Skip to main content

Der seltsame Fall von Dr. Jekyll und Mr. Hyde

Figuren

Figurenkonstellation

Der seltsame Fall von Dr. Jekyll und Mr. Hyde – Figurenkonstellation
  • Dr. Henry Jekyll

    Henry Jekyll ist die Hauptfigur der Geschichte und macht zu Beginn den Eindruck eines angenehmen, rechtschaffenen Gentlemans. Wie sein Beruf als Arzt vermuten lässt, erfüllt es ihn, anderen zu helfen und Gutes zu tun. Er ist intelligent, bei anderen beliebt und richtet für seine guten Freunde gerne Dinnerabende aus. Auch sein Aussehen wird positiv wahrgenommen; er ist »groß, gut gebaut, ein Mann um die fünfzig mit glattem Gesicht« (25). Sein Zuhause ist »behaglich« (22) und verweist auf einen respektablen Charakter: Utterson nennt seine Diele »den angenehmsten Raum in ganz London« (23).
    Jekyll ist jedoch auch das Zentrum des Rätsels. Deswegen wird um ihn herum eine mysteriöse Atmosphäre aufgebaut und den Leser beschleicht das Gefühl, dass nicht alles so ist, wie es scheint: Seine Handlungen wirken oft seltsam und werden nicht erklärt. So ist für den Leser zu Beginn nicht ersichtlich, warum Jekyll einem Mann wie Hyde vertrauen sollte.
    Jekyll hat zwei Seiten – genau wie sein Haus, das eine vorzeigbare, schöne Vordertür und eine heruntergekommene, abstoßende Hintertür hat. Die Architektur des Hauses steht hier sinnbildlich für Jekylls gespaltene Persönlichkeit. Auch an Jekylls Gesicht ist diese Dualität ablesbar: Sein Gesicht hat »alle Zeichen von Auffassungsgabe und Freundlichkeit«, aber auch einen »verschlagenen Zug« (25) und manchmal einen »dunkle[n] Schatten« (26).
    Nicht immer ist Jekyll so gefasst, wie er zum Anfang hin präsentiert wird: Nach dem Mord an Carew wirkt er gequält und versinkt in Selbstmitleid: »Ich habe jedes Vertrauen in mich verloren« (36), sagt er zu Utterson und vergräbt das Gesicht in den Händen (37). Er zieht sich häufig in sein Arbeitszimmer zurück und kappt den Kontakt zu seinen Freunden, was das Rätsel um ihn noch verstärkt.
    Jekyll ist ein Mann der Wissenschaft, jedoch interessiert er sich verstärkt für das Übersinnliche. Darin sieht er eine Lösung des zentralen Problems seiner Persönlichkeit: Denn obwohl er in eine gute, wohlhabende Familie geboren und mit überdurchschnittlicher Begabung ausgestattet wurde, hat er eine dunkle Seite, die verwerflichen Handlungen nachgehen will. Was genau diese sind, bleibt offen, allerdings wird oft angenommen, dass es sich um sexuelle Abenteuer handelt (vgl. dazu 9. Interpretationsansätze).
    Jekylls Unfähigkeit, mit seiner dunklen Seite zu leben, wird ihm zum Verhängnis. Er experimentiert mit verschiedenen Stoffen und schafft es, mithilfe eines Trankes das Böse in sich abzutrennen. Jedoch legt die Geschichte nahe, dass es ihm nicht gelingt, beide Seiten glatt voneinander zu trennen. Hyde sieht er als etwas Fremdes, etwas, das gar nicht zu ihm gehört, dem ist in Wirklichkeit aber nicht so.
    Denn schon in seinem Namen findet sich ein Hinweis darauf, dass in ihm trotzdem noch Böses schlummert. »Je-kyll« beinhaltet das englische Verb »kill«, was man mit »töten« übersetzt. Hier wurde lediglich der Buchstabe »i« mit »y« ersetzt (Niederhoff 1994: 38).

  • Edward Hyde

    Jekyll und Hyde sind ein und dieselbe Person. Hyde ist »fester mit [Jekyll] verbunden als eine Ehefrau […], fester als ein Auge« (91). Die Übergänge zwischen beiden sind fließend, sodass eine Figurenbeschreibung des einen eigentlich auch immer eine des anderen ist.
    Auch Hydes Name verweist auf seine Natur. Interessanterweise wurde auch hier das »i« zu einem »y« gemacht. (Niederhoff argumentiert hier, dass das »I«, also das »Ich« durch das Auseinanderreißen von Jekylls Persönlichkeit verschwindet.) Das englische Verb »hide« bedeutet »verstecken« und Hyde funktioniert in der Geschichte ja auch als eine Verkleidung für Jekylls böse Taten und damit als ein Versteck für ihn (Niederhoff 1994: 38.). Andersherum »versteckte« Jekyll den »Hydschen« Teil seiner Persönlichkeit für viele Jahre.
    Hydes Aussehen steht im Gegensatz zu Jekylls: Er ist »klein« und »sehr einfach« gekleidet (20), »bleich und zwergenhaft« mit einem »missgestaltenen Eindruck« (21). Er spricht mit »belegter, wispernder« Stimme (ebd.), wird häufig zornig, ungeduldig und hysterisch und achtet im Gegensatz zu den anderen Figuren kaum auf eine angemessene Sprache.
    Wichtiger als sein Aussehen jedoch ist das Gefühl, das andere Menschen empfinden, wenn sie ihm gegenüberstehen. Dieses lässt sich nicht in einem äußeren Merkmal begründen, was zum Mysterium seiner Figur beiträgt und den Unheimlichkeitsfaktor der Geschichte erhöht. Utterson beschreibt es als Mischung aus »Ekel, Widerwillen und Furcht« (22), Lanyon als ein »durch Mark und Bein gehende[s] Unbehagen« (66), das ihn erstarren lässt. Hyde erscheint als das personifizierte Böse: Utterson meint, »Satans Signatur« (22) auf seinem Gesicht zu sehen und Jekyll selbst bezeichnet ihn als »ursprünglich« (75) und »rein böse« (77).
    Im Gegensatz zu Jekyll genießt er es, anderen Schmerzen zuzufügen. Er ist brutal, gewalttätig und nimmt keine Rücksicht auf die Konsequenzen seiner Handlungen. »So verhielt sich kein Mensch«, sagt Enfield über ihn, »ein verdammter Berserker verhielt sich so.« (10) Er ist das entfesselte Böse, das keine Grenzen kennt und auch nicht vor Mord zurückschreckt. Er scheint Böses allein um des Bösen willen zu tun, da er z. B. für den Mord an Carew kein konkretes Motiv hat, sondern infolge von Jekylls langer Unterdrückung so handelt.
    Hyde erscheint als etwas Steinzeitliches, »wie ein Höhlenmensch« (22): Er wirkt rückschrittlich und steht stellvertretend für die Angst der Viktorianer vor einer rückwärtsgewandten Evolution (vgl. 6. Historischer Hintergrund und Epoche). Er bricht z. B. manchmal »lauthals in ein wildes Lachen aus« (21), »seine Zähne knirsch[..]en« und sein Kiefer fährt »krampfhaft hin und her« (68), was mehr an ein Tier als an einen Menschen erinnert. Jekyll nennt ihn in seinem letzten Brief »affenartig« (93) und stellt damit selbst diese Verbindung her.
    In gewisser Hinsicht steht Hyde für die Ängste der Zeit und funktioniert als Gegenfigur zum angesehenen, viktorianischen Gentleman (Miller 2005: 17).

  • Gabriel John Utterson

    Utterson ist Anwalt und wird als »leidenschaftslos«, »staubtrocken«, aber »doch irgendwie liebenswert« (7) beschrieben. Er ist der mehr oder weniger freiwillige Detektiv, der sich mit dem »merkwürdigen Fall« von Jekyll und Hyde konfrontiert sieht. Die ersten acht Kapitel sind aus seiner Er-Perspektive erzählt, sodass der Leser die Geschichte in erster Linie durch seine Augen sieht (genaueres hierzu in 8. Sprache und Stil).
    Obwohl Jekyll die Hauptfigur der Erzählung ist, ist Utterson ihr Protagonist. Seine Neugierde und sein Bestreben, seinem Freund zu helfen, entwickeln den Plot der Handlung.
    Utterson macht den Eindruck eines typischen viktorianischen Gentlemans: Er ist streng mit sich selbst, erlaubt sich z. B. nur selten, Wein zu trinken, geht nicht ins Theater, obwohl er Freude daran hätte, und lebt ein vernünftiges und bescheidenes Leben. Andere sehen zu ihm auf, wie die Polizei oder Poole, die ihn um Hilfe bitten. »Gottlob, es ist Mr. Utterson!« (49), ruft z. B. die Köchin, als Utterson bei Jekyll zuhause nach dem Rechten sehen will.
    Utterson ist neben Lanyon einer von Jekylls ältesten Freunden. In Freundschaften hat er die gute Eigenschaft, andere nicht für ihre Fehler zu verurteilen, denn er sagt über sich: »Ich neige zu Kains Lästerlichkeit. Ich lasse meinen Bruder so zum Teufel gehen, wie er es für richtig hält.« (7) Deswegen wird er als der oft »letzte gute Einfluss im Leben« (ebd.) anderer beschrieben.
    Jekyll gegenüber ist Utterson sehr loyal – er sorgt sich um seinen Freund wegen Hyde und des Testaments und beginnt, für ihn in der Angelegenheit zu ermitteln. Seine Loyalität wird umso deutlicher, als er davor zurückschreckt, den angeblich gefälschten Brief zur Polizei zu bringen. Wie es zur viktorianischen Zeit passt, sind ihm Ruf und Ansehen sehr wichtig und er will darum die Reputation seines Freundes nicht aufs Spiel setzen. Wie Enfield zieht er es ansonsten eher vor, unangenehmen Themen aus dem Weg zu gehen.

  • Dr. Hastie Lanyon

    Lanyon ist ein »liebenswürdiger, gesunder und munterer Herr mit rotem Gesicht«, weißem Haar und einer lauten, entschlossenen Art (16). Er begrüßt Utterson in Kapitel 2 stürmisch, indem er ihm beide Hände gibt, und wird als herzlich beschrieben (ebd.).
    Wie Utterson ist Hastie Lanyon einer von Jekylls ältesten Freunden. Er teilt mit Jekyll den respektierten Beruf des Arztes; doch obwohl sie beide Männer der Wissenschaft sind, gehen ihre Ansichten über diese weit auseinander. Lanyon denkt eher rational und versteht Jekylls Interesse am Übernatürlichen nicht. Er verurteilt ihn so scharf für sein Experiment, dass die beiden im Streit auseinandergehen und zehn Jahre nicht miteinander sprechen, obwohl sie vorher gute Freunde gewesen waren. Er bezeichnet Jekylls Ansichten als »unwissenschaftliche[n] Quatsch« (17) und Jekyll nennt ihn einen »engstirnigen Pedanten« (25).
    Als Lanyon Zeuge von Jekylls Verwandlung wird, verändert er sich stark. Aus dem lebensfrohen Mann wird eine »bleich[e], kahle […]« (41) Erscheinung. Als Utterson ihn besucht, steht Entsetzen in seinen Augen und er erklärt, dass es ein schockierendes Erlebnis war, das ihn nicht mehr loslässt. Stevenson benutzt Lanyon hier, um Spannung zu erzeugen, denn seine plötzliche Veränderung wird zuerst nicht erklärt. Er hält Informationen zurück, um neugierig zu machen. Das verstärkt sich, als Lanyon schlussendlich infolge des Schocks stirbt.
    Im 9. Kapitel lüftet Lanyon seinen Teil des Mysteriums in seinem Brief an Utterson. In der Ich-Perspektive kann der Leser die dramatische Verwandlungsszene mitverfolgen. »Ich sah, was ich sah, ich hörte, was ich hörte, und meine Seele wurde krank davon.« (70), sagt Lanyon und in diesem Zustand der Bestürzung bleibt er, bis er stirbt.

  • Richard Enfield

    Enfield ist ein »entfernte[r] Verwandte[r]« Uttersons und ein »stadtbekannte[r] Mann« (8). Utterson und er gehen jeden Sonntag miteinander spazieren, doch auf diesen Spaziergängen sind sie meist still und reserviert. Sie haben nicht viel gemeinsam, halten die Spaziergänge dennoch für den »krönenden Höhepunkt einer jeden Woche« (8).
    Enfield ist eine Nebenfigur. Dennoch spielt er eine wichtige Rolle im Geschehen, da er Utterson die Geschichte von Hyde erzählt und ihn damit auf das Mysterium aufmerksam macht. Außerdem ist Enfield sehr höflich, was man an seiner Anrede Uttersons mit »Sir« (z. B. 10, 14) erkennen kann.
    Auch er gehört zu den Gentlemen der Novelle, die viktorianische Werte wie z. B. Ruf und Ansehen vertreten. Enfield ist eine sehr diskrete Figur, die es vorzieht, keine Fragen zu stellen. Nachdem er Utterson die Geschichte von der Tür erzählt hat, bereut er seine »lose Zunge« und meint, »dass es besser ist, überhaupt nichts zu sagen« (14).
    Doch auch bei Enfield gibt es einen Hinweis darauf, dass er vielleicht in unmoralische Geschäfte verstrickt sein könnte. Denn seine Begegnung mit Hyde findet an einem sehr frühen Morgen gegen drei Uhr statt, als er gerade »von irgendeinem Ort am Ende der Welt« (9) zurückkommt – worum es sich bei seinem nächtlichen Ausflug handelt, wird nicht verraten.

  • Poole

    Poole ist Jekylls Butler, ein »gepflegter älterer« Mann. Seinem Stand angemessen ist er sehr höflich und drückt sich Utterson gegenüber gewählt aus. Auch nennt er ihn »Sir« (z. B. 23).
    Poole steht schon seit 20 Jahren in Jekylls Diensten, weshalb er seinen Herrn sehr gut kennt. Deswegen fällt ihm auch sofort auf, dass etwas nicht stimmt, als sich dieser im Arbeitszimmer einschließt. Er sucht von Angst gepackt Utterson auf – an diesem Wandel von Pooles sonstiger Professionalität wird dem Leser schließlich klargemacht, dass die Situation ernst ist. Poole verliert sogar die Beherrschung und fährt das weinende Dienstmädchen mit »Halt den Rand!« an, was seine »nervliche Anspannung« (49) noch deutlicher macht.
    Poole ist loyal gegenüber Jekyll und sorgt sich um ihn wegen seines seltsamen Verhaltens. Als er befürchtet, dass Jekyll in Gefahr schweben könnte, hilft er Utterson mutig, die Tür einzuschlagen. Auch durch Poole wird das Rätsel dichter – seine Angst und seine Berichte von einem angeblich anderen hinter der Tür tragen erheblich zur Spannung bei.

  • Mr. Guest

    Mr. Guest ist Uttersons Kanzleivorsteher und hat einen Auftritt in Kapitel 5. Er ist ebenfalls höflich, diskret und reserviert, außerdem »ein großer Kenner und Gutachter von Handschriften« (38). Da er zudem »nie um einen Rat verlegen« (ebd.) ist, zeigt Utterson ihm Hydes Brief. Mr. Guest stellt fest, dass der Brief nicht von einem Wahnsinnigen geschrieben wurde und er enthüllt, dass Hydes Handschrift fast identisch zu Jekylls ist.

  • Sir Danvers Carew

    Danvers Carew ist ein älterer Gentleman »mit weißem Haar« (28) und ein Mitglied des Parlaments. Er wird als »gutaussehend« und »ausgesucht höflich« beschrieben (28). Das Dienstmädchen, das Zeugin an seinem Mord wird, sieht »Wesensgüte« und »wohlbegründete[…] Selbstzufriedenheit« (28) in seinem Gesicht.
    Er fragt Hyde in einer Vollmondnacht nach dem Weg und wird Opfer dessen angestauten Zorns – Hyde erschlägt ihn ohne besonderen Grund mit seinem Spazierstock. Der Mord ist so grausam und Carew gesellschaftlich so hochgestellt, dass die Tat in allen Zeitungen steht.

  • Inspector Newcomen

    Auch Inspektor Newcomen ist eine Nebenfigur. Er taucht in Kapitel 4 auf, wo er den Mordfall Carew untersucht. Utterson begleitet ihn bei den Ermittlungen zu Hydes Wohnung in Soho, wo die zweite Hälfte der Mordwaffe gefunden wird.
    Newcomen ist beflügelt von »beruflichem Ehrgeiz« (30) und geht motiviert an den Fall heran. Sein Alter wird nicht erwähnt, aber aufgrund dieser Tatsache könnte es sich vielleicht um einen jüngeren Mann handeln. Trotz der wenigen Indizien glaubt er daran, dass der Fall gelöst werden kann: »›Sie können sich darauf verlassen, Sir«, sagte er zu Utterson, »ich habe [Hyde] in der Hand.‹« (33) Zum Schluss wird er allerdings bitter enttäuscht, da seine Ermittlungen keine Früchte tragen.

  • Bradshaw

    Bradshaw ist einer der Bediensteten in Jekylls Haus. Er wird als »bleich und nervös« (55) beschrieben, als Utterson und Poole den Entschluss fassen, in Jekylls Arbeitszimmer einzubrechen. Er findet allerdings außer in Kapitel 8 keine weitere Erwähnung: Hier soll er sich mit einem anderen Jungen vor der Tür zum Laboratorium positionieren, um einen möglichen Flüchtigen aufzuhalten.

  • Das Mädchen

    An einem Wintermorgen stößt Edward Hyde mit einem Mädchen zusammen, weil ihre Wege sich an einer Ecke kreuzen. Sie ist etwa acht bis zehn Jahre alt und spielt nur eine Nebenrolle – sie dient dazu, Hydes Grausamkeit zu verdeutlichen. Denn dieser kümmert sich nicht um sie, als sie durch den Zusammenstoß stürzt, sondern lässt sie »schreiend auf dem Boden liegen« (10) und trampelt sogar noch auf sie.
    Wie bei den wenigen anderen Frauen in der Novelle wird auch der Name des Mädchens nicht erwähnt. Im Literaturbetrieb gibt es einige Theorien darüber, dass die ganze Szene vielleicht als Metapher für sexuelle Gewalt gelesen werden kann – jedoch bleibt diese Interpretation Auslegungssache (vgl. Analyse zu Kapitel 1).

  • Dienstmädchen

    Das Dienstmädchen wird Zeugin des Mordes an Carew. Sie wohnt allein in einem Haus an der Themse und scheint »romantisch veranlagt« (28) zu sein, denn sie setzt sich vors Fenster und blickt träumend auf den Vollmond. Obwohl sie ihn nicht kennt, schätzt sie Danvers Carew, dessen Gesicht für sie warm, angenehm und wesensgut wirkt (Ebd.). Beim Anblick des Mordes packt sie das Entsetzen und sie fällt in Ohnmacht.
    Doch vorher erkennt sie Hyde. Stevenson schreibt, sie fühle wie die anderen Menschen Abneigung ihm gegenüber, seit Hyde einmal »ihre Herrschaft besucht« habe (29). Damit wäre es zumindest möglich, dass sie vielleicht eine Bedienstete Jekylls ist.

  • Hydes Vermieterin

    Hydes Vermieterin ist eine alte Frau mit »elfenbeinfarbenem Teint und silbernem Haar« (31). Zwar hat sie gutes Benehmen, aber ein boshaftes Gesicht, »geglättet von Scheinheiligkeit« (ebd.).
    Sie ist zuerst nicht geneigt, Utterson und dem Inspektor Hydes Zimmer zu zeigen, ändert ihre Meinung jedoch schnell, als sie erfährt, dass gegen Hyde ermittelt wird. Die Möglichkeit, er könne in Schwierigkeiten stecken, erheitert sie: »Ein Ausdruck von gehässiger Freude huschte über [ihr] Gesicht« (32). Jekyll mietet das Haus bei ihr, da er sie für »verschwiegen und gewissenlos« (78) hält.

Veröffentlicht am 27. April 2023. Zuletzt aktualisiert am 27. April 2023.