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Im Westen nichts Neues

Aufbau des Werkes

Der Roman »Im Westen nichts Neues« hat zwölf Kapitel, die jeweils in Unterabschnitte gegliedert sind. Die erzählte Zeit umfasst ungefähr zwei Jahre von der Aufforderung des Klassenlehrers Kantorek an seine Schüler, sich freiwillig zum Dienst an der Front zu melden, bis zum Tod der Hauptfigur Paul Bäumer wenige Wochen vor Ende des Ersten Weltkrieges.

Die Handlung wird aus der Ich-Perspektive eines einfachen Soldaten erzählt, der zu Beginn der erzählten Zeit 19 Jahre alt ist. Dabei wechseln sich Erlebnisberichte, Erinnerungen und Reflexionen über verschiedene Themen ab.

Haupthandlung

Die Ereignisse werden innerhalb der Haupthandlung zwar chronologisch erzählt, durch die Einschübe von Rückblenden erfährt der Leser jedoch auch die Geschehnisse vor dem Einsetzen der Haupthandlung. Diese beginnt im ersten Kapitel mit der Essensausgabe an die gerade von der Front zurückgekehrten Soldaten der zweiten Kompanie, zu der das lyrische Ich gehört.

In den einzelnen Episoden werden verschiedene Situationen beschrieben, die sich zu einem Gesamtbild der Erlebnisse der Soldaten zusammensetzen. So werden zunächst das Leben im Barackenlager und der Tod eines ehemaligen Klassenkameraden beschrieben, dann das Anlegen von Gräben (Schanzen) und die Erlebnisse an der Front selbst (Warten auf den Angriff und Trommelfeuer). Auch ein Liebesabenteuer, Heimaturlaub, die eigene Verwundung und Genesung werden in einzelnen Episoden dargestellt. Schließlich folgen der Tod des besten Freundes und der eigene Tod.

Reflexionen, Naturbeschreibungen und Erinnerungen

Durchsetzt sind diese »Stationen« mit persönlichen Reflexionen, Naturbeschreibungen und Erinnerungen.

Durch die Reflexionen erfährt der Leser, was Bäumer über seine Kameraden und andere Personen denkt, dass er sich und seine Klassenkameraden als verlorene Generation ansieht und dass er die Verantwortung dafür bei der älteren Generation, vor allem bei den Gebildeten wie seinem Lehrer Kantorek sieht.

Viele Naturbeschreibungen sind idyllisch und stehen im Kontrast zum brutalen Kriegsgeschehen (Pappeln [S. 33, 109–110], Mohn [S. 14, 15], Schmetterlinge [S. 116]) oder spiegeln die verzweifelte Sehnsucht nach Geborgenheit (Erde [S. 52]) wider.

Die Erinnerungen verdeutlichen die Vorgeschichte. Sie umfassen die kriegsverherrlichenden Reden des Klassenlehrers, der die Schüler dazu gebracht hat, sich freiwillig zu melden, lange bevor sie eingezogen worden wären, die zehnwöchige Ausbildung und Vorbereitung in der Kaserne und einige wenige einzelne Informationen über Bäumers früheres Leben. Man erfährt beispielsweise, dass seine Mutter früher schon oft krank war und dass er mit Kemmerich schon lange befreundet war.

Schluss

Das letzte Kapitel stellt eine Besonderheit dar, da hierin die letzten beiden Absätze nicht mehr aus der Ich-Perspektive geschrieben sind, sondern aus der Perspektive eines auktorialen Erzählers. Dies ist die einzige Stelle, in der man Paul Bäumer von außen betrachtet. »[S]ein Gesicht hatte einen so gefaßten Ausdruck, als wäre er beinahe zufrieden damit, daß es so gekommen war« (S. 259), heißt es dort.

Veröffentlicht am 2. April 2023. Zuletzt aktualisiert am 2. April 2023.