Der Begriff »Sage« leitet sich von althd. »saga« = »Gesagtes« ab, ein Hinweis auf die mündliche Überlieferung. Die Verfasser von Sagen sind meistens unbekannt; die Sprache ist einfach und volkstümlich, oft auch mundartlich geprägt. Nicht immer hat die Sage eine klar strukturierte Handlung mit Einleitung, Hauptteil und Schluss. Sie kann sich auch auf die Schilderung einer einzelnen Situation beschränken.
Im Mittelpunkt der Sage steht oft ein Held, der sich im Kampf mit außerhalb der menschlichen Sphäre stehenden Mächten bewähren muss, etwa in der griechischen Göttersage oder der althochdeutschen Heldensage. Im Unterschied zum Märchen sind die übernatürlichen Kräfte in der Sage fast immer bedrohlich.
Die griechische Göttersage gehört zu den bekanntesten Formen der Sage.
Im deutschsprachigen Raum wurden Heldensagen seit dem frühen Mittelalter mündlich verbreitet, darunter die Nibelungensage, die Dietrichsage oder das Hildebrandslied.
Erst in der Romantik wurde die Sage Gegenstand wissenschaftlicher Forschung. Die Brüder Grimm sammelten Sagen und regten die Diskussion um die historische Glaubwürdigkeit mittelalterlicher Stoffe an. Bis heute wird z. B. über die realen Grundlagen der Artussage spekuliert und geforscht. Gleichzeitig entstanden in der Romantik auch Kunstsagen, die gar keinen historischen Bezug mehr aufweisen, sondern rein literarische Schöpfungen sind.
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