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Katz und Maus

Kapitel V

Zusammenfassung

Ein ehemaliger Schüler, der im Krieg als Luftwaffenpilot mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet wurde, kommt in das Gymnasium, um in der Aula einen Vortrag zu halten. Der Anblick des Kriegshelden bewegt Mahlke dazu, seine Puscheln abzulegen. Der Soldat ist ein Leutnant und schildert seine Kriegserlebnisse sehr anschaulich.

Es fällt dem Erzähler auf, dass alle Jungs der Schule hellauf begeistert vom Leutnant sind und ihm langanhaltenden Beifall spenden. Nur Mahlke klatscht nicht mit.

Im Anschluss hält der Direktor eine Rede, die durch ihre Langatmigkeit auffällt.

Nach der Rede verlassen die Schüler im Gedränge den Saal. Pilenz stellt Mahlke und fragt ihn nach seiner Meinung zum Vortrag. Mahlke weicht aus und äußert sich nur zu den Bedingungen, unter denen mittlerweile der Orden verliehen wird. Es scheint ihn zu beunruhigen.

Der Erzähler vermutet, die Rede habe Mahlke aufgewühlt und gibt weitere Beispiele, wie Mahlke versucht, seinen Adamsapfel unter Anhängern, Knöpfen und Nadeln zu verstecken. Er versucht, Mahlke zu verstehen und vermutet, Mahlke litte unter dem Winter, weil er nicht im Wasser tauchen, nicht abtauchen könne.

Analyse

Hier kommt der erste ehemalige Schüler in die Aula und hält eine Rede. Pilenz bettet den Vortrag in sein Erzählen ein, dadurch entsteht eine kleine, weitere Binnengeschichte. Der Leutnant wird so zum Erzähler 2. Ordnung, zum erzählten Erzähler. Gleichzeitig ist es dieser Soldat, der Mahlke auf die Möglichkeit aufmerksam macht, seinen Adamsapfel mit dem Ritterkreuz zu verbergen.

Ihm tut sich die Möglichkeit auf, seine empfundene »Minderwertigkeit und Angst durch militärischen Erfolg« (Schröder, 1986: 81) zu überdecken. Gleichzeitig sieht Mahlke aber ein, dass es bis zur Verleihung des Ordens ein weiter Weg ist. Die Rede des Leutnants bringt ihn also zunächst zum Leiden (56).

Dennoch ist Mahlkes Ziel gesetzt, er denkt bereits darüber nach, wie viele feindliche Flugzeuge er abschießen müsste, um bei der Luftwaffe erfolgreich dienen zu können. In diesem Kapitel fällt die Luftwaffe als Waffengattung mit Zukunft für Mahlke aus.

Schließlich versucht Pilenz, die Gefühlslage Mahlkes zu verstehen. Da der Orden noch soweit weg ist, das Wasser aber gefroren, sodass man nicht abtauchen kann, muss Mahlke im Winter leiden. Laut Pilenz will Mahlke sich bloß verstecken, will nicht mehr im Fokus stehen.

Leider bringen Mahlkes Versuche immer mit sich, dass er auffällt (56). Seine Situation erscheint so, dass sie nur durch besonders radikale Mittel gelöst werden kann.

Veröffentlicht am 10. Oktober 2022. Zuletzt aktualisiert am 20. Oktober 2022.