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1984

Deutscher Titel
1984
Originaltitel
Nineteen Eighty-Four
Gattung/Textsorte
Erscheinungsjahr
1948
Originalsprache
Englisch

Über das Werk

»1984« (oder »Neunzehnhundertvierundachtzig«, im Original: »Nineteen Eighty-Four«) ist ein dystopischer Roman mit satirischen Elementen von George Orwell (eigentlich Eric Arthur Blair), der von 1946 bis 1948 geschrieben worden und im Juni 1949 in England erschienen ist. Die Themen kreisen um die Folgen des Totalitarismus, Massenüberwachung, Gehirnwäsche und psychische Kontrolle von Menschen sowie deren daraus resultierende Verhaltensweisen in der Gesellschaft. Orwell selbst war ein überzeugter demokratischer Sozialist. Sein Modell eines totalitären Staates in »1984« basiert auf der Sowjetunion in der Stalin-Ära und dem Hitler-Regime im Dritten Reich. 

Der Roman beschäftigt sich in diesem Kontext auch mit der Bedeutung von Wahrheit, der Rolle von Nachrichten und damit, wie diese Dinge manipuliert werden können. Auch die Sprache spielt dabei eine wichtige Rolle, denn Orwells Staat entwickelt eine neue, radikal gekürzte Form des Englischen namens »Neusprech«. 

Die Handlung setzt im April 1984 ein, in einer ausgedachten düsteren Zukunft, in der ein totalitärer Überwachungsstaat die Herrschaft über das damalige London, jetzt Ozeanien, innehat. Die Hauptfigur Winston Smith, ein Mitglied der fiktiven Sozialistischen Partei Englands (»Engsoz«), lehnt sich gegen die allgegenwärtige Überwachung auf und setzt sich zum Ziel, etwas über die Vergangenheit zu erfahren, die von der Partei durch Geschichtsfälschung verheimlicht wird. Doch das System nimmt ihn gefangen, foltert ihn und unterzieht ihn der Gehirnwäsche. 

»1984« hat den Status eines Literaturklassikers und ist ein typisches Beispiel für dystopische und politische Fiktion geworden. Es ist eine beliebte Schullektüre, die auf die Gefahr des Totalitarismus und anti-demokratischer Staatsentwürfe hinweist und eine wichtige Aufarbeitung der Ereignisse zur Zeit Orwells darstellt. Auch heute jedoch sind die Gefahren, die Orwell darstellt, noch aktuell. Oft werden Verbindungen zu Orwell gezogen, wenn totalitäre Machtverhältnisse oder staatliche Überwachung im Gespräch sind. Der Roman inspirierte den neuen Ausdruck »orwellian« (vgl. Hanowell 2021: 435) (»orwellsch«) und seine Begrifflichkeiten wie der »Große Bruder«, »Doppeldenk« oder »Gedankenpolizei« fanden Eingang in unsere Alltagssprache.

Die Time setzte das Buch auf ihre Liste der 100 besten englischsprachigen Bücher von 1923–2005 (Grossman 2010), und auch auf der Liste der 100 besten Bücher der Modern Library, die vom verantwortlichen Verlag Random House veröffentlicht wurden, ist es zu finden. Dort steht »1984« auf Platz 13 der Herausgeber-Liste und auf Platz 6 der Leser-Liste (Modern Library 1998). Außerdem erreichte es Platz 8 auf den Top 100 Büchern aus der BBC Umfrage »The Big Read« vom April 2003 (BBC 2003). 

Neben dem Roman »Farm der Tiere« (1945) ist es Orwells bekanntestes Werk. Es inspirierte zahlreiche Künstler, Schriftsteller und Regisseure wie zum Beispiel Anthony Burgess, Margaret Atwood oder Alan Moore. Noch heute ist es aufgrund der noch immer aktuellen Thematik eines der meistgelesenen Bücher überhaupt. 

Veröffentlicht am 7. Juli 2014. Zuletzt aktualisiert am 27. Juli 2023.

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