nacht bittet Rosalie ihren Schöpfer Leo Richter sie weiterleben zu lassen, doch vergeblich. Also bereitet Rosalie ihre Reise in die Schweiz vor. Über ihre Pläne informiert sie ausschließlich ihre Nichte Lara Gaspard.
Auf dem Weg nach Zürich sucht Rosalie immer wieder das Gespräch mit Leo. Sie versucht ihn zu überreden, die für sie vorbestimmte Geschichte gut ausgehen und sie am Leben zu lassen. Leo lehnt ab. Unterwegs bietet ihr ein seltsamer dünner Mann mit knallroter Schirmmütze seine Hilfe an. Er fährt Rosalie ein Stück im Auto. Leo ist irritiert, denn er kennt den Mann nicht. Rosalie erreicht den Sterbehilfe-Verein. Herr Freytag erwartet sie. Doch Leo Richter tritt neben ihn. Er lässt Rosalie gesunden und macht aus der alten Frau eine junge von zwanzig Jahren. Sie verlässt eilig das Haus. Nach einem kurzen Stück Weg auf der Straße hört die Figur Rosalie auf zu existieren. Leo Richter hat ihr seine Aufmerksamkeit entzogen.
Verfilmung von »Ruhm«
Daniel Kehlmanns »Roman in neun Geschichten« wurde von der Regisseurin Isabel Kleefeld verfilmt. Der Episodenfilm startete am 22. März 2012 in deutschen Kinos. Die Hauptrollen sind hochkarätig besetzt. So treten unter anderem Heino Ferch als Ralf Tanner, Julia Koschitz als Elisabeth, Stefan Kurt als Leo Richter, Gabriela Maria Schmeide als Maria Rubinstein, Justus von Dohnányi als Joachim Ebling und Senta Berger als Rosalie auf.
Von der Kritik wurde der Film gemischt aufgenommen. Die filmische Adaption hält sich eng an die Buchvorlage. Die Schwierigkeit bestand vermutlich darin, die vielen unterschiedlichen Geschichten in von 103 Filmminuten zusammenzufassen. Es ist eine Herausforderung, dabei jeder einzelnen Geschichte die gebührende Aufmerksamkeit zukommen zu lassen und ihr die entsprechende Tiefe zu verleihen. Eine Typisierung, wie sie im Buch durchaus gewollt sein kann, kann im Film leicht oberflächlich wirken. Von der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW) in Wiesbaden bekam die Romanverfilmung das Prädikat »Besonders wertvoll«.
4. Der Ausweg
Der bekannte Schauspieler Ralf Tanner verliert mit 38 Jahren seine Identität: Er erhält keine Anrufe mehr. Alte Freunde wenden sich ebenso ab wie seine Geliebten. Eine von ihnen ohrfeigt ihn in der Öffentlichkeit. Die Szene wird gefilmt und ins Internet gestellt. Die wenigen Sekunden zerstören den Ruhm seiner größten Filme. Tanner hat sein öffentliches Leben ohnehin satt. Er zieht sich zurück in seine Villa und hält sich von Menschen fern. Ihn beschäftigt die Frage, ob sich seine eigene Identität durch den Schauspielerberuf abgenutzt hat.
Immer wieder sucht Tanner bei Google nach seinem Namen. Auf YouTube findet er Videos von einem beeindruckenden Ralf-Tanner-Imitator. Bei einer Veranstaltung in einer Vorstadtdiskothek gibt Tanner sich als Imitator von sich selbst aus. Sein Erfolg ist nur mäßig. Der andere und nahezu perfekte Tanner-Imitator tritt ebenfalls auf. Er ermutigt Ralf, weiter zu üben. Er selbst habe Jahre gebraucht, um Ralf Tanner zu werden. Inzwischen könne er tagelang in seiner Rolle leben.
Als Matthias Wagner mietet Tanner ein billiges Zimmer. Einmal noch kehrt er in seine Villa zurück. Doch er fühlt sich fremd. Betroffen hört er, dass sein bester Freund Mogroll sich das Leben genommen hat. (Ebling hatte Mogroll in der ersten Geschichte dazu geraten.) An seinen letzten Film, der eben angelaufen ist, kann Tanner sich kaum noch erinnern. Seine neue Freundin Nora hat den Film zwar gesehen, aber sie bringt den Schauspieler nicht mit dem realen Menschen in Verbindung.
Als Tanner das nächste Mal in seine Villa will, wird er von seinem langjährigen Kammerdiener fortgeschickt. Der ihm überlegene Imitator hat zwischenzeitlich seinen Platz eingenommen. Als Tanner ihn beobachtet, findet er, dass der Imitator sogar der bessere Tanner sei. Für ihn selbst bleibt die Rolle des Matthias Wagner. Er sieht es als Ausweg und fühlt sich befreit.
5. Osten
Der Schriftsteller Leo Richter sagt in der zweiten Geschichte eine Reise nach Zentralasien ab. Auf seine Empfehlung schickt der PEN-Club die Krimiautorin Maria Rubinstein dorthin. Die unauffällige Mittvierzigerin führt sonst ein geregeltes Leben mit ihrem Mann. Aus Neugier sagt sie zu. Der Staat, in den sie reist, ist unwirtlich und rigoros organisiert. Es gibt einen Personenkult um den Präsidenten. Die wirtschaftlichen Verhältnisse sind schlecht, der Zustand der Städte marode. Maria wird mit einer internationalen Delegation von Presseleuten tagelang durchs Land gefahren. Uninteressante Besichtigungen und stumpfsinnige Kulturprogramme wechseln einander ab. Zu essen gibt es immer nur fettes Schweinefleisch.
Da Maria das Ladegerät ihres Mobiltelefon vergessen hat, kann sie kaum Kontakt zu ihrem Mann aufnehmen. Am Abend vor der geplanten Heimreise wird Maria wegen eines fehlenden Hotelzimmers von der Gruppe getrennt. Am nächsten Tag wird sie nicht von ihrem Hotel abgeholt. Sie irrt durch die Stadt und verliert nach und nach ihre Identität. Verzweifelt wendet sich sich an die Polizei. Da ihr Visum abgelaufen ist, wird sie wie eine Kriminelle behandelt. Zudem steht nicht ihr Name auf der Teilnehmerliste der Delegation, sondern der von Leo Richter. Dies wird Maria zum Verhängnis. Die Beamten setzen sie vor die Tür. Zuvor haben sie ihr Geld und Schmuck abgenommen.
Marias Mobiltelefon versagt endgültig. Sie ist vollständig von ihrem alten Leben abgeschnitten. Sie findet Unterschlupf bei armen Bauern in der Steppe. Fernab der Zivilisation, versucht sie in ihrem Bewusstsein einen Rest ihrer Identität zu bewahren.
6. Antwort an die Äbtissin
Miguel Auristos Blancos ist ein weltbekannter Autor. Er schreibt Ratgeber zur Sinnsuche, Achtsamkeit und Gelassenheit. Dank seines Berufs kann er sich ein luxuriöses Leben leisten. Die von seiner Sekretärin vorsortierte Post enthält den Brief der Äbtissin eines Karmeliterinnenklosters. Sie stellt ihm die oft diskutierte Frage, wie Gott es zulassen könne, dass Menschen leiden und einsam sind. Blancos ist der Brief lästig, dennoch beschließt er zu antworten.
Über mehrere Seiten lässt Blancos sich über die Sinnlosigkeit des Lebens aus. Die Welt sei schrecklich, gnadenlos und kriegssüchtig. Sofern es einen Gott gebe, stehe der den Menschen gleichgültig gegenüber. Blancos ist selbst überrascht von seinem Text. Dieser steht in krassem Gegensatz zu seinen positiven und hoffnungsvollen Büchern, in denen er seine Leser und auch sich selbst beglückt.
Blancos erkennt die Widersprüche und die Verlogenheit seines Lebens. Wie schon häufig spielt er auch jetzt mit einer geladenen Pistole. Er weiß, dass sein Bekenntnis und sein Selbstmord die Welt schockieren würde. Mit dieser Tat würde er als berühmter Mann in die Geschichte eingehen. Es scheint ein Gedankenspiel zu bleiben. Das Ende der Geschichte ist offen.
7. Ein Beitrag zur Debatte
Der Ich-Erzähler und Mollwitz postet einen Beitrag in einem sozialen Netzwerk. In dem Forum geht es um Prominente. Mollwitz stellt sich als Angestellten einer Mobilfunkgesellschaft vor. Er sei unter anderem mit der Analyse eines Fehlers bei der Nummernvergabe befasst (Bezug zur ersten Geschichte »Stimmen«. Hauptsächlich ist er jedoch – auch während der Arbeitszeit – mit dem Verfassen aller möglichen Postings für das Internet beschäftigt. Mollwitz, Mitte dreißig, dick und meist schwitzend, wohnt mit seiner Mutter zusammen, die eifersüchtig über jede Abwesenheit von zuhause wacht.
Zu seiner Überraschung wird Mollwitz von seinem Chef zu einem Kongress geschickt. Dafür soll er eine Präsentation vorbereiten. Im Zug und auch im Hotel am Tagungsort gibt es kein Internet. Mollwitz leidet unter Entzugserscheinungen. Zudem kann er nicht mit Menschen umgehen und findet er keinen Anschluss an seine Kollegen von den anderen Mobilfunkanbietern. Stattdessen plündert er die Buffetts.
Zur selben Zeit hält sich der Schriftsteller Leo Richter im Hotel auf. Mollwitz ist ein großer Verehrer von Richters Figur Lara Gaspard. Er sehnt sich danach Lara näherzukommen. Mollwitz weiß, dass Richter Menschen aus dem wirklichen Leben zu Figuren in seinen Büchern macht. Also sucht er die Nähe Richters. Allerdings gelingt es ihm nicht, den Schriftsteller für sich zu interessieren. Richter reagiert gelangweilt und abweisend.
Auf die Präsentation ist Mollwitz nicht vorbereitet. Als er auch noch meint, Richter im Publikum zu sehen, verliert er die Kontrolle. Der Vortrag gerät zum Desaster. Als Richter ihm bei der nächsten Begegnung erneut entkommt, betrinkt Mollwitz sich. Unter Alkoholeinfluss verwüstet er das Zimmer, von dem er annimmt, es gehöre Richter.
Tief enttäuscht erkennt Mollwitz, dass er Lara niemals treffen wird. Für ihn werde es immer nur die Wirklichkeit geben – mit den ungeliebten Kollegen und der Mutter daheim. Nur in Foren wie diesem könne er der Realität vorübergehend entkommen. Am Ende vermutet Mollwitz, dass seinem Posting der Biss und die Pointe fehlen.
8. Wie ich log und starb
Ich-Erzähler ist der frühere Chef von Mollwitz, Abteilungsleiter der Telekommunikationsgesellschaft, zuständig für die Nummernvergabe. Inzwischen hat er seine Arbeit verloren und keine Aussicht auf eine neue Stelle. Er erzählt aus der Rückschau. Die Überschrift lässt vermuten, dass er aus dem Jenseits spricht, aber das bleibt offen.
Der Erzähler wohnt aus beruflichen Gründen in der Nähe von Hannover, seine Frau Hannah und die gemeinsamen Kinder in Bayern. Die Begegnung mit der Chemikerin Luzia entfacht im Erzähler eine Leidenschaft, die ihm mit Hannah abhanden gekommen ist. Fortan führt er ein Doppelleben. Die beiden Frauen in Hannover und Bayern dürfen nichts voneinander wissen. Geschickt hält er seine beiden Rollen auseinander. Als Luzia schwanger wird und eine zweite Familiengründung bevorsteht, spürt der Erzähler, dass er sich in zwei Identitäten gespalten hat.
Unterdessen bringt ihn das Doppelleben an den Rand seiner körperlichen und geistigen Kräfte. Als er von seinen Mitarbeitern erfährt, dass seine Abteilung für die Doppelvergabe von Nummern aus der ersten Geschichte verantwortlich war, bleibt er unbeteiligt. Gleichzeitig kündigt nämlich Hannah in einer SMS ihren Besuch mit den Kindern in Hannover an. In Panik macht sich der Erzähler auf den Weg zu seiner Wohnung.
Unterwegs spricht ihn derselbe dünne Mann mit der roten Mütze an, der in der dritten Geschichte Rosalie begegnete. Der Unbekannte fährt ihn nach Hause. Unterwegs ruft der Erzähler Luzia an und bestellt sie zu sich. Während die beiden im Bett sind, klingelt es an der Tür. Der Mann geht ohne Kleidung zur Tür und öffnet sie. Er ist bereit, sich nackt und schutzlos zu zeigen. Es bleibt offen, wer vor der Tür steht.
9. In Gefahr
Die neunte Geschichte trägt denselben Titel wie die zweite. Leo Richter und seine Freundin Elisabeth sind diesmal in einem afrikanischen Kriegsgebiet unterwegs. Elisabeth ist dort an einem humanitären Einsatz beteiligt. Leo ist dabei, weil er das wirkliche Leben kennenlernen will. Zu Elisabeths Überraschung ist von Leos üblicher Ängstlichkeit nichts zu spüren. Im Gegenteil: Er scheint Herr der Lage zu sein und bewegt sich mutig und besonnen im Krisengebiet.
In einem zerstörten Dorf werden sie von Teilen einer Schutztruppe der Vereinten Nationen empfangen. Auch hier wundert sich Elisabeth über Ungereimtheiten. Zur Schutztruppe gehört auch eine schöne Europäerin, die in einem vertrauten Verhältnis zu Leo steht. Sie stellt sich als Lara Gaspard vor. Die Frau hat eine auffallende Ähnlichkeit mit Elisabeth.
Elisabeth erkennt, dass genau das eingetreten ist, was sie befürchtet hat: Sie befindet sich als Figur in einer von Leos Geschichten. Sie will Leo daraufhin verlassen. Leo antwortet, das das in dieser Geschichte nicht vorgesehen sei. Elisabeth ist müde, doch sie hat Angst vor den Träumen, in die sie dann geraten könnte. Am Ende ist ihr alles egal. Als ihr Telefon läutet, antwortet sie nicht.
Nach seinem Megaseller »Die Vermessung der Welt« veröffentlichte Daniel Kehlmann 2009 das erzählerische Werk »Ruhm«. Der ungewöhnliche Roman lässt sich der literarischen Strömung der Postmoderne zuordnen: Die neun kurzen Geschichten portraitieren Figuren in außergewöhnlichen Lebenssituationen. Es handelt sich dabei um kurze Zeitabschnitte in ihrem Leben. Auf eine geschichtliche Einordnung wird ebenso verzichtet wie auf eine genaue Zeichnung der Charaktere. Kehlmann erschafft vielmehr Typen (den gottgleichen Schriftsteller, den übersättigten Schauspieler, den Esoterik-Guru, den Nerd, …). Sie alle sind Grenzgänger zwischen Wirklichkeit und Fiktion; ihre Identität ist auf unterschiedliche Weise bedroht.