Im Mittelpunkt der Kurzgeschichte steht ein Gespräch zwischen der Hauptfigur, einem neunjährigen Jungen namens Jürgen, und einem älteren Mann in einer nicht näher benannten, von Krieg und Bombenangriffen zerstörten Stadt. Die zufällige Begegnung der beiden wird zum Wendepunkt in der offensichtlich verzweifelten Lebenssituation des kleinen Jungen und lässt ihn schließlich wieder voller Hoffnung und neuem Lebenswillen zurück. Die Handlung spielt sich dabei ausschließlich im Dialog zwischen den beiden Protagonisten ab.
Die Geschichte setzt am Ende des Krieges ein. Der neunjährige Jürgen harrt alleine in den Ruinen seines zerbombten Elternhauses aus. Er ist bewaffnet mit einem großen Stock und scheint zu schlafen. Als unerwartet ein älterer Mann, ausgestattet mit Messer und Korb, zwischen den Trümmern vor ihm auftaucht, erschrickt er zunächst und bleibt dem Mann gegenüber misstrauisch. Der Mann jedoch beginnt behutsam ein Gespräch mit ihm und versucht, sein Vertrauen zu gewinnen. Auf die Fragen des Mannes antwortet der Junge ausweichend und abweisend, er gibt nur zu, auf etwas aufzupassen.
Das Kaninchenfutter im Korb des Mannes und vor allem seine Bemerkung, dass er 27 Kaninchen habe, weckt die Neugier von Jürgen und lässt sein Misstrauen in den Hintergrund treten. Dennoch lehnt er das Angebot des Mannes ab, mit ihm zu kommen, um sich seine Kaninchen anzusehen, da er seine Wache nicht aufgeben könne.
Als der Mann sich zum Gehen wendet, vertraut Jürgen ihm an, dass er bereits seit Sonnabend in den Trümmern seines Elternhauses ausharrt, unter dem sein vierjähriger Bruder seit einem Bombenangriff verschüttet liegt. Der Lehrer hatte in der Schule davon gesprochen, dass die Ratten sich von den Toten ernähren, daher sieht Jürgen es nun als seine Aufgabe an, den toten kleinen Bruder Tag und Nacht vor ihnen zu beschützen.
Der ältere Mann reagiert in dieser Situation mit einer Notlüge und erzählt Jürgen, dass die Ratten in der Nacht schlafen würden, er also nachts ruhig nach Hause gehen könne. Die letzten Zweifel des Jungen zerstreut der ältere Mann schließlich mit dem Vorschlag, ihn bei Einbruch der Dunkelheit abzuholen und ihm dabei ein Kaninchen mitzubringen. Er will den Jungen dann auch nach Hause begleiten, um seinem Vater zu zeigen, wie sich ein Kaninchenstall bauen lässt. Nun ist Jürgen bereit, auf die Rückkehr des Mannes zu warten und dann für die Nacht, wenn die Ratten schlafen, nach Hause zu gehen. Der ältere Mann entfernt sich schließlich mit seinem Korb voller Kaninchenfutter in Richtung Abendsonne.
