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Was ist eine Reportage?

Das Wort »Reportage« leitet sich von lat. »reportare« = »melden, berichten« ab. Dieser Wortursprung findet sich auch in dem Ausdruck »Rapport erstatten« wieder. Es geht also darum, ein – zum Beispiel politisches, wirtschaftliches oder sportliches – Ereignis wirklichkeitsnah und an den Fakten orientiert zu schildern.

Um diese Wirklichkeitsnähe zu erzeugen, bedient sich die Reportage einer anschaulichen Sprache im Präsens. Zahlreiche Adjektive und bildhafte Vergleiche tragen zu ihrer Lebendigkeit bei. Die Reportage will, anders als die Nachricht, nicht ausschließlich informieren, sondern auch unterhalten.

Der erste Satz ist meist ein direkter Einstieg in das Geschilderte und soll die Aufmerksamkeit des Lesers entzünden, ihn gewissermaßen in das Geschehen »hineinziehen«. Meist wird eine Szene geschildert, die sofort über Ort und Zeit der dargestellten Ereignisse informiert.

Zur Reportage gehören genau recherchierte Hintergrundinformationen. Überraschende Details können den Lesern einen neuen Blick auf ein Geschehen eröffnen, das sie bisher nur aus der betont sachlichen Perspektive der reinen Nachricht kannten. Berichte von Augenzeugen und wörtliche Zitate beteiligter Personen können in die Reportage einfließen, ebenso wie persönliche Eindrücke des Reporters. Allerdings wird er dabei auf eine eindeutige Bewertung der dargestellten Situation verzichten.

Typische Merkmale der Reportage

  • Zeitform Präsens
  • Objektive und zugleich unterhaltsame Berichterstattung
  • Gut recherchierte Informationen über Hintergründe eines Sachverhaltes
  • Überraschende Details
  • Anschauliche Sprache und spannende Schilderung
  • Viele Adjektive, Bilder und bildhafte Vergleiche
  • Zitate beteiligter Personen/Augenzeugen
  • Persönliche Eindrücke des Autors (Unterschied zur Nachricht), jedoch ohne Bewertung (Unterschied zum Kommentar)

Literarische Reportage

Die literarische Reportage ist eine Übergangsform zwischen Literatur und Journalismus. Berühmte Autoren dieser Textart sind Heinrich Heine (1797–1856), Egon Erwin Kisch (1885–1948) oder der Berliner Schriftsteller Bernd Wagner (*1948).

Seite veröffentlicht am 14.10.2021. Letzte Aktualisierung am 15.10.2021.