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Maria Stuart

Figuren

Figurenkonstellation

Maria Stuart – Figurenkonstellation
  • Maria Stuart

    Urenkelin Heinrichs VII. und schottische Königin, zuerst am französischen Hof, wo sie aufwuchs, Gemahlin des französischen Königs Franz II., dann, in Schottland, Lord Darnleys, der von ihr oder mit ihrem Wissen durch ihren späteren Liebhaber Bothwell ermordet wurde. Aus Schottland vertrieben, wurde die gläubige Katholikin englische Gefangene. In England verweigerte sie die Annahme des Edinburgher Vertrags, der von ihr die Rücknahme ihres Thronanspruches gefordert hätte. Sie wird auf der Grundlage eines gefälschten Diktats ihres Schreibers Kurl angeklagt, Teil der Verschwörung von Babington und Parry gewesen zu sein, verurteilt und hingerichtet.

    Ihre katholischen Verwandten in Frankreich versuchen durch die Entsendung Mortimers und anderer Verschworener unter Mitwissenschaft des französischen Gesandten Aubespine kurz vor der Hinrichtung noch einmal eine gewaltsame Befreiung Marias und den Regierungsumsturz, also die Ermordung Elisabeths, deren Thronanspruch vor allem aus katholischer Sicht schwächer ist als der Marias, weil die Katholiken die Scheidung Heinrichs VIII. von seiner ersten Frau nicht anerkennen, und damit Elisabeth für eine illegitime Tochter desselben halten. Marias eigener Plan geht dahin, mithilfe Leicesters eine persönliche Begegnung mit Elisabeth zu erwirken und sich mit der englischen Königin zu versöhnen. Beide Pläne gehen fehl.

    Maria Stuart ist eine Person mit großer, auch erotischer Anziehungskraft, anders etwa als Elisabeth setzt sie diese aber bewusst nicht ein. Ihren königlichen Rang und die entsprechende Würde hat sie vollkommen verinnerlicht, auch hält sie ihren Anspruch auf den englischen Thron, den ihre Partei für sie formuliert hat, für legitim, Elisabeth also für illegitim. Dem Prozess, der gegen sie angestrengt wurde, spricht sie aufgrund ihres Ranges die Rechtmäßigkeit ab.

    Ihre Ehe mit Darnley und ihr Verhältnis mit dessen Mörder Bothwell sieht sie als große Vergehen an. Leidenschaft und Jugend hätten sie dazu verleitet. Ihre Hinrichtung deutet sie als Möglichkeit zur Sühne dieser Verbrechen um.

    Sie liebt Leicester, wertet aber auch diese Liebe als Sünde, sobald sie von seinem Verrat erfährt und die Niedrigkeit seines Charakters durchschaut. Vor Mortimers leidenschaftlicher Liebe, vor seinem erotischen Besitzanspruch schrickt sie zurück.

    Als Elisabeth sie trotz ihrer Unterwerfungsgeste provoziert und beleidigt, steht ihr die ganze Macht ihrer Persönlichkeit zu Gebote, die Konkurrentin ihrerseits zu demütigen, ja, in dem gegebenen Kontext und vor den Augen Leicesters zu vernichten. Freilich zahlt sie für diese augenblickliche Entfesselung ihres Rachebedürfnisses einen hohen Preis.

    Angesichts des bevorstehenden Todes findet sie zu einer vollkommenen Harmonie ihrer Seelenkräfte, zu einem Ausgleich mit der Welt und mit Gott. Dies führt nicht zu einer Unterdrückung ihrer Gefühle, sondern, wie sich bei ihrer letzten Begegnung mit Leicester zeigt, zur Fähigkeit, sie souverän und angemessen zu artikulieren.

  • Elisabeth

    Elizabeth I., Königin von England, Tochter Heinrichs VIII. und Anne Boleyns. Ihre Mutter, die zweite der sechs Ehefrauen Heinrichs VIII., wurde wegen angeblichen Ehebruchs hingerichtet, ihre Töchter wurden von der Erbfolge ausgeschlossen. Erst ein Parlamentsbeschluss brachte sie in die Thronfolge zurück.

    Dieser Makel ihrer Herkunft und die Bedrohung Englands durch das katholische Europa zwingen Elisabeth ihrer Auffassung nach, in besonderer Weise tugendhaft und gerecht zu regieren, um sich so die Volksgunst als einzige Stütze ihrer Macht zu erhalten. Um ihrem Amt gerecht werden zu können, verzichtet sie auf ein Ausleben ihrer Weiblichkeit – wenigstens gibt sie sich so. Tatsächlich erhält sie sich die Liebe und die Werbung Leicesters über viele Jahre durch kokette Manöver, und Mortimer macht sie erotisch gefärbte Versprechungen, sollte er Maria ermorden. Maria kränkt aufgrund ihrer Anziehungskraft ihre Eitelkeit. Bei der geplanten Ehe mit dem Bruder des französischen Königs beugt sie sich politischer Notwendigkeit. Die Ehe empfände sie als empfindliche Beschränkung ihrer Freiheit, als Widerspruch zu ihrem Amtsverständnis.

    Mit Maria ist sie aufgrund der Vordringlichkeit persönlicher und erotischer Rivalität zu einer eigentlich politischen Auseinandersetzung nicht in der Lage. So nimmt sie Marias Angebot, auf ihren Thronanspruch zu verzichten, nicht zur Kenntnis und missbraucht die Unterwerfung, die Maria zeigt, um sie als Hure zu beleidigen.

    Angst vor dem Machtverlust und der Wunsch nach Freiheit bei der Machtausübung kennzeichnen ihr Handeln. Die gefangene und verurteilte Maria setzt sie vor ein Dilemma. Sie stellt eine zu große Bedrohung für das Land und für ihre Stellung als Königin dar, als sie leben und wirken lassen zu können. Aber sie hinzurichten, hat sie streng genommen nicht das Recht, und sie zu ermorden, würde einen Bruch mit dem Bild bedeuten, das Elisabeth bisher beflissen war, von sich zu erzeugen. Beides – sie leben und sie ermorden zu lassen – bedroht am Ende ihre Macht. Sie ermorden zu lassen, hat den Vorteil, dass die Bedrohung von außen und von innen, die sich in ihr konzentrierte, zumindest abnimmt. Elisabeth hofft, dass sie, sobald Maria tot ist, ohne Rücksicht auf Vorstellungen von Tugend, Moral oder Staatsräson frei wird regieren können – dieses Ziel scheint sie tatsächlich zu erreichen. Freilich ist dies ein Erfolg, der sie noch einsamer macht und ihr die wenigen Hoffnungen auf menschliches Glück zunichtemacht.

  • Leicester

    Robert Dudley, Graf von Leicester. Mit Burleigh und Shrewsbury einer der wichtigsten Berater von Elisabeth. Er war früher einmal als Ehemann Maria Stuarts vorgesehen und hatte sie damals abgelehnt. Seit zehn Jahren wirbt er vergeblich um Elisabeth. Nun hat er sich doch wieder entschlossen, heimlich für Maria, die ihn liebt, zu arbeiten. Sie verspricht ihm die Ehe, sollte er für ihre Befreiung sorgen. In ihm sieht sie ihre wichtigste Stütze am Hof und tatsächlich hilft er, in dem er Elisabeths Eitelkeit adressiert, die Begegnung beider Königinnen zustande zu bringen, auf die Maria ihre Hoffnung setzt. Mortimers zielstrebiger Gewaltbereitschaft steht er skeptisch, ja ängstlich gegenüber. Im Staatsrat zeigt er sich als taktierender Höfling. Als seine Verbindung zu Maria entdeckt wird, wechselt er erneut die Seiten und gewinnt bei Elisabeth Glaubwürdigkeit dadurch, dass er ihr Mortimers doppeltes Spiel enthüllt und ihn – der sich daraufhin erdolcht – in Haft setzt. Am Ende zeigt er sich als Charakter, in dem Absichten und die charakterliche Disposition auseinanderfallen. Er möchte mitleidlos der Enthauptung Marias beiwohnen und kann sich dazu nicht durchringen. Den Vorteil, den er bei Elisabeth durch den Verrat Mortimers gewonnen hatte, gibt er preis, wenn er sich gleich nach der Hinrichtung Marias nach Frankreich absetzt.

    An ihm entzündet sich die erotische Rivalität Marias und Elisabeths. Er wird Zeuge ihres Aufeinandertreffens und erhöht durch seine Anwesenheit das aggressive Potenzial der beiden Frauen wie auch das Gewicht der Demütigung, die Elisabeth dabei erfährt. Maria bezeichnet seine Liebe zu ihm in ihrer Beichte als sündig wohl deshalb, weil er sich durch seinen Verrat als ihrer unwürdig erwiesen hat. Tatsächlich passt sein widersprüchlicher Charakter, passen seine Ängstlichkeit, seine Schwäche und die Kaltblütigkeit, die er gleichwohl besitzt, ebenso wie sein Talent zum taktischen Manöver gut zu Elisabeth.

  • Shrewsbury

    Georg Talbot, Graf von Shrewsbury. Im Text wird er mal als Talbot, mal als Shrewsbury geführt. Mit Leicester und Burleigh einer der drei wichtigsten Berater Elisabeths. Ihm war Maria Stuart zuerst als Gefangene anvertraut, und währenddessen hat sie ihn für sich eingenommen. Er entschuldigt ihre Verbrechen mit ihrer Weiblichkeit und plädiert dafür, sie zu begnadigen. Gegen die Argumente der Staatsräson hält er Großmut und Barmherzigkeit für die eigentlichen Tugenden eines Herrschers, zumal eines weiblichen Herrschers. Er warnt Elisabeth vor der Macht, die Maria nach ihrem Tod als Märtyrerin im Volk bekommen könnte. Am Tag von Marias Hinrichtung geht er auf eigene Initiative in den Tower zu dem Belastungszeugen Kurl und wird Zeuge, wie dieser sein Zeugnis widerruft. Nun kann er sich – freilich zu spät – gestärkt für eine Wiederaufnahme des Prozesses aussprechen. Er durchschaut Elisabeths Versuch, die Verantwortung für den Tod Marias auf Burleigh und Davison abzuwälzen und verlässt sie.

    Unter den Räten Elisabeths ist er Marias einziger ehrlicher Fürsprecher, und zwar ohne ihrer Partei eigentlich anzugehören, ohne in eine Verschwörung eingebunden zu sein. Seine Position speist sich aus dem Eindruck ihrer Person und einem stärker auf Barmherzigkeit und Willkür abstellenden Verständnis des Regentenamtes. Die Argumente der Staatsräson kann er aber nicht entkräften und sein Rat wird nicht gehört. Moralische Konsequenz zeigt er, wenn er sich in dem Moment von Elisabeth abwendet, in dem sie seine moralische Achtung verliert.

  • Burleigh

    Wilhelm Cecil, Baron von Burleigh, Großschatzmeister. Er gehört neben Shrewsbury und Leicester zu den Großen am Hof Elisabeths. Burleigh repräsentiert im Stück die Staatsräson, das heißt, er unterstellt alles politische Handeln der Frage, ob es dem Staat nützt oder schadet. Moralische und persönliche Gesichtspunkte werden diesem Prinzip untergeordnet.

    So sieht er am deutlichsten, dass es aus politischen Gründen zu der Beseitigung Marias keine gangbare Alternative gibt, zu groß ist die Bedrohung einer Rückabwicklung der Reformation in England, zu groß die Bedrohung durch die Kontinentalmächte Spanien und Frankreich. Er tritt gegenüber Maria im ersten Akt wie in der Rolle des Staatsanwalts ihres Prozesses auf, dabei unterläuft er, wenn er Paulet mit der Ermordung Marias beauftragen will, selbst das juristische Verfahren. Der Prozess ist für ihn also nur Mittel zum Zweck.

    Er weiß um Elisabeths Schwächen und versucht, ihre Begegnung mit Maria ebenso zu verhindern wie ihre Gegenüberstellung mit dem des Verrats überführten Leicester. Seine Loyalität gegenüber dem Staat ist aber größer als seine persönliche Loyalität gegenüber Elisabeth, wie sich zeigt, als Elisabeth zögert, die Hinrichtung Marias anzuordnen, ja vorgibt, ihr Amt der Konkurrentin zu überlassen, sollte das Volk sich für die Schottin aussprechen.

    Dass Elisabeth sich als Monarchin nicht wie er an die Staatsräson binden will, zeigt sich, als sie auch ihn opfert, um die Verantwortung für die Enthauptung Marias von sich abzuwälzen. Denn Burleigh hatte, als er den unterzeichneten Vollstreckungsbefehl in der Hand Davisons gesehen hatte, die Ausführung des Befehls eigenmächtig, ohne weitere Rücksprache mit der Königin in die Hand genommen.

    Er zeigt sich als geradliniger, seinem Prinzip konsequent ergebener Staatsdiener und kluger, scharfer Beobachter.

  • Kent

    Graf von Kent, Höfling. Er hat für die Handlung keine besondere Funktion, berichtet aber von den Ritterspielen zu Ehren der französischen Gesandten und gibt Elisabeth am Schluss des Stückes Auskunft über die Abreise Leicesters.

  • Davison

    William Davison, Staatssekretär. Er wurde von Burleigh in sein Amt gebracht und wird von Elisabeth geopfert, um sich von der Verantwortung für die Enthauptung Marias zu entlasten. Er durchschaut ihr Manöver, kann sich aber nicht dagegen wehren.

  • Paulet

    Amias Paulet, zweiter Gefangenenwärter Marias auf Schloss Fotheringhay. Zuvor war sie unter der Obhut von Shrewsbury. Er ist ein redlicher, seinem Gewissen verpflichteter Mann. Er klagt über seine Aufgabe, weil er Maria und ihrem Geschick misstraut, trotz strenger Überwachung mit ihren Anhängern in Kontakt zu treten. Anders als Shrewsbury wird er durch sein Amt, das er gewissenhaft versieht, also nicht für sie eingenommen. Den Mordauftrag, den Burleigh ihm geben will, lehnt er aber ab. Ebenso rät er seinem Neffen Mortimer, sich von Elisabeth zu diesem Zweck nicht gebrauchen zu lassen, weil er, sobald Maria ermordet wäre, gewiss von der Königin fallengelassen würde. Kurz vor ihrer Enthauptung legt er bei Burleigh sein Wort dafür ein, dass ihr gestattet werde, sich von Kennedy begleiten zu lassen. Maria zeigt sich in ihrem letzten Abschiedsgruß ihm gegenüber respektvoll und anerkennend. Wie er Mortimers Verrat und seinen Tod erlebt, wird nicht gezeigt oder berichtet.

    Er verkörpert Gewissenhaftigkeit, Redlichkeit, Pflichttreue und Standhaftigkeit, also bürgerliche Tugenden, die zu den höfischen Praktiken im Widerspruch stehen. Eine positive, männliche Figur, die trotz großer Nähe zu ihr nicht Marias Reiz erliegt und nicht ihrer Partei zugehört.

  • Mortimer

    Der Neffe und Ziehsohn Paulets. Er ist unter streng puritanischen Bedingungen aufgewachsen, konnte sich aber bei einer Reise nach Italien für den Katholizismus begeistern und für die entsprechende politische Partei unter Anführung des Herzogs von Guise gewinnen lassen. Er konvertiert also und wird mit der Mission, Maria zu befreien, nach London zurückgesandt. Dort gibt er sich als der Mortimer aus, als der er abgereist war. Maria bleibt seinen gewaltsamen Plänen gegenüber skeptisch. Neben seiner politischen und religiösen Überzeugung treibt ihn bald auch eine erotische Leidenschaft für Maria an. Leicester verachtet er als Nebenbuhler und aufgrund seiner vorsichtigeren, stärker taktierenden Herangehensweise. Auf Elisabeth übt er eine gewisse Anziehungskraft aus und sie betraut ihn mit der Ermordung Marias, ohne in diesen Schritt ihren wichtigsten Berater Burleigh einzuweihen. Als Maria ihn weiter zurückweist, wird er zudringlich, beinahe gewaltsam. Als die Verschwörung wegen des gescheiterten Attentats von Sauvage aufzufliegen droht, entscheidet er sich zunächst gegen eine Flucht, kehrt sogar in den Palast zurück, um Leicester zu warnen. Von diesem in Haft genommen, erdolcht er sich.

    Er ist leicht begeisterungsfähig, temperamentvoll und politisch etwas naiv. Für die Sache, an die er glaubt, ist er bereit, seinen Onkel und Ziehvater Paulet zu ermorden. Seine Liebe zu Maria droht, bleibt sie unerwidert, in aggressiven Besitzanspruch und Gewalt zu kippen. Er ist mutig und beweist durch seinen Selbstmord, bis zu welcher Konsequenz er seine Haltung vertritt.

  • Aubespine

    Graf Aubespine, außerordentlicher Botschafter von Frankreich. Er führt mit Elisabeth Unterhandlungen wegen ihrer Ehe mit dem Bruder des französischen Königs. Zugleich bietet er sein Haus als Treffpunkt für die Verschworenen an, die Maria befreien und Elisabeth ermorden wollen. Dieser Mittäterschaft wird er überführt, das Volk droht ihn zu ermorden, Burleigh verweist ihn des Landes.

  • Bellievre

    Französischer Gesandter. Er ist mit Aubespine in London, um wegen der Ehe Elisabeths und des Bruders des französischen Königs zu verhandeln. Er drängt Elisabeth vergeblich zu einer verbindlichen Zusage, erhält aber ein Ordensband zum Zeichen des guten Willens.

  • Okelly

    Freund Mortimers und Mitverschworener. Nach der Begegnung zwischen Elisabeth und Maria im Schlosspark zu Fotheringhay erscheint er plötzlich, um Mortimer von dem gescheiterten Attentat gegen Elisabeth zu berichten und vor der Entdeckung der Verschwörung zu warnen. Er will in die Wälder des Nordens fliehen. Vorher war er nicht erwähnt worden. Auch ob die Flucht gelingt, wird nicht mehr berichtet.

  • Drury

    Zum Zeitpunkt des Stückes zweiter Gefangenenwärter Marias. Er erscheint als Gehilfe Paulets auf der Bühne, hat aber keinen eigenen Text.

  • Melvil

    Ehemals der Haushofmeister Marias. Er lässt sich zum Priester weihen und wird vom Papst mit einer konsekrierten Hostie zu Maria geschickt, damit diese vor ihrer Hinrichtung noch die Kommunion empfangen kann. Er scheint in Marias Gefolge allgemein beliebt zu sein. Auch sie findet in seinem wie ein Wunder wirkenden Erscheinen kurz vor ihrer Enthauptung Trost. Sie wiederholt ihm gegenüber Wünsche, die sie in ihrem Testament niedergelegt hat, er nimmt ihr die Beichte ab und feiert mit ihr die Kommunion. Er glaubt vor ihrer Beichte noch, Maria sei der Verbrechen schuldig, derer sie angeklagt wird, der Mitwirkung also in der Verschwörung von Babington und Perry.

  • Burgoyn

    Der Leibarzt Marias. Er lässt ihr am Morgen ihrer Hinrichtung ein Glas Wein bringen, weil er sieht, dass sie sich um ihr leibliches Wohl schon nicht mehr kümmert und verhindern will, dass sie angesichts ihrer Feinde eine Schwäche ankomme.

  • Hanna Kennedy

    Lebenslange treue Dienerin und Begleiterin von Maria Stuart, ehemals ihre Amme. Sie wehrt sich gegen die abermalige Durchsuchung ihres Gefängnisses durch Paulet. Sie verurteilt, was Maria in Schottland gegen ihren Gatten Darnley verbrochen hat, sucht sie aber sonst zu entschuldigen. Im Schlosspark versucht sie, die Euphorie Marias in der freien Luft und freien Aussicht zu bremsen: Sie weiß, dass sie ihr Gefängnis eigentlich nicht verlassen hat und schätzt die Konsequenzen der im Eklat geendeten Begegnung mit Elisabeth richtig ein. Maria wünscht, von ihr zur Enthauptung begleitet zu werden und setzt diesen Wunsch gegen den Widerspruch Burleighs durch.

  • Margareta Kurl

    Ehefrau des ehemaligen Schreibers von Maria, des wichtigsten Belastungszeugen im Prozess gegen Maria. Dieser sitzt im Tower in Haft. Sein Zeugnis war falsch. Verleitet von dem anderen Schreiber Nau hatte er ein Diktat Marias verfälscht. Erst am Ende des Stücks widerruft er sein Zeugnis. Margareta Kurl verflucht ihn wegen seiner Falschaussage und bleibt Maria treu ergeben.

Veröffentlicht am 18. April 2023. Zuletzt aktualisiert am 18. April 2023.