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Das Parfum

Rezeption und Kritik

Nach dem Erscheinen des Romans 1985 überschlugen sich Presse und Kritiker mit positiven Rezensionen, die die negativen Kritiken eindeutig überwiegen. Seit den 90er-Jahren findet sich »Das Parfum« auch in der Schule als beliebte Lektüre. Besonders gelobt wird meist Süskinds flüssiger und künstlerischer Schreibstil und seine tiefe Beschäftigung mit dem Hintergrund der Gerüche und Parfumherstellung (Bernsmeier 2022: 74).

Die erste Kritik schrieb Marcel Reich-Ranicki in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung am 2.3.1985 und sie fiel ebenfalls lobend aus: »Also das gibt es immer noch oder schon wieder: einen deutschen Schriftsteller, der des Deutschen mächtig ist; einen zeitgenössischen Erzähler, der dennoch erzählen kann; […] einen jungen Autor, der trotzdem kein Langweiler ist.« (Frizen/Spancken 2008: 12).

Einige Kritikpunkte sind beispielsweise das Fehlen eines modernen Erzählstils oder eines tieferen Sinnes. Es wird angemerkt, es handle sich lediglich um ein »morbides Amusement« im Stil eines schlechten Horrorfilms oder eine Plünderung schon dagewesenen Materials (Bernsmeier 2022: 76).

Bisweilen finden sich Vergleiche zu Günter Grass‘ »Blechtrommel« oder Feststellungen der Ähnlichkeit der Hauptfigur mit KZ-Arzt Josef Mengele. Besonders sei eine Anspielung auf den Massenwahn des 20. Jahrhunderts zu finden (ebd.: 78f.).

»Das Parfum« gilt als Literaturklassiker und war seinerzeit einer der größten Bestseller unter den deutschsprachigen Romanen des 20. Jahrhunderts. Das Werk wurde in über 40 Sprachen übersetzt und kam 2006 unter der Regie von Tom Tykwer sogar auf die Kinoleinwand. Bis heute ist die Verfilmung mit Produktionskosten von 60 Millionen Euro das teuerste deutsche Filmprojekt (Bernsmeier 2022: 79).

Veröffentlicht am 14. Februar 2023. Zuletzt aktualisiert am 14. Februar 2023.