Das Wort »Reportage« leitet sich von lat. »reportare« = »melden, berichten« ab. Dieser Wortursprung findet sich auch in dem Ausdruck »Rapport erstatten« wieder. Es geht also darum, ein – zum Beispiel politisches, wirtschaftliches oder sportliches – Ereignis wirklichkeitsnah und an den Fakten orientiert zu schildern.
Um diese Wirklichkeitsnähe zu erzeugen, bedient sich die Reportage einer anschaulichen Sprache im Präsens. Zahlreiche Adjektive und bildhafte Vergleiche tragen zu ihrer Lebendigkeit bei. Die Reportage will, anders als die Nachricht, nicht ausschließlich informieren, sondern auch unterhalten.
Der erste Satz ist meist ein direkter Einstieg in das Geschilderte und soll die Aufmerksamkeit des Lesers entzünden, ihn gewissermaßen in das Geschehen »hineinziehen«. Meist wird eine Szene geschildert, die sofort über Ort und Zeit der dargestellten Ereignisse informiert.
Zur Reportage gehören genau recherchierte Hintergrundinformationen. Überraschende Details können den Lesern einen neuen Blick auf ein Geschehen eröffnen, das sie bisher nur aus der betont sachlichen Perspektive der reinen Nachricht kannten. Berichte von Augenzeugen und wörtliche Zitate beteiligter Personen können in die Reportage einfließen, ebenso wie persönliche Eindrücke des Reporters. Allerdings wird er dabei auf eine eindeutige Bewertung der dargestellten Situation verzichten.
Die literarische Reportage ist eine Übergangsform zwischen Literatur und Journalismus. Berühmte Autoren dieser Textart sind Heinrich Heine (1797–1856), Egon Erwin Kisch (1885–1948) oder der Berliner Schriftsteller Bernd Wagner (*1948).
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