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Aus dem Leben eines Taugenichts

Inhaltsangabe

Ein Müllerssohn wird an einem Morgen im Frühling von seinem Vater auf Reisen geschickt, um sich seinen Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Der Junge – als Taugenichts beschimpft – ist damit einverstanden, nimmt seine Geige und zieht aus dem heimatlichen Dorf davon.

Auf der Landstraße wird er wegen seines Gesangs von zwei Damen aus einem Wagen heraus angesprochen. Es handelt sich um eine Gräfin und ihr Kammermädchen Aurelie, doch der Taugenichts hält sie fälschlicherweise beide für adlig. Das Kammermädchen gefällt ihm. Ohne ein wirkliches Ziel gehabt zu haben, nennt er den Damen auf Nachfrage Wien als sein Ziel und wird deshalb von ihnen im Wagen mitgenommen.

Auf dem Schloss, in dem die Damen wohnen, bekommt er vom Portier eine Anstellung als Gartenbursche. Er denkt viel an Aurelie und singt ein Lied, in dem sich seine Liebe ausdrückt, als sich die Kammerjungfer der Gräfin, Rosette, gerade in einem kühlen Lusthaus befindet und durch die Jalousien zu ihm blickt.

Er beobachtet Aurelie morgens versteckt an ihrem Fenster, bis ein Niesen ihn verrät und sie sich daraufhin morgens nicht mehr zeigt. Die Kammerjungfer bringt ihm Wein von der Gräfin, und er glaubt, das Geschenk käme von Aurelie. Morgens zieht er singend vor den Fenstern auf und ab, aber nur die Gräfin schaut zu ihm. An einem Sonntag soll er eine fröhliche Gesellschaft – darunter die Gräfin, Rosette und Aurelie – auf einem Kahn über einen Weiher fahren. Rosette fordert ihn auf, das Liebeslied zu singen, das sie von ihm kennt. Man macht sich über ihn lustig und Aurelie hört still zu.

Ihm wird die vakant gewordene Stelle des Zolleinnehmers auf der Landstraße angeboten. Er bezieht das Zolleinnehmerhaus, macht aus dem dazugehörigen Garten einen Blumengarten und freundet sich mit dem Portier an. Jeden Tag legt er Blumen auf einen Tisch in dem benachbarten Schlossgarten. Eines Abends bricht er mit dem Portier und trifft Aurelie, die Teil der herrschaftlichen Jagdgesellschaft war, am Gartentisch. Er macht ihr eine Liebeserklärung, sie geht davon und nimmt die Blumengabe fortan nicht mehr an. 

Sein Garten verwildert. Eines Tages kommt Rosette und bittet im Namen der Gräfin um frische Blumen für eine Verkleidung als Gärtnerin, die er ihr am Abend bei einem Birnbaum im Garten übergeben soll. Der Taugenichts denkt, der Auftrag komme von Aurelie, doch abends im Birnbaum sitzend, sieht er unter sich die Gräfin und Rosette kommen und warten. Nachdem die Gräfin frustriert über sein Ausbleiben wieder ins Schloss geht, sieht er Aurelie und den Sohn des Grafen, den er für ihren Ehemann hält, auf den Balkon treten und die Huldigung des Volks entgegennehmen. Nachdem er in dem Birnbaum übernachtet hat, beschließt er, nach Italien fortzugehen.

An seinem ersten Reisetag kommt er von der Landstraße ab und nach einigem Irren zu einer Wirtshauswiese in einem Wald, wo er die versammelten Bauern durch sein Geigenspiel zum Tanz animiert. Die Tochter eines reichen Bauern bändelt mit ihm an. 

Als alle fort sind, kommen Graf Leonhard und Flora des Weges, die sich als Maler verkleidet haben und als Leonhard und Guido ausgeben. Flora ist die Tochter der Gräfin und mit Leonhard in Liebe verbunden. Um Zeit zu gewinnen, bei der Gräfin die Einwilligung in ihre Heirat zu erwirken und die Werbung eines anderen Anwärters abzuwehren, führt Leonhard Flora verkleidet nach Italien auf eines seiner einsamen Schlösser. Der Taugenichts hält die beiden zunächst für Räuber. Sie zwingen ihn, ihnen den Weg nach B. zu zeigen, den er selbst nicht kennt. Bei Tagesanbruch erkennen sie in ihm den Einnehmer vom Schloss und sie beschließen, gemeinsam nach Italien zu reisen.

Das flüchtige Paar wird in einem italienischen Wirtshaus von seinen Verfolgern eingeholt und bricht in der Nacht zur Weiterfahrt ohne den Taugenichts auf, der fortan von den Verfolgern für die verkleidete Flora gehalten wird. Er fährt auf der vorbestellten Route bis zu dem für Floras Aufenthalt vorgesehenen Bergschloss, das ihm sehr unheimlich erscheint. 

Auch dort hält ihn das Personal für Flora und entsprechend großzügig wird er bedient. Ein Verwandter der Verwalterin – ein blasser Student – verliebt sich in ihn, in der Annahme, es handele sich um Flora. Als mit der Post ein Brief eintrifft, den Aurelie eigentlich an Flora geschrieben hat, um ihr mitzuteilen, dass die Hindernisse von Leonhards und ihrer Verbindung beseitigt seien und sie zurückkommen solle, meint der Taugenichts, der Brief sei an ihn adressiert und möchte sogleich die Rückreise antreten. Die Schlossverwalter aber zeigen sich entschlossen, ihn dazubehalten, schließen ihn nachts ein, und nur mit Hilfe des Studenten, vor dessen Liebesschwüren er dann im Wald ebenfalls reißaus nehmen muss, gelingt ihm die Flucht.

Er kommt nachts nach Rom, wo er in einer Gräfin, die in einem Garten singt, Aurelie wiederzuerkennen glaubt. Bei einem Maler, der ihn mit in sein Atelier nimmt, um ihn als Modell zu benutzen, findet er ein Bildnis Aurelies, kann aber den Garten am Tage nicht wiederfinden. Er schläft mittags vor einem Haus ein und wird, während er schläft, mit Blumen überschüttet. 

Der Maler nimmt ihn mit zu einer Gesellschaft von Deutschen außerhalb der Stadt. Dort trifft er auf Rosette, die, in einem Liebesverhältnis mit einem anderen Maler stehend, ihm einen Zettel bringt, auf dem eine Gräfin ihn um elf Uhr zu einem Stelldichein in ihrem Garten bittet. Der Taugenichts glaubt wieder, es handele sich um Aurelie und geht, nachdem er sich von den Malern losgemacht hat, dorthin.

Als eine Gestalt in dem weißen Mantel, den der Maler angehabt hatte, in den Garten dringt, wähnt er seine Gräfin in Gefahr und schlägt Alarm. Es handelt sich aber nur um Rosette, der der Maler seinen Mantel geliehen hatte, und die enttäuschte Gräfin entpuppt sich als eine dem Taugenichts unbekannte Frau. Rosette erklärt ihm, bevor sie ihm zur Flucht verhilft, die deutsche Gräfin sei längst wieder aus Rom weggereist.

Der Taugenichts hat genug von Italien und kehrt nach Österreich zurück. Unweit der Donau trifft er auf drei Prager Studenten. Einer von ihnen ist mit dem Portier des Schlosses bei Wien verwandt, und sie wollen gemeinsam auf einem Postschiff dorthin fahren. Ein Geistlicher, der mit den Angelegenheiten im Schloss vertraut ist, fährt ebenfalls mit. In dem Gespräch mit ihm meint der Taugenichts, er selbst sei der Bräutigam der auf dem Schloss bald gefeierten Hochzeit, worüber der Geistliche sich amüsiert, ohne den Irrtum aufzuheben.

Auf dem Schloss eingetroffen sieht sich der Taugenichts auf dem Weg in den Garten das alte Zolleinnehmerhaus an und wird von dem neuen Einnehmer verjagt. Er hört ein Lied im Garten und geht dem nach. Bei einem Schwanenteich findet er Aurelie und Flora. Leonhard tritt hinzu und erklärt Aurelie und ihn in einer Art Hochzeitsrede für ein glücklich vereintes Paar. Festlich verkleidete Dorfmädchen tanzen um sie und singen ein Hochzeitslied aus einer bekannten Oper.

Jetzt erst erkennt der Taugenichts in der Singenden den Maler Guido und rasch wird er, um Gerüchten vorzubeugen, von Leonhard über dessen und Floras Geschichte aufgeklärt. Ein rauschendes Fest mit Feuerwerk, Musik und Tanz beginnt und die Gesellschaft zieht ins Schloss.

Aurelie hat einen anderen Weg genommen: Sie trifft der Taugenichts in einem Gartenhaus. Sie klärt ihn nun über seine restlichen Irrtümer auf. Leonhard vermacht dem nun vereinten Paar ein in Sichtweite gelegenes Schlösschen mitsamt Garten und Weingarten. Der Taugenichts plant eine Hochzeitsreise nach Italien.

Veröffentlicht am 24. September 2023. Zuletzt aktualisiert am 24. September 2023.