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Das Parfum

Prüfungsfragen

  • Was bedeutet das Bild vom Zeck für die Hauptfigur Grenouille?

    Das Bild vom Zeck spielt auf das Tierische in der Hauptfigur an und ist zentral für sie. Wie eine Zecke ist Grenouille zäh, still, resistent und genügsam. Er kann lange Zeit in unbequemen Situationen ausharren, sich abkapseln und auf günstige Gelegenheiten warten, wie im Waisenhaus oder bei Grimal. Hat er eine günstige Gelegenheit ausgemacht, schlägt er zu und saugt seine Opfer, wie Baldini, den Marquis oder die sechsundzwanzig jungen Mädchen, aus.

  • Welche Elemente des Dämonischen oder Teuflischen sind bei Grenouille zu finden?

    Er hat eine linkische Haltung, einen Buckel und er hinkt wegen eines verkrüppelten Fußes (vor allem das Hinken ist eine Anspielung auf den Teufel). Außerdem ist er durch Narben entstellt und hat menschenunähnliche, milchige Augen. Zusätzlich sind seine übernatürlichen Fähigkeiten, sein fehlender Eigengeruch, die unterentwickelte Sprache und seine Gefühllosigkeit zu nennen.

  • Welche Szene markiert den Wende- bzw. Höhepunkt des Romans und warum?

    Das Erkennen seiner eigenen Geruchlosigkeit am Plomb du Cantal führt zur größten inneren Krise der Hauptfigur und stellt daher eine Wendung in der Handlung dar. Diese Erkenntnis hat eine besondere Bedeutung für Grenouille, dessen Welt sich nur durch Gerüche definiert. Denn durch seinen fehlenden Geruch fehlt ihm so der Zugang zu sich selbst. Er sieht sich mit seiner Identitätslosigkeit konfrontiert und wird zur Weiterreise bewegt, um dieser Abhilfe zu schaffen.

  • Worin besteht die Besonderheit des ersten Mordes für Grenouille?

    Vor dem Duft des Mirabellenmädchens hat Grenouille lediglich existiert und sein Leben ausgehalten. Nach der Entdeckung des Duftes steckt er das Ziel für sein Leben fest, das daraufhin die Handlung trägt und sich wie ein roter Faden durch die Geschichte zieht. Durch den einen Duft als schönsten aller Düfte bekommt sein Leben einen Sinn und alle anderen Düfte eine Ordnung. Der Mord ist demnach ein Schlüsselerlebnis und Handlungsmotivator.

  • Warum will Grenouille ein Meisterparfum kreieren?

    Grenouille hat niemals Liebe erfahren und kann sie auch nicht weitergeben. Die Gesellschaft hat ihn seit seiner Geburt abgelehnt oder überhaupt nicht wahrgenommen. Mit dem Parfum will er diese Situation umkehren. Er will von den Menschen Liebe entgegengebracht bekommen, aber nicht um der Liebe willen, sondern um Macht über sie auszuüben.

  • Welche Bedeutung hat Laure Richis für Grenouilles Parfum?

    Laure Richis ist das schönste und für Grenouille am himmlischsten duftende Mädchen. Daher stellt sie die Krönung seines Meisterparfums und dessen Herznote dar. Sie ist die Verkörperung des Schönheitsideals und daher für das Parfum unverzichtbar.

  • Nenne zwei Beispiele für das Moment des Paradoxen im Roman.

    Der Roman ist gespickt von Paradoxa. Als ein Beispiel kann man das Geruchsgenie Grenouille nennen, das jedoch selbst keinen Eigengeruch hat und zudem am stinkendsten Ort von Paris geboren wird. Ein weiteres Beispiel findet sich bei Antoine Richis – durch dessen verzweifelte Rettungsversuche spielt er Laure ihrem Mörder direkt in die Hände.

  • Warum kann Grenouille seinen Triumph bei der erfolgreichen Anwendung des Parfums nicht genießen?

    Ihm wird klar, dass die Menschen nur das Parfum lieben, aber nicht ihn. Zudem schafft er es trotz seines Genies nicht, für sich selbst einen echten Eigengeruch herzustellen. Somit bleibt es immer nur ein künstlicher Ersatz.

  • Weshalb zählt »Das Parfum« zur Postmoderne?

    Wie es für die Postmoderne typisch ist, finden sich zahlreiche intertextuelle Bezüge sowie Stil- und Genremischung in dem Werk, die oft mit deutlicher Ironie dargestellt werden. Süskind benutzt wieder traditionelle Erzählformen und richtet sich so gegen die Trends der Moderne. Weiterhin kennzeichnet den Roman ein breiter Interpretationsspielraum, sodass es nicht die eine richtige Deutung für ihn gibt.

  • Welches Verhalten pflegt Grenouille gegenüber den Menschen, welches gegenüber Gott?

    Grenouille meidet die Menschen, er hasst sie und fühlt sich ihnen überlegen. Die Mädchen sieht er lediglich als Duftressourcen und verdinglicht sie damit. Als Schöpfer seiner eigenen Duftwelten stellt er sich mit Gott auf eine Stufe und sieht ihn als Konkurrenten. Es entsteht bisweilen sogar der Eindruck, er hielte sich für noch größer und besser als Gott.

Veröffentlicht am 14. Februar 2023. Zuletzt aktualisiert am 14. Februar 2023.