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Effi Briest

Inhaltsangabe

Die 17-jährige Effi Briest spielt mit ihren Freundinnen im Garten ihrer Eltern in Hohen-Cremmen, als ihre Mutter ihr verkündet, sie solle ihren Besuch, den Baron Geert von Innstetten, begrüßen. Dieser wollte einst Effis Mutter heiraten, konnte ihr jedoch zu diesem Zeitpunkt weniger bieten als Effis Vater, der damals bereits der Gutsherr von Hohen-Cremmen war. Nun besucht Innstetten seine alte Freundin und hält um die Hand ihrer Tochter an, die in die Verlobung einwilligt. Die Briests freuen sich über die Verbindung, da der Baron eine gute Partie für ihre Tochter ist. 

Effi zieht nach der Hochzeit mit ihrem Mann nach Kessin, fühlt sich hier jedoch unbehaglich, ängstlich und allein. Sie fürchtet sich vor den Geräuschen, die nachts durch das Haus dringen, erinnert sich an Innstettens Geschichte eines verstorbenen Chinesen, der einst in Kessin lebte, und vermutet dahinter einen Spuk. Sie empfindet ihre neue Umgebung als fremdartig und wenig einladend. Ihr fehlt die Zärtlichkeit in der Ehe, denn Instetten ist vorwiegend an seiner Karriere interessiert und überlässt seine junge Frau oft sich selbst. Diese freundet sich zunehmend mit dem Apotheker Alonzo Gieshübler und der Dienstbotin Roswitha an. Eine weitere Freude ihres Lebens ist ihre kleine Tochter Annie.

Nach einiger Zeit lernt Effi den Major Crampas kennen, der ihr auf Anhieb sympathisch ist. Trotz Crampas’ Ruf als Frauenheld trifft Effi sich öfter mit ihm. Sie reiten gemeinsam aus, führen angeregte Gespräche und stellen fest, dass sie einige Interessen miteinander teilen. Crampas bietet Effi an, in seinem Theaterstück mitzuspielen. Innstetten ist hiermit einverstanden, doch Effi bemerkt, dass Crampas während der Proben weiterhin um ihre Gunst wirbt. Nach dem Theaterstück feiern Innstetten und Effi, Crampas und Gieshübler sowie andere Adelige gemeinsam das Weihnachtsfest. Auf dem Heimweg teilt Effi sich einen Schlitten mit Crampas, der sie küsst. Crampas’ Charakter ist gegenteilig zu dem des Barons und Effi findet in ihm alles, was ihr bei ihrem Ehemann fehlt. Crampas gibt ihr außerdem zu verstehen, dass Innstetten ihre Angst vor dem Chinesenspuk als Erziehungsmaßnahme nutze.

Trotz ihrer Gefühle für Crampas bekommt Effi ein schlechtes Gewissen und denkt mit Angst daran, dass ihr Betrug entdeckt werden könnte. Als Innstetten nach Berlin versetzt wird, plant Effi auch ihren Umzug. Sie schreibt einen Brief an Crampas, in dem sie sich von ihm verabschiedet und sich selbst die Schuld für ihre gemeinsamen Fehler anlastet. Effi zieht nach Berlin, findet dort Anschluss an das gesellschaftliche Leben und auch ihre Ehe verläuft gut. Auch wenn ihr Mann weiterhin wenig zärtlich und leidenschaftlich ist, ist Effi zufrieden mit ihrer Rolle als Ehefrau und Mutter. 

Effis Gesundheitszustand, der bereits seit längerer Zeit besorgniserregend ist, verschlechtert sich zunehmend, sodass sie für mehrere Wochen in eine Kur fährt. Während Effis Kuraufenthalt finden ihre Hausangestellten Briefe von Crampas in einem Nähtisch. Diese decken die Affäre auf, die die Baronin und der Major während ihrer Zeit in Kessin hatten. Innstetten fordert Crampas daraufhin zum Duell auf. Auch wenn die Affäre längst vergangen ist, hält er an seinen Prinzipien fest und sieht sich gezwungen, gegen Crampas anzutreten. Dieser wird bei dem Duell schwer verwundet und verstirbt an der Verletzung. 

Die Entdeckung ihres Fehlers sorgt für Effis gesellschaftlichen Fall. Sie lebt von diesem Zeitpunkt an allein in ihrer kleinen Wohnung in Berlin. Eine Rückkehr in ihr Elternhaus ist ihr aufgrund der gesellschaftlichen Etikette verboten und auch der Kontakt zu ihrer Tochter Annie wird ihr verwehrt. Effis gesundheitlicher Zustand verschlechtert sich zunehmend und ihr Unglück gipfelt in einem Treffen mit Annie, die ihrer Mutter entfremdet und wie dressiert erscheint. Als ihre Krankheit sich weiter verschlechtert, darf sie zu ihren Eltern nach Hohen-Cremmen zurückkehren. Sie verbringt ihren letzten Lebensabschnitt am Ort ihrer Kindheit, gemeinsam mit ihren Eltern, Roswitha und dem Hund Rollo, der ihr bereits in Kessin ein treuer Begleiter war. Ihr letzter Wunsch bestand darin, dass ihre Eltern »Effi Briest« auf ihren Grabstein schreiben lassen, da sie ihrem Ehenamen keine Ehre gemacht habe. Effis Eltern kommen diesem Wunsch nach und trauern gemeinsam mit Rollo um sie. Sie fragen sich, ob sie eine Mitschuld am Tod ihrer Tochter haben.

Veröffentlicht am 30. November 2023. Zuletzt aktualisiert am 30. November 2023.