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Das Haus in der Dorotheenstraße

Rezeption und Kritik

Hartmut Lange veröffentlichte seinen Novellenband »Das Haus in der Dorotheenstraße« im Jahre 2013. Die Kritiker bewerteten den Band positiv, sodass er in den deutschen Literaturmedien sowie überregionalen Tagespressen gelobt wurde. Der Autor wird gar als »Meister der Novelle« gerühmt, denn seine Novellen gelten als alltäglich und realistisch (S. 89, Gebauer).

Der Aspekt des Unheimlichen trifft beim Publikum auf Gefallen. Seine Novellen werden beschrieben als: »Dunkle Prosa, aus der es leuchtet« (Hans Dieter Schütt).

In einem Artikel der Zeitung Frankfurter Allgemeine schreibt Walter Hinck am 29.03.2013:

        Von der nahezu apokalyptischen Vision des Bandes Im Museum ist Hartmut Lange jetzt in den fünf Novellen des Bandes Das Haus in der Dorotheenstraße zu den kleineren ›unerhörten Begebenheiten‹ zurückgekehrt. Der Erzähler zieht seinen Figuren und dem Leser allmählich den Boden seiner Wahrnehmungsgewohnheiten weg, aber ohne gleich den Blick in Abgründe freizugeben. [...] Alle fünf Novellen sind auf Schauplätzen an einer Achse angesiedelt, die im Süden Berlins zwischen Teltow-Zehlendorf beginnt, dem Verlauf des Teltow-Kanals in westlicher Richtung folgt und im Raum um Potsdam endet. [...] In der Titelnovelle des Bandes, Das Haus in der Dorotheenstraße, übernimmt den Part des Unheilsboten der Ausbruch jenes isländischen Vulkans Grimsvötn, dessen Aschenwolke den Luftverkehr über Europa eine Zeitlang lahmlegte. Zum literarischen Alarmzeichen wird hier der Besuch des nach London versetzten Zeitungskorrespondenten Klausen im Theater, wo Othello, Shakespeares Eifersuchtstragödie schlechthin, aufgeführt wird. Ungewiss endet das Ehebruchsdrama, das den Korrespondenten aus der Bahn geworfen hat, im Haus in der Dorotheenstraße. [...].

Doch erntet der Autor auch negative Kritik. So wird hervorgehoben, dass es innerhalb der Handlung von »Das Haus in der Dorotheenstraße« öfter zeitliche Lücken gibt. Diese Lücken bedeuten manchmal, dass Wochen vergehen, ohne dass dem Leser mitgeteilt wird, was in ihnen geschieht. Dies kommentiert Ralf Gebauer wie folgt:

    [...] soll der Leser wirklich für glaubwürdig und nachvollziehbar halten, dass nach dem Ausbruch des Grimsvötn, dem Ausfall des Heimflugs und dem Telefonat, bei dem Klausen im Hintergrund ›ein unterdrücktes Lachen‹ (86,14) vernahm, gar kein Kontakt mehr zwischen den Eheleuten stattfindet? (S. 56, Gebauer)
Veröffentlicht am 13. Mai 2023. Zuletzt aktualisiert am 13. Mai 2023.