- Inhaltsangabe
- Zusammenfassung und Analyse
- Zueignung und Vorspiel auf dem Theater
- Prolog im Himmel
- Szene 1: »Nacht« und Szene 2: »Vor dem Tor«
- Szene 3: »Studierzimmer I« und Szene 4: »Studierzimmer II«
- Szene 5: »Auerbachs Keller in Leipzig« und Szene 6: »Hexenküche«
- Szene 7: »Straße« und Szene 8: »Abend«
- Szene 9: »Spaziergang« und Szene 10: »Der Nachbarin Haus«
- Szene 11: »Straße II« und Szene 12: »Garten«
- Szene 13: »Ein Gartenhäuschen« und Szene 14: »Wald und Höhle«
- Szene 15: »Gretchens Stube« und Szene 16: »Marthens Garten«
- Szene 17: »Am Brunnen« und Szene 18: »Zwinger«
- Szene 19: »Nacht. Straße vor Gretchens Türe« und Szene 20: »Dom«
- Szene 21: »Walpurgisnacht« und Szene 22: »Walpurgisnachtstraum«
- Szene 23: »Trüber Tag. Feld« und Szene 24: »Nacht, offen Feld«
- Szene 25: »Kerker«
- Figuren
- Zitate und Textstellen
- Historischer Hintergrund und Epoche
- Aufbau des Werkes
- Sprache und Stil
- Interpretation
- Rezeption und Kritik
- Prüfungsfragen
- Glossar
- Quellenangaben
Faust I
Prolog im Himmel
Zusammenfassung
Die eigentliche Dramenhandlung beginnt erst mit dem »Prolog im Himmel« und einem Gespräch der drei Erzengel. Sie unterhalten sich über die Entstehung der Erde. Mephisto erscheint und beklagt sich bei Gott. Dieser erkundigt sich über Mephistos Verfassung und wundert sich, dass dieser sich stetig über die Menschen beklagt. Gott erwähnt Faust, woraufhin Mephisto ihm eine Wette vorschlägt. Er wettet mit Gott, dass er Faust vom rechten Weg abbringen kann. Gott lässt ihn gewähren und ist gespannt auf den Ausgang. Mephisto verlässt siegessicher das Gespräch.
Analyse
Die drei Erzengel preisen in Anwesenheit von Gott und seinen Engeln die Schöpfung. Durch die Beschreibungen und die Preisungen der Erzengel wird ein Gottesbild vermittelt, das im Deismus vorherrschend war. Es wurde davon ausgegangen, dass Gott Himmel und Erde derart vollkommen erschaffen hat, dass er nicht in das irdische Geschehen eingreifen muss.
Mephisto greift nun kritisierend in das Gespräch ein. Er sieht die Erde keineswegs als vollkommen an, da sich die »Menschen plagen« (V. 280). Gott kennt Mephistos Klagen bereits und zeigt sich unbeeindruckt: »Ist auf der Erde ewig dir nichts recht?« (V. 295), worauf Mephisto antwortet: »Nein Herr! ich find es dort, wie immer, herzlich schlecht.« (V. 296) Daher lenkt Gott das Gespräch auf Faust (vgl. V. 299), der Mephisto bekannt ist: »Den Doktor? Fürwahr! er dient euch auf besondre Weise.« (V. 298; 300)
Faust und sein Streben sind für Gott der Beweis für die Sinnhaftigkeit des Daseins des Menschen. Mephisto möchte dieses Bild des Herrn widerlegen und sagt: »Staub soll er fressen, und mit Lust« (V. 334). Der Staub steht für die materiellen Begierden, zu denen er Faust verführen möchte und von denen sich, glaubt man Mephisto, kein Mensch lossagen könne. Wenn Faust sich dem hingeben und sein Streben damit aufgeben sollte, hätte der Teufel die Wette gewonnen. Mephisto geht es um den Triumph gegen Gott, Fausts Seele ist ihm recht egal. Mephisto als der Teufel gehörte einst zu den ranghöchsten Mitgliedern im Himmel, wurde jedoch verbannt. Nun verspürt er den Drang, wieder aufzusteigen. Gott wettet nicht mit Mephisto, lässt ihn aber gewähren und so beginnt die Geschichte um Doktor Faust (Diekhans, Völkl, S. 13-16).